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Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Titel: Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)
Autoren: Matthias P. Gibert
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Hauptkommissar das sagte, zog er umständlich die Seitenteile seines Sakkos auseinander,
sodass sein Gegenüber sehen konnte, dass er wirklich unbewaffnet war.
    »Und jetzt«,
fuhr er ruhig fort, »sollten wir alle besonnen und überlegt handeln. Es wäre keinem
der Anwesenden gedient, wenn es weitere Opfer zu beklagen gäbe.«
    Ahrens,
dessen Blick zwischen Lenz und Zimmermann während deren Konversation hin und her
geflogen war, schien sich aus diesem Vorschlag nicht viel zu machen.
    »Du hast
getötet, Konrad!«, schrie er. »Du hast Menschen umgebracht, weil du Gott spielen
wolltest. Du verdammter Bastard hast mir die Hölle heißgemacht, weil ich laut darüber
nachgedacht habe, mir das Leben zu nehmen, und tötest gleichzeitig Unschuldige.
Was bildest du dir nur ein?«
    »Was ich
mir einbilde? Was ich mir einbilde? Was bildest du dir ein, so mit mir zu reden?«
    »Ist das
wahr, Konrad?«, mischte Margarethe Zimmermann sich ein. »Hast du wirklich jemanden
getötet?«
    Er nickte.
    »Ja, das
habe ich getan. Aber es geschah im Auftrag unseres Herrn. Der Herr hat mir dabei
die Hand geführt.«
    »Was für
einen Unsinn du erzählst, Konrad«, widersprach Ahrens. »Und wie leicht du es dir
damit machst.«
    »Halt deinen
Mund, Bernd. Ich warne dich und ich sage es nicht noch einmal.«
    Ahrens lachte
laut auf und trat wieder einen Schritt nach vorn.
    »Bleib!«
    »Du willst
mir Angst machen? Du mir?«
    Die Waffe
fuhr herum und wies damit direkt auf Ahrens’ Kopf.
    »Ich werde
nicht zögern, dich zu erschießen. Es ist gar nicht schwer, einen Menschen zu töten,
glaub mir.«
    »Dann musst
du es jetzt bewei…«
    Alle, die
im Flur standen, zuckten zusammen, als der Schuss krachte. Bernd Ahrens’ Kopf wurde
nach hinten geschleudert, riss den Rest des Körpers mit sich, der eine seltsame
Drehung ausführte und auf dem Boden aufschlug. Sofort bildete sich eine Lache dunkelroten
Blutes neben dem aufgeplatzten Kopf des Mannes. Hain reagierte schnell, aber nicht
schnell genug. Zwar gelang es ihm, mit einer hastigen Bewegung Margarethe Zimmermann
seine Dienstwaffe wieder zu entreißen, doch noch bevor er sie richtig in der Hand
hatte, hörte er Konrad Zimmermanns schneidende Stimme.
    »Sie wollen
der Nächste sein? Nur zu, ich habe nichts mehr zu verlieren.«
    Der Polizist
ließ den Arm sinken und die Waffe auf den Boden fallen, während Zimmermann die Tür
in seinem Rücken zuwarf.
    »Das war
Gottes Wille«, flüsterte Margarethe Zimmermann mit Blick auf Bernd Ahrens. »Es war
Gottes Wille und seine Strafe dafür, dass Bernd ihn verspottet und sich von ihm
abgewendet hat.«

31
     
    Lenz hatte das Gefühl, dass seit
Zimmermanns Schuss eine kleine Ewigkeit vergangen sein musste, doch es waren gerade
einmal ein paar Sekunden. Der Pastor stand noch immer in der gleichen Haltung wie
zuvor da, die Pistole in seiner Hand rauchte noch. Bernd Ahrens hatte nach seinem
Aufschlag auf dem Boden noch ein paarmal verhalten gezuckt, doch nun lag er regungslos
da. Es war offensichtlich, dass ihm nicht mehr zu helfen war.
    »Greta«,
wandte Zimmermann sich an seine Frau, ohne sie anzusehen, »du musst mir jetzt helfen.
Mach die Kellertür auf, damit wir die beiden dort unten einsperren können.«
    Die Frau
nickte und kam seiner Aufforderung ohne zu zögern nach.
    »Herr Zimmermann,
was Sie jetzt machen, verschlimmert nur Ihre Lage«, redete Lenz leise auf den Mann
ein. »Übergeben Sie meinem Kollegen Ihre Waffe und lassen Sie uns die Sache beenden.«
    Hinter dem
Hauptkommissar ertönte das Knarren der Kellertür.
    »Ich bin
so weit, Konrad.«
    »Los!«,
wies er die Polizisten an. »Und du, Greta, tritt zurück.«
    Lenz drehte
sich um und sah die Frau an.
    »Frau Zimmermann,
ich bitte Sie. Ihr Mann hat keine Chance, aus dieser Sache heil herauszukommen,
und wenn es schlecht läuft, leiden weitere Unschuldige. Deshalb …«
    »Halten
Sie den Mund!«, keifte sie ihn an. »Wir wissen nicht, was der Herr uns vorgibt und
welchen Weg er für uns vorgesehen hat. Mein Mann hat das Richtige getan, davon bin
ich fest überzeugt, weil er es im Namen Gottes tat.«
    Der Polizist
hätte ihr für diesen Unsinn am liebsten eine seiner Krücken über den Schädel gezogen,
zog es jedoch vor, ruhig zu bleiben.
    »Wo wollen
Sie jetzt hin, Herr Zimmermann?«, fragte Hain. »Wollen Sie noch weitere Unschuldige
in die Sache hineinziehen?«
    »Es sind
keine Unschuldigen gestorben. Alle, die mit diesem unsäglichen Wesseling in Beziehung
stehen, sind schuldig. Und
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