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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 8

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 8

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 8
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küsste, da waren mir diese Tatsachen für einen Moment nicht bewusst. Ich bin dir so dankbar dafür, dass du Sunas magischen Bann gelöst hast, da habe ich wohl diese Empfindung mit Liebe verwechselt.“
    „Und warum hast du deine Bindung an diesen James in dem Moment vergessen? Weil das Schicksal unsere Lebenswege zueinander geführt hat. Alles, was geschieht, hat eine tiefere Bedeutung. Ich bin immer noch mit Suna verheiratet, aber ich empfinde nichts für sie. Doch ich habe immer gewusst, dass es irgendwo auf der Welt eine Frau für mich gibt. Und diese Frau bist du, Kate.“
    Kate fand es rührend, mit welcher Selbstverständlichkeit Devran ihr sein Herz zu Füßen legte. Sie war noch nie zuvor von einem Mann so bedingungslos umworben worden, auch von James nicht. Dieser dunkelhäutige junge Mann neben ihr erinnerte sie immer stärker an einen Märchenprinzen aus Tausendundeiner Nacht. Aber ihr Verstand signalisierte Kate, dass es für Devran und sie keine gemeinsame Zukunft gab.
    „Devran, du kennst mich doch überhaupt nicht.“
    „Oh doch. Ich weiß genug über dich. Du reist um die halbe Welt, um deiner Freundin beizustehen. Mehr muss ich gar nicht über dich erfahren. Du hast ein gutes Herz, und das reicht mir vollkommen aus.“
    Devran ließ einfach nicht locker. Er tastete sich langsam vor und nahm Kates Hand. Sie wollte nicht mit ihm hier in der Finsternis sitzen und Händchen halten. Warum begriff er nicht, dass sie schon vergeben war?
    Aber wenn Devran recht hatte? Wenn es wirklich höhere Mächte gab, die ihre Schicksalsfäden miteinander verknüpft hatten?
    Der Sandelholz-Duft von Devrans Haar stieg Kate stärker in die Nase. Trotz der Dunkelheit konnte sie sehen, dass sein Kopf näherkam. Er wollte sie offenbar küssen. Warum sagte sie nicht, dass sie nichts davon wissen wollte? Es war gemein, ihm noch mehr Hoffnungen zu machen. Doch Kate schwieg einfach nur, während ihr Atem schneller ging. So hilflos hatte sie sich nur gefühlt, als sie unter Sunas Bann gestanden hatte.
    Kate erschrak. Sie wusste ja, dass Devran über magische Fähigkeiten verfügte. Setzte er seine geheimen Kräfte ein, um sich Kate gefügig zu machen? Nein, so ein Mensch war er nicht. Und – bei ihrem Kuss war Devran ja bewusstlos gewesen. Kate hatte die Initiative ergriffen, sie konnte die Schuld unmöglich dem jungen Inder in die Schuhe schieben.
    Plötzlich flammte neben dem Dampf-Automobil eine Blendlaterne auf.
    Ein Lichtstrahl schoss ins Wageninnere. Instinktiv hüpfte Kate seitwärts, so dass sich nun mehrere Handbreit Platz zwischen ihr und Devran befanden. Außerdem entzog sie dem Inder ihre Hand. Doch es war zu spät. Das wurde ihr klar, als sie James’ wütende Stimme hörte.
    „Lassen Sie gefälligst die Finger von meiner Verlobten. Oder sind Sie Manns genug, sich einem Duell mit mir zu stellen?“
    Duell.
    Kate hatte die ganze Zeit schon befürchtet, dass einer von den beiden Männern seinen Widersacher zu einem solchen Zweikampf auf Leben und Tod herausfordern würde. Zwar waren Duelle in England schon seit längerer Zeit gesetzlich verboten, aber in Wirklichkeit gehörte der Anblick von tödlich verwundeten Duellopfern zum Alltag. Sobald sich ein Gentleman in seiner Ehre gekränkt fühlte, glaubte er das Recht zu haben, seinen Gegner zum Kampf zu fordern.
    Meist traten die Männer mit Degen gegeneinander an, aber auch spezielle Duellpistolen waren seit einigen Jahren in Mode gekommen. Für Kate war es unvorstellbar, wegen einer Nichtigkeit einen tödlichen Zwist vom Zaun zu brechen. Gewiss, sie selbst ließ sich auch nichts gefallen und schlug zurück, wenn sie von einer Frau oder auch einem Mann angegriffen wurde. Aber ein Duell? Sie fand diese Vorstellung absurd. Aber vielleicht lag es auch daran, dass sie eine Frau war. Und nach den ungeschriebenen Regeln des Zweikampfes durften sich nur Gentlemen auf diese „ehrenvolle“ Weise gegenseitig das Lebenslicht auslöschen …
    Kate war zutiefst enttäuscht von James, weil er sich zu diesem Schritt hinreißen ließ. Doch gleichzeitig musste sie sich eingestehen, dass letztlich sie selbst diese Situation heraufbeschworen hatte.
    Kate versuchte zu retten, was zu retten war. „James, Liebster – es gibt keinen Grund für einen Zweikampf. Wenn überhaupt, dann solltest du auf mich wütend sein. Du kennst mich. Ich bin keine Frau, die sich alles gefallen lässt. Devran hat nichts getan, was ich nicht wollte.“
    James blinzelte. Trotz der spärlichen
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