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Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm
Autoren: Daniela Felbermayr
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gedimmt und auf dem Tisch brannten Kerzen. Bis auf Ralph war die Stimmung perfekt.
    „Besaufen wir uns jetzt und machen dann einen Vierer“, rief Ralph, dem der Wein im Diavolos scheinbar schon zu Kopf gestiegen war.
    „Glaub mir, Ralph, soviel Alkohol, dass das passiert, haben sie hier nicht“, sagte Taylor.
    „Gut, dann machens eben nur wir zwei“, grinste Ralph.
     
    Im nächsten Moment, noch bevor sie Ralph eine weitere Kante geben konnte, erstarrte Taylor. Der Oberkellner hatte soeben Gäste begrüßt, die in den Club gekommen waren und kam mit ihnen – es waren vier Männer – auf Taylors Tisch zu. Einer von ihnen war unverkennbar Dylan. In Taylor stürzte eine Lawine los. Ihr Herz begann zu rasen, ihr Blutdruck schnellte hinauf, ihr wurde schwindelig und die Luft blieb ihr weg. Im ersten Moment wollte sie aufspringen und davonlaufen, dann wollte sie sich unter dem Tisch verstecken und schließlich verfiel sie in eine Art Schockstarre.
    Im richtigen Moment schubste sie ihre Handtasche vom Stuhl und duckte sich bis fast zum Boden, um von Dylan nicht gesehen zu werden. Während Shannon und Ron sich unterhielten und nicht wahr nahmen, wer da an ihnen vorbei spazierte, erkannte Ralph ihn dummerweise sofort. Völlig aufgeregt begann er zu grinsen, lief rot an und flüsterte den anderen verschwörerisch zu: „Hey, Leute...hier ist gerade ein Star hereingekommen. Habt ihr ihn gesehen? Dylan Knight? Blackout? Er sitzt direkt hinter uns, seht mal?“
    Shannon und Ron machten große Augen und sahen Taylor fragend an, die nur nickte. Schließlich bekamen auch die beiden lange Hälse, während Taylor sich wünschte, im Erdboden versinken zu können.
    „Kennst du Dylan Knight, Taylor“, rief Ralph viel zu laut.
    „Ja, hab schon von ihm gehört“, murmelte sie und wünschte sich nichts sehnlicher, als verschwinden zu können. Dummerweise waren die Cocktails erst serviert worden und erfahrungsgemäß würde der Kellner erst in frühstens dreißig Minuten zurückkommen, um neue Drinks – oder die Rechnung – zu bringen. Außerdem war es gut möglich, dass Dylan auf sei aufmerksam wurde, wenn sie jetzt aufstand und sich aus dem Staub machte.
    „Ich glaube es gar nicht, dass Dylan Knight hier ist“, rief Ralph immer noch aufgeregt. „Ob ich ihn um ein Autogramm oder ein Foto bitten soll? Ich hab alle Filme von ihm gesehen, der Typ ist soooo irre!“
    „Nein, lass ihn zufrieden“, sagte Taylor giftig. „Der will bestimmt seine Ruhe haben!“
    „Warum, er ist Schauspieler und er steht in der Öffentlichkeit, er muss damit rechnen, dass man ihn erkennt“, sagte Ralph trotzig. Im nächsten Moment dröhnte ein Journey-Titel aus den Lautsprechern, die das Lokal beschallten. „Still they ride“. Taylor erinnerte sich an den Nachmittag mit Dylan im Whirlpool und konnte kaum glauben, dass sie ihm so nah war, dass sie seine Stimme hören konnte, doch nicht verstand, worüber er sprach. Er war direkt hinter ihr, würde sie die Hand ausstrecken, würde sie ihn berühren können.
     
    Sie sah plötzlich, wie Shannons Augen noch größer wurden, als sie ohnehin schon waren, seit sie wusste, dass Dylan hier war, und etwas – jemanden – hinter ihr anblickten. Dann legte sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter und eine ihre sehr vertraute Stimme sagte: „Entschuldigen Sie, Ma'am, aber, dürfte ich wohl ihre Cocktailkarte leihen? Der Kellner hat uns offensichtlich vergessen!“
    Apathisch griff Taylor die Karte, drehte sich um und sah direkt in Dylans meerblaue Augen, als das emotionale Gitarrensolo aus „Still they ride“ aus den Lautsprechern dröhnte. Für eine halbe Ewigkeit sahen die beiden sich an, während niemand ein Wort sagte.
     
    „Mein Gott, Taylor“, brachte Dylan dann heraus. „Du siehst großartig aus, wie geht es dir?“
    Sie wusste im ersten Moment nicht, wie sie reagieren sollte. Zuerst hatte Dylan sie abblitzen lassen, dann hatte er sie einfach sitzen lassen, heiratete nun diese Zoey und jetzt tat er, als wären sie alte Freunde aus der High School. Wie er ihr so gegenübersaß, kamen all die versteckten, verdrängen Gefühle und Emotionen, die sie ihm gegenüber empfand, wieder hoch.
    „Mir geht’s gut, vielen Dank. Und dir? Ich habe gehört, du heiratest bald!“
    „Oh mein Gott, du kennst Dylan Knight persönlich? Und er weiß, wer du bist“, schrie Ralph plötzlich wie von Sinnen. „Meine Freundin kennt Dylan Knight. Oh Gott, oh Gott, oh Gott...“
    „Ralph, meine Güte, beruhige
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