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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens
Autoren: Harald Evers
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Niederlagen gegen dieses dreimal
verfluchte Weibsstück vorzuweisen gehabt wie Rasnor. In blinde
Rachsucht hätte er deswegen verfallen können! Nicht zuletzt ihretwegen hatte ihn der Doy Amo-Uun, die Stimme des Pusmoh,
auf die schrecklichste Weise erniedrigt und sogar gezüchtigt. Und
in Wahrheit war er zurzeit nicht mehr als ein dummer Handlanger
mit einer lächerlichen Aufgabe. Man hatte ihn zurück auf die Höhlenwelt geschickt, um das salzverseuchte Mutterschiff der gescheiterten Drakkenstreitmacht des Pusmoh wieder in Besitz zu
nehmen und es flottzumachen.
Doch nun hatte sich alles geändert. Innerlich frohlockte er. Mit
diesen 74 Amuletten hatte sich sein Pech ins Gegenteil verkehrt.
Mit einem Wolodit-Amulett war ein Magier in der Lage, außerhalb
der Höhlenwelt das Trivocum zu öffnen und Magien zu wirken.
Das war es, was der Pusmoh sich von der Höhlenwelt erhofft hatte, was er ihr mit Gewalt hatte entreißen wollen, doch der Plan
war fehlgeschlagen.
»Ja«, wiederholte Ötzli. »Das ist nun unser Glück.«
»Unser Glück?«
»Aber ja! Im Augenblick geht der Pusmoh davon aus, dass er
gar nichts mehr bekommt. Die Höhlenwelt gilt für ihn als verloren, denn er weiß, dass gegen die Drachen kein Ankommen ist.
Es sind ihrer Zehn- oder gar Hunderttausende; niemand kennt
ihre genaue Zahl. Sie beschützen die Höhlenwelt gegen jeden
Eindringling. Für die Drakken ist es aussichtslos, gegen die Drachen ankommen zu wollen. Und damit sind für den Pusmoh alle
Träume über unsere Magie oder das Wolodit ausgeträumt.« Rasnor stieß ein missmutiges Brummen aus. »Mag ja stimmen«,
meinte er, »dass sie uns nicht mehr versklaven können.
Aber was hindert sie daran, unsere Welt einfach zu zerstören?
Das hat mir der uCuluu damals selbst gesagt.
Was hindert sie, uns Menschen zu vernichten und sich über das
Wolodit herzumachen, wenn wir alle tot sind?«
»Das Wolodit allein nützt ihnen nichts. Sie brauchen uns, Rasnor! Keiner von ihnen vermag mithilfe des Wolodits Magie zu wirken. Das können nur wir Menschen.«
»Aber… Ihr erzähltet mir doch, dass es dort draußen in diesem
Sternenreich ebenfalls Menschen gibt. Die könnten doch…«
Ötzli schüttelte energisch den Kopf. »Nein, die können es genauso wenig. Man muss hier geboren sein!« Er breitete die Arme
aus. »Unter dem Einfluss des Wolodits, wie es scheint, das es hier
überall gibt. Unsere Welt besteht förmlich daraus. Nur uns Menschen der Höhlenwelt ist es gegeben, das Trivocum zu öffnen.« Er
zwinkerte Rasnor väterlich zu. »Ihr seht also, der Pusmoh hat
tatsächlich verloren. Das Einzige, was ihm jetzt noch bleibt, wäre,
die Höhlenwelt aus Rache zu vernichten.«
Rasnor verschränkte die Arme vor der Brust. »Dann wird er es
auch tun! Das war doch immer seine Absicht. Was sollte ihn jetzt
noch davon abbringen?«
Ötzli deutete mit leuchtenden Augen auf den Tisch. »Na, das
hier!«
»Vierundsiebzig Amulette?« Rasnor lachte auf. »Das ist doch
viel zu wenig!«
Ötzli schüttelte energisch den Kopf. »Nein.
Keineswegs. Vor allem nicht, wenn wir für Nachschub sorgen!«
»Für… Nachschub?« Ötzli hob beschwörend die Hände. »Natürlich, Rasnor. Die Leute, die ich vom Pusmoh mitgebracht habe,
werden in Kürze damit beginnen, das Mutterschiff von dem Salz
zu entseuchen. Sie dürfen nichts von den Amuletten erfahren!
Sobald sie die MAF-1 wieder flottgemacht haben und verschwunden sind, können wir die Herstellung der Amulette wieder aufnehmen.«
Rasnor glotzte ihn verständnislos an. »Ich verstehe nicht… Wozu soll das gut sein?«
»Wozu?«, rief Ötzli aus. »Na, um dem Pusmoh Amulette verkaufen zu können! Wir werden die Herren dieser Welt sein!«
Rasnor starrte ihn mit offenem Mund an. Erst nach einer Weile
schloss er ihn wieder. Seine Miene spiegelte Erstaunen und noch
immer eine gehörige Portion Misstrauen.
»Aber… wie wollt Ihr das schaffen?«
Ötzli setzte ein überlegenes Lächeln auf und verschränkte die
Arme vor der Brust. »Wir werden diese Sache auf unsere Weise
machen! Wir sind nicht so überheblich, auf einen Schlag eine
ganze Welt ausbeuten zu wollen. Nein, wir werden die Sache…
etwas ruhiger angehen. Versteht Ihr?« Rasnor hatte die Stirn in
Falten gelegt. »Ihr habt meine Frage nicht beantwortet«, beklagte er sich. »Wie soll das gehen? Erstens gehört dieses Schiff dort
draußen gar nicht uns. Dieser seltsame Pusmoh, von dem Ihr
ständig redet, wird seine eigenen Pläne damit haben. Zweitens:
Wie
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