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Hoellenengel

Hoellenengel

Titel: Hoellenengel
Autoren: Thráinn Bertelsson
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fragte
Terje.
    »Zum Beispiel, dass ältere Herren in schwarzen
Umhängen sich darum kümmern, dass Menschen Gerechtigkeit
erfahren.«
    »Wenn du Richter meinst, dann wirst du sehen, dass sie blaue
Roben tragen«, sagte Terje.
    Edda fuhr fort: »Ihr lebt in einer Illusion. Ihr lebt mit dem
Unrecht, glaubt aber an die Gerechtigkeit. Ihr glaubt an
Gleichberechtigung und lasst dennoch andere eure Existenz lenken.
Es toben Kriege überall um euch herum und ihr glaubt an
Frieden. Ihr schlaft, obwohl ihr träumt, dass ihr wach seid.
Ich wollte, ich hätte weiterschlafen dürfen wie ihr, aber
es war mir nicht vergönnt.
    Grausamkeit und Unrecht haben mich geweckt. Jetzt bin ich erwacht
und sehe, dass es nur eine Wahrheit gibt, und die lautet so: Auge
für Auge. Leben für Leben.«
    »Les Talionis«, sagte Terje.
    » Lex
Talionis «, sagte die Frau mit
Nachdruck. »Ich gestehe, dass mir nicht ganz klar wird, was
du meinst«, sagte Terje, »aber einer Sache bin ich mir
hundertprozentig sicher. Ob die Welt vollkommen ist oder nicht, du
bringst bis auf weiteres keinen Menschen mehr um, auch wenn du eine
Prinzessin bist, dein Opa Kaiser und Dracula dein
Schwiegervater.«
    Terje stand auf und hob seine verbundenen Hände.
    »Schau dir meine Hände an. Sie sind im Moment nicht
gerade ansehnlich, aber dennoch sind es diese Hände und die
Hände von Randver und die Hände unserer Kollegen und die
Hände normaler Menschen, die mit matter Kraft unsere
Gesellschaft zusammenhalten, um zu verhindern, dass solche Bestien
wie du und dein Sohn hier ihr Unwesen treiben können.«
             
    Terje hielt inne und schaute Dagný zaghaft an. Setzte sich
dann wieder. Der Verband wies Blutflecken an den Handflächen
auf.
    Stigmata , dachte Dagný. Ein Zeichen
der Gerechtigkeit? Und kicherte unwillkürlich bei dem
Gedanken.
    Terje sah sie perplex an. Er war es nicht gewohnt, Dagný aus
dem Nichts heraus plötzlich auflachen zu
hören.
    »Ich habe nichts mehr zu sagen. Die einzige Zeugenaussage,
die ich unterschreiben werde, ist folgende …«,sagte
Edda.

    »Auge für
Auge. Leben für Leben«, sagte Terje. »Wie fandest
du es, wenn ich dich da an der Wand festnageln
würde?«              

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