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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens
Autoren: Harald Evers
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gehört.«
»Ein Spitzel?«, fragte Lakorta verwundert. Er schwieg kurz, und
Ain:Ain’Qua wurde klar, dass er in seinem angelernten Wissensschatz nach Informationen über Giacomo suchte. Lakorta beging
lauter Fehler, einen nach dem anderen. Er hatte sich zu viel zugemutet, indem er hierher in das Reich des Pusmoh gekommen
war und geglaubt hatte, er könne mit der Macht seiner Magie dieses fremde Universum mit einem Handstreich für sich erobern. Da
hatte allein Leandra schon viel mehr Macht als dieser alte Mann,
denn sie besaß Ausstrahlung – Ausstrahlung von einer Art, mit
der sie wirklich Erfolge erzielen konnte. Lakorta vermochte nur zu
drohen, und das nicht einmal gut. Darüber hinaus schien es tatsächlich, als ahnte er nichts von Giacomos geheimer Identität und
damit auch nichts von dem, was sich auf dem Holocube befand.
Ain:Ain’Qua beschloss, die Unterhaltung jetzt zu beenden und
seine Flucht fortzusetzen. Er explodierte zu plötzlicher Bewegung,
erreichte Lakorta, ehe der auch nur einen überraschten Gesichtsausdruck aufsetzen konnte, und platzierte einen leichten, aber
gezielten Schlag an dessen rechter Schläfe. Lakorta verdrehte die
Augen und sank lautlos zusammen. Ain:Ain’Qua fing ihn auf und
legte ihn sanft nieder. Er würde ein paar Stunden schlafen und
sich nach dem Erwachen fragen, was geschehen war. Wenn er
klug war und sich Fragen ersparen wollte, würde er den Vorfall
für sich behalten. Ihm konnte nicht daran gelegen sein, erklären
zu müssen, warum er sich als alter Mann auf eine direkte Begegnung mit dem Heiligen Vater eingelassen hatte, wo doch bekannt
war, dass dieser als früherer Ordensritter mit einem Dutzend
Männer hätte fertig werden können. Natürlich, Lakorta hatte auf
seine Magie gebaut, was er aber im Heiligen Konzil unmöglich
zugeben konnte. Und dass er seine Magie völlig überschätzt hatte, wäre nur umso peinlicher gewesen. Ain:Ain’Qua ahnte zwar,
dass ihn eine solche Magie von Lakorta leicht hätte töten können,
aber er wusste durch seine Begegnung mit Leandra, dass ein Magier wenigstens zwei Sekunden benötigte, um etwas Wirksames
aufzubauen. Für einen Ordensritter lagen zwei Sekunden Zeit weit
über der Obergrenze dessen, was man für einen wirksamen Angriff benötigen durfte.
Ain:Ain’Qua löschte das Licht. Kurz streifte ihn der Gedanke, ob
er sich und Leandra viel Kummer ersparen sollte, indem er mit
Lakorta kurzen Prozess machte. Aber dann würde er zu Recht als
Mörder gesucht werden. Und letztlich verboten ihm das sein Gewissen und sein Glaube – obwohl er jetzt nicht mehr Papst war.
Ja, es entsprach der Wahrheit: Er hatte dieses Amt vor einer Minute niedergelegt. Lakorta würde später in der Lage sein, das zu
bezeugen.
Er schaltete sein Licht wieder ein und machte sich auf leisen
Sohlen daran, seine Flucht fortzusetzen.
ENDE
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