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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt
Autoren: Roger McBride Allen
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hätten, wenn sie nicht so gut ins Bild passen würden. Wir gehen davon aus, daß sie der Gegenseite erhebliche Kopfschmerzen bereiten werden.«
    »Ich meinte, werden meine Kinder sicher sein?« fragte Han. »Ich habe Bedenken, sie überhaupt mitzunehmen, wenn die Dinge so schlecht stehen, wie Sie sagen.«
    Kalenda zögerte einen Moment. »Die Lage auf Corellia ist unsicher. Das ist gar keine Frage. Allerdings, wenn wir die Situation richtig einschätzen, wird die Rolle, die Sie für uns spielen sollen, Ihre Kinder keinen zusätzlichen Risiken aussetzen. Auf Corellia genießt die Familie noch immer großen Respekt. Unschuldige Familienangehörige in eine Auseinandersetzung hineinzuziehen, gilt als absolut unehrenhaft. Das müßten Sie eigentlich wissen.«
    Irgend etwas in ihrem Tonfall bei dieser letzten Antwort brachte Han vorübergehend zum Schweigen. Es war, als würde sie sich auf mehr als bloße planetarische Traditionen beziehen, auf etwas, das ihm vertraut sein mußte. Das Problem war, er hatte nicht die leiseste Ahnung, um was es sich handeln konnte. Wußte der GNR Dinge über Hans Vergangenheit, die Han vergessen hatte? Han sah ihr direkt in diese seltsamen Augen und entschied, sie besser nicht danach zu fragen. »Wenn ich Sie richtig verstehe«, begann er, »glauben Sie, daß der Job, um den Sie mich bitten, Corellia nicht noch gefährlicher für meine Kinder machen wird, als es der Planet ohnehin schon ist. Stimmt das?«
    »Ja«, bestätigte Kalenda.
    Das befriedigte Han nicht. Er hatte das Gefühl, daß »Ja« zwar eine wahre Antwort, aber nicht die ganze Wahrheit war.
    »Also gut«, nickte er. »Die nächste Frage stelle ich Ihnen als Vater, als Corellianer, der es für unehrenhaft hält, Unschuldige hineinzuziehen. Könnte es gefährlich werden, meine Kinder nach Corellia mitzunehmen?«
    Kalenda lehnte sich zurück und seufzte. All ihre oberflächliche Gelassenheit war verschwunden, und Han konnte ihre Zweifel und Unsicherheit erkennen. Es war, als hätte die GNR-Agentin plötzlich ihre Maske abgelegt und die wirkliche Person dahinter enthüllt. »Schluß mit der Vorsicht. Ihre Frage läßt mir keine andere Wahl. Aber ich wünschte bei den dunklen Sonnen, Sie hätten sie nicht gestellt«, sagte sie. »Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Wir wissen einfach nicht, was dort draußen vorgeht. Deshalb müssen wir alles in unserer Macht Stehende tun, um unsere Agenten einzuschleusen und es herauszufinden. Sind sie in Gefahr? Ist Corellia ein gefährlicherer Ort als Coruscant? Ja, dessen bin ich mir fast sicher, aber ich kann Ihnen nicht sagen, wie groß diese Gefahr ist. Andererseits, reisen an sich ist viel gefährlicher als daheim zu bleiben. Vielleicht sollten Sie überhaupt nicht mehr reisen. Wenn es Ihnen nur darum geht, alle Risiken zu vermeiden, dann nehmen Sie Ihre Kinder und verstecken sie in irgendeiner Höhle, nur um ganz sicher zu sein. Aber wollen Sie wirklich auf diese Art leben?«
    Han blickte tief in diese seltsamen Augen, die Dinge zu sehen schienen, die nicht da waren. In seinen jungen Jahren, seinen wilden Jahren, hätte er keine Sekunde gezögert, sich Hals über Kopf in die größten Gefahren zu stürzen. Aber wenn man Vater war, veränderte man sich. Es ging ihm nicht nur darum, seine Kinder keinen Gefahren auszusetzen. Es ging um mehr. Er wollte sich selbst auch nicht unnötig in Gefahr begeben. Nicht, weil er Angst vor dem Tod hatte - sondern weil er seine Kinder nicht ohne Vater zurücklassen wollte. Er mußte dies in seine Überlegungen miteinbeziehen. Aber angenommen, er versteckte seine Kinder in einer Höhle und ließ sie rund um die Uhr bewachen. Und angenommen, es kam zu einem unterirdischen Steinschlag? Oder was war, wenn es ihm tatsächlich gelang, sie vor allen Gefahren zu beschützen? Was für eine Art Leben würden sie führen? Und wie sollten sie als Erwachsene in einer Welt voller Gefahren und Risiken zurechtkommen, wenn sie es als Heranwachsende nicht gelernt hatten?
    Außerdem war da noch ein weiterer Punkt. Leia war immerhin die Staatschefin. Sie hatte die Geheimdienstdossiers über Corellia gelesen. Sie mußte die Lage kennen. Höchstwahrscheinlich kannte sie sogar bestimmte Fakten, die den GNR-Agenten entgangen waren. Trotzdem war sie bereit, ihre Kinder mitzunehmen. Und das genügte Han.
    »Vielen Dank«, sagte Han. »Ich schätze ehrliche Antworten. Aber wir werden nach Corellia gehen - und ich werde alles tun, was ich kann, um mich verdächtig zu benehmen. Ich
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