Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt
Autoren: Roger McBride Allen
Vom Netzwerk:
1
Offene Geheimnisse
     
    »In Ordnung, Chewie, versuch's jetzt.« Han Solo steckte das Kom wieder in seine Tasche und trat mit besorgtem Gesicht einen Schritt vom Millennium Falken zurück. Dieses Mal mußte es einfach funktionieren. Aber das hatte er auch beim letzten Mal gedacht und beim vorletzten. Von seiner Position aus konnte er durch die Sichtluken des Falken ins Innere des Cockpits spähen, und Chewbacca sah auch nicht besonders zuversichtlich aus. Er beobachtete, wie Chewbacca nach den Kontrollen griff. Han merkte, daß er die Luft anhielt, und zwang sich zum Ausatmen.
    Der Millennium Falke ruckte leicht auf der Montagebühne und erhob sich dann langsam in die Abendluft. Chewie brachte ihn höher, bis sich die Landeteller in Hans Augenhöhe befanden, und ließ ihn verharren.
    Han zog wieder das Kom heraus und sprach hinein. »So ist es gut«, lobte er. »Schalte jetzt die Schilde ein.« Die Luft um den Falken schien einen Moment zu schimmern und normalisierte sich dann wieder.
    Han wich weiter zurück, denn so nahe am Schiff wollte er nicht sein, wenn Chewie die Repulsoren deaktivierte. »Okay, Chewie, Repulsoren - aus!«
    Das Leuchten der Repulsoren verblaßte, und sofort sackte der Falke ab - um abrupt zum Stillstand zu kommen und in der Luft zu schweben, obwohl die Landeteller noch einen Meter über dem Boden hingen. An mehreren Stellen tanzten Funken und Entladungsblitze über die Montagebühne und erloschen, als die Energienetze der Schilde sich unter der Belastung verschoben.
    »Gut«, sagte Han. »Sehr gut.« Wenn er nicht gerade aus nächster Nähe einen Turbolaser auf das Schiff abfeuern wollte, war dies der beste Belastungstest für die Schildgeneratoren, den man sich wünschen konnte. Falls die Schilde das Gewicht des Schiffes aushielten, konnten sie auch...
    Plötzlich kam es direkt unter dem zweiten Landeteller zu hellerem, heftigerem Funkenschlag. »Chewie! Repulsoren ein! Er wird sonst...«
    Von einem grellen Lichtblitz begleitet, versagten die Heckschilde. Die Achternlandeteller schlugen so hart auf der Montagebühne auf, daß die ganze Konstruktion ins Schwanken geriet und Han fast das Gleichgewicht verlor. Das Bugende des Schiffes hing noch in der Luft, als das Heck auf seinen Landestützen wieder hochfederte.
    Als das Heck des Schiffes den höchsten Punkt erreichte, versagten die vorderen Schilde. Im selben Moment erwachten die Bugrepulsoren zum Leben. Die Heckrepulsoren sprangen einen Sekundenbruchteil später ebenfalls wieder an, obwohl sie ein wenig flackerten. Zweifellos hatte der heftige Aufschlag auf dem Boden den Bugrepulsorspulen nicht gutgetan. Trotzdem, Chewie hatte sie genau im richtigen Moment wieder hochgefahren. Han hatte schon erlebt, wie sich Schiffe bei dem mißglückten Versuch, auf ihren Schilden zu schweben, überschlagen und auf den Rücken gelegt hatten.
    Chewie setzte den Falken sanft auf und deaktivierte die Repulsoren. Einen Moment später senkte sich automatisch die Rampe, und Chewie kam heraus, mit einem Gesichtsausdruck, der verriet, wie wenig ihm die Umstände gefielen. Er gab ein lautes Heulen von sich, verschwand wieder die Rampe hinauf und kehrte kurz darauf mit einem Schildtuner zurück.
    Das war kein gutes Zeichen. Nach all den Jahren, die Han mit Chewie verbracht hatte, war er klug genug, keinem frustrierten Wookiee die Gelegenheit zu geben, sich bei Reparaturarbeiten abzureagieren. Wahrscheinlich würde er den Schildgenerator eher kurz und klein schlagen, als ihn neu zu tunen. »Ah, vielleicht ist das doch keine so gute Idee, Chewie. Lassen wir's für heute. Wir kümmern uns morgen darum.«
    Chewbacca brüllte und warf das Werkzeug auf den Boden.
    »Ich weiß, ich weiß, ich weiß«, sagte Han. »Es dauert langer, als es eigentlich dürfte, und du hast es satt, die Subsysteme zu frisieren, die wir letzte Woche optimiert haben. Aber so läuft es eben auf einem Schiff wie dem Falken. Er ist wie ein fein gestimmtes Instrument. Jedes Teil beeinflußt alle anderen Teile. Die einzige Alternative wäre, ihn zu verschrotten und von Grund auf neu zu bauen - und du willst den Falken doch nicht verschrotten, oder?«
    Chewie warf dem Schiff einen Blick zu, der Han verriet, daß er dieses Thema besser nicht weiterverfolgte. Der Wookiee hatte kein so sentimentales Verhältnis zum Falken wie Han, und selbst Han wußte, daß die gute alte Kiste eines Tages auf dem Raumschifffriedhof landen würde - oder, wahrscheinlicher, in einem Museum. Das war zwar eine seltsame
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher