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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition)
Autoren: Helen B. Kraft
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Resignation.
    Ohne ein weiteres Wort riss Shatan ihn hoch und zerrte ihn an einem Arm hinter sich her in den Befragungsraum.
    Die Einrichtung hier war, abgesehen von einem einfachen Tisch mit zwei Sitzgelegenheiten, kahl. Die Schlichtheit sollte den Geist eines Verdammten in trügerische Sicherheit wiegen. Denn dieser Raum konnte das Ende seiner Qualen bedeuten – oder aber das genaue Gegenteil.
    Shatan stieß sein Opfer auf einen Stuhl und setzte sich ihm gegenüber. Die Muskeln an seinen Oberarmen wölbten sich herausfordernd, als er sie vor seiner Brust verschränkte. Abwartend lehnte er sich zurück. Er hatte Zeit. Der Verdammte würde schon reden. Das taten sie immer.

 
     
    1.Kapitel
     
     
    Luzifer lehnte lasziv in ihrem Thronsessel. Die langen Fingernägel ihrer rechten Hand strichen nachlässig über den tiefen Ausschnitt ihres kurzen weinroten Kleides und lenkten die Aufmerksamkeit auf das Tal zwischen ihren üppigen Brüsten. Alles an ihr - das rote Haar, die schlanke Taille und die rubinroten Lippen strahlte geballte Erotik aus.
    Ihr Schmollmund verzog sich zu einem anerkennenden Lächeln, als ein mit nichts als einem knappen Lendentuch bekleideter Dämon an ihre Seite trat, um ihr Wein nachzufüllen. Dass es noch früh am Morgen war, störte die Herrin der Unterwelt nicht. Zeit spielte hier keine Rolle.
    Es bedurfte nicht mehr des Hervorblitzens ihrer rosa Zungenspitze, um Shatan zu signalisieren, dass Luzifer rollig wie eine Straßenkatze war. Schon wieder.
    Mit Schaudern beobachtete er, wie Luzifer ihren schlanken Arm ausstreckte und das neueste Objekt ihrer Begierde herbeiwinkte. Der Dämon, ein Hüne mit breiten Schultern, hervorstechenden Rippenbögen und einem eingesunkenen flachen Bauch, der wirkte, als herrsche zu großer Unterdruck in seinem Körper, eilte sofort herbei, um an die Seite der Höllenfürstin zu treten. Shatan verzog verächtlich die Lippen, als er sah, wie Luzifers Augen zu glänzen begannen.
    Luzifer gurrte dem armen Kerl einige Anzüglichkeiten entgegen, die sogar einen Unterweltbewohner erröten ließen. Nur zu gut kannte Shatan die Verführungskünste der Fürstin. Der Dämon würde in Kürze unter seiner Herrin liegen, sie schwitzend und pumpend zum Schreien br...
    Shatans dichte, dunkle Augenbrauen zogen sich zusammen. Er hob den Blick und traf auf den Spott in ihren grauen Augen. Sie hatte ihm diesen Gedanken eingegeben und genoss es sichtlich, ihn damit zu provozieren. Vermutlich hoffte sie, ihn doch noch zu sich ins Bett zu locken.
    Shatan erschauerte erneut. Kälte war an diesem Ort eigentlich kein Problem. Trotzdem krochen die Schauer wie Eisfinger über seine Wirbelsäule. Obwohl ihm ein saftiger Fluch auf den Lippen lag, biss er die Zähne zusammen und wartete. Luzifer würde ihre Wünsche schon in Worte kleiden, wenn ihr der Sinn danach stand. Zweifelsohne wäre ein Teil davon die Befriedigung ihrer zahlreichen sexuellen Bedürfnisse. Nicht zum ersten Mal in jüngster Zeit dankte er dem Allmächtigen für den freien Willen.
    „Du wagst es, in meiner Gegenwart an ihn zu denken? Raus! Alle bis auf dich, Satan !‟, keifte die Herrin. Ihre Stimme war schlagartig nicht mehr betörend und lockend, sondern hart wie Stahl.
    Ihre Augen glühten zornig, und er nahm den schwachen Duft nach Schwefel wahr, den sie verströmte, wenn etwas sie wirklich in Rage versetzte. Für gewöhnlich war dies ein sicheres Zeichen dafür, dass man schnell das Weite suchen sollte. Doch eine Flucht blieb Shatan heute verwehrt, da er der Grund für ihren Wutausbruch war. Wenigstens brannten ihre Haare nicht, denn dann wäre sie an einem Punkt angelangt, an dem sie zu töten bereit war.
    Allein hatte ein Dämon wie er der Herrin der Unterwelt wenig entgegenzusetzen. Sollten sich die übrigen Höllenbewohner jedoch jemals auf seine Seite schlagen … Ein verlockender, gefährlicher Gedanke, den er schnell verdrängte.
    „Komm gefälligst her, Satan , und erweise mir den Respekt, der mir gebührt!‟
    Wieder nannte sie ihn Satan. Eine Abwandlung seines Namens, den man ihm einst gab, weil er in ihrem Auftrag die Menschen heimgesucht und verängstigt hatte.
    Freier Wille hin oder her. Diesem Befehl musste er gehorchen.
    Er war ihr Diener, ihr Sklave, der alles tun würde, um …
    „Geh raus aus meinem Kopf, Herrin!‟, knurrte Shatan und spürte bereits das vertraute Kribbeln auf seiner Stirn, das darauf hindeutete, dass seine Hörner hervorzusprießen drohten. Seine Warnung an jene, die ihn
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