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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut
Autoren: Clive Cussler
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haben Ihren Posten nicht
bekommen, damit Sie tun und lassen können, was Sie wollen.«
Sandecker zuckte die Achseln, dann ließ er die Bombe
platzen. »Ich gebe ja zu, daß die Wissenschaftler und Ingenieure
der NUMA normalerweise nicht dafür zuständig sind,
Kriminelle aus dem Verkehr zu ziehen, aber -«
»Was haben Sie da gesagt?« herrschte Wallace ihn an. »Was
wollen Sie damit andeuten?«
Sandecker wandte sich mit unschuldiger Miene an den
Präsidenten. »Hat Ihnen noch niemand Bescheid gesagt?«
»Wovon?«
»Von dem Unglücksfall, bei dem Qin Shang ums Leben
kam.«
»Er ist tot?« fragte Wallace betroffen.
Sandecker nickte ernst. »Ja, er verfiel offenbar vorübergehend
dem Wahnsinn und griff am Wrack der Princess Dou Wan meinen Leiter für Spezialprojekte an, worauf dieser gezwungen
war, Qin Shang zu töten.«
Wallace war wie vom Donner gerührt. »Wissen Sie
überhaupt, was Sie da angerichtet haben?«
»Wenn jemand den Tod verdient hat«, erwiderte Sandecker
bissig, »dann war es Qin Shang, Und ich bin stolz, möchte ich
hinzufügen, daß meine Leute für Gerechtigkeit gesorgt haben.«
Bevor der Präsident Sandecker zurechtweisen konnte, mischte
sich Harper ein. »Ich habe von der CIA einen Bericht erhalten,
aus dem hervorgeht, daß man auch in der chinesischen
Regierung Anstalten machte, Qin Shang aus dem Weg zu
räumen. Man hatte demnach vor, sich die Qin Shang Maritime
Limited einzuverleiben und in der staatseigenen Reederei, der
China Marine, aufgehen zu lassen. Bislang deutet nichts darauf
hin, daß man die Anzahl der Illegalen zurückzuschrauben
gedenkt, aber ohne Qin Shang werden die nicht mehr so
leistungsfähig sein und nicht im gleichen Ausmaß weitermachen
können. Das kann uns allen nur recht sein.«
»Eins muß Ihnen klar sein, meine Herren«, wandte Pecorelli
besänftigend ein. »Der Präsident muß seine politischen
Vorstellungen durchsetzen und seine Interessen wahren, so
unpopulär sie mitunter auch erscheinen mögen.«
Sandecker warf Pecorelli einen tadelnden Blick zu. »Es ist
doch kein Geheimnis mehr, daß Qin Shang der Mittelsmann der
Chinesen im Weißen Haus gewesen ist und eher deren
Interessen vertreten hat.«
»Das beruhte lediglich auf einem Mißverständnis«, sagte
Pecorelli mit einem bedauernden Achselzucken.
Sandecker wandte sich an Präsident Wallace. »Statt Duncan
und mich hierherzuzitieren und uns zusammenzustauchen,
sollten Sie uns eher einen Orden verleihen, weil wir eine Gefahr
für unser Land aus dem Weg geräumt und Ihnen einen der
größten Kunstschätze aller Zeiten in den Schoß gelegt haben.«
»Die Chinesen werden Ihnen doch mit Sicherheit sehr
verbunden sein, wenn die Sachen zurückgegeben werden«, fugte
Monroe hinzu.
»Ja, ja, eine erstaunliche Leistung«, erwiderte Wallace
teilnahmslos. Er zog ein Taschentuch aus seiner Anzugtasche,
tupfte sich die Oberlippe ab und hob dann zu seiner nächsten
Verteidigungsrede an. »Sie müssen die globale Situation mit
meinen Augen sehen. Ich muß derzeit auch an die vielen
Handelsverträge mit China denken, bei denen es um Milliarden
Dollar für die amerikanische Wirtschaft und um
Hunderttausende von Arbeitsplätzen in Amerika geht.«
»Aber warum sollte der amerikanische Steuerzahler China
beim Aufstieg zur Weltmacht unterstützen?« fragte Harper.
»Gewähren Sie wenigstens dem INS mehr Vollmachten«,
wandte Monroe ein, der das Thema wechseln wollte, »damit wir
den Zustrom illegaler Einwanderer aufhalten können. Nach
letzten Schätzungen leben sechs Millionen Illegale in den
Vereinigten Staaten. Den Zustrom über die mexikanische
Grenze haben wir mittlerweile ganz gut im Griff, aber wenn wir
den raffinierten chinesischen Schlepperbanden zu Leibe rücken
wollen, müssen wir andere Maßnahmen ergreifen.«
»Vielleicht wäre es besser, wenn man alle illegalen
Einwanderer amnestieren würde«, schlug Wallace vor. »Dann
wäre die Sache ein für allemal erledigt.«
»Ich glaube, Sie sind sich über den Ernst der Lage nicht im
klaren, Mr. President. Vor allem im Hinblick auf unsere Enkel«,
sagte Monroe mit Nachdruck. »Bis zum Jahr 2050 werden in
Amerika über dreihundertsechzig Millionen Menschen leben-.
Fünfzig Jahre danach - jedenfalls bei der derzeitigen
Geburtenrate und dem Zustrom von Einwanderern, legalen wie
illegalen - wird dieses Land eine halbe Milliarde Einwohner
haben. Von da an wird es nur noch gruslig.«
»Die weltweite Bevölkerungsexplosion läßt sich ohnehin
nicht
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