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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition)
Autoren: Helen B. Kraft
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erwartest, dass ich mich hier wohl fühle. Aber das tue ich nicht!‟
    „Das ist Gan Eden . Der Ort, an dem alle zufrieden sind.‟ Jehova hob arrogant das Kinn und blickte sie aus blassblauen Augen an.
    „Dann hättest du mir meinen Mann lassen sollen!‟ Wütend drehte Lina sich um und ging.
    Sie berührte dabei Metatron, der die Gelegenheit nutzte, in sie hineinzugleiten.
    Lina, hör mir zu. Shatan hat sich Absolution verdient. Denk an Faust!
    Im nächsten Augenblick spürte Evangelina, wie Metatron aus ihr herausgesaugt wurde. Sie wirbelte herum. Sie fühlte sich, als hätte man sie unter Strom gesetzt. Ihre Haare standen zu Berge und ihre Haut vibrierte. Entsetzt erstarrte sie, als sie ihren Vater sah.
    Jehova hielt einen langen Hirtenstab in Händen und deutete auf Metatron. Die wirbelnde Masse des Irrwischs wurde davon angezogen.
    Ihr Freund kreischte, sirrte und plusterte sich auf. Doch der Allmächtige kannte keine Gnade.
    „Das ist allein deine Schuld, Metatron. Du kennst die Regeln.‟
    „Lass ihn sofort in Ruhe!‟
    Mit einem Satz warf sich Lina nach vorn. Sie rammte gegen ihren Vater. In einem Gewirr aus Armen und Beinen gingen sie zu Boden.
    Lina fing sich als Erste wieder und hockte sich auf Gottes Bauch. Mit den Fäusten trommelte sie auf ihn ein.
    „Lass ihn frei. Er ist mein einziger Freund!‟
    Jehova wehrte sich nicht, Gelassen wartete er, bis Lina sich vollkommen verausgabt hatte. Als sie erschöpft zusammensank und heulte, schob er sie sachte von sich herunter und zog sie in die Arme. Ihre Abwehr kam nur halbherzig.
    „Scht, mein Mädchen. Alles wird gut.‟
    „Wie?‟, schniefte sie. „Wie soll ich das glauben?‟
    „Sag es ihr, Herr!‟
    Lina fühlte sich furchtbar. Gott war drauf und dran gewesen, ihren Freund zu vernichten. Als sie Metatron nun hörte, wäre sie vor Freude beinahe in die Luft gesprungen.
    „W-was soll er mir sagen?‟
    „Schweig, Metatron!‟
    „Pfft‟, war alles, was der Irrwisch dem Allmächtigen entgegenschleuderte. Er flitzte zu Lina und fuhr ihr wieder durchs Haar, bis es sich auflud. Dabei raunte er leise: „Denk an Goethe.‟ Dann verschwand er.
    Zurück blieb eine zerzauste Lina, die ihren Vater böse anblickte. Der lächelte schief, stand auf und klopfte sich das Gras aus der Robe. Flecken fanden sich darauf natürlich keine.
    „Komm, Tochter.‟ Erneut hielt er ihr seine Hand hin. Dabei wirkte er harmlos wie ein gewöhnlicher Mann. Gottes Stimmungen wechselten offenbar häufiger als das Wetter.
    Schweigend legte Lina ihren Kopf in den Nacken. Sie starrte ihn an, ohne sich zu rühren.
    „Lass mich dir beweisen, wie sehr ich dich liebe, Evangelina.‟
    „Dummes Zeug kann man viel reden!‟, zischte sie und krabbelte von ihm weg.
    Metatrons Bemerkung wollte ihr nicht aus dem Kopf gehen. Was hatte er nur gemeint? Goethe? Goethe! Lina stockte. Mit einem Satz war sie auf den Beinen und warf sich herum. Zum zweiten Mal baute sie sich vor ihrem Vater auf; die Hände in die Hüften gestemmt. Ihre gesamte Körperhaltung drückte eisige Abwehr aus.
    „ Das hat er gemeint! Du hast Shatan um sein Recht betrogen. Er hat selbstlos gehandelt. Du wusstest es und hast ihn trotzdem verdammt!‟
    „Du weißt nicht, was du da redest!‟, donnerte Jehova.
    „Komm mir nicht damit, Vater . Du sagst, du liebst mich, aber du bestrafst mich, indem du mich hier gefangen hältst. Shatan hat Leben gerettet. Er hat mich aufgegeben. Er hoffte, dass du und ich einander näher kommen. Weil er mich liebt!‟
    Der Allmächtige richtete sich zur vollen Größe auf. Er wollte ihr damit Respekt einflößen, in ihrer Verzweiflung erkannte Lina die Warnsignale nicht.
    „Ich hasse dich, Jehova!‟
    „Das genügt!‟ Seine Stimme hallte wie Donner. Jegliches Geräusch um sie herum verstummte. Kein Vogel wagte es mehr, auch nur zu piepen.
    Lina schluckte. Der verdammte Kloß in ihrer Kehle wollte nicht verschwinden. Wütend wischte Lina sich übers Gesicht.
    Wie Kämpfer in der Arena standen sie einander gegenüber. Lina erschauerte, weil sein Gesichtsausdruck nun nicht länger sanft und väterlich war, sondern all die Dominanz ausdrückte, zu der er fähig war.
    Jehovas nächste Worte zerstörten auch noch den kleinsten Rest ihrer Hoffnung. „Ich lass dich nicht mehr fort. Das ist mein letztes Wort!‟
    Sekundenlang schloss Lina die Augen. Als sie sie wieder öffnete, war sie vollkommen ruhig. Sie wäre nicht die Tochter ihrer Mutter, wenn sie so einfach klein beigeben würde.
    „Und
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