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Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors
Autoren: Nora Roberts
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ihre feuerrote Lockenmähne zurück. »Es wird Zeit, ein neues Projekt in Angriff zu nehmen.«
    »Solange es dir Spaß macht. Mein großer Plan für heute war es, bis mittags zu schlafen und am Nachmittag ein paar Akten zu lesen.« Laura rollte die Schultern. »Die Chancen dafür stehen bestens, wie ich sehe.«
    »Du hast die Wohnung für die nächsten paar Stunden ganz für dich allein. Gwen schiebt eine Doppelschicht, und ich bin kaum vor fünf zurück.«
    »Ich bin nicht mit Kochen dran.«
    »Ich bringe von unterwegs etwas mit.«
    »Pizza«, sagte Laura wie aus der Pistole geschossen. »Mit einer Extraportion Käse und schwarzen Oliven.«
    »Kannst du eigentlich nur an Essen denken?« Julia stand auf und zog die moosgrüne Jacke glatt, die sie zu einer eleganten schwarzen Hose trug. »Bis heute Abend dann«, rief sie auf ihrem Weg nach draußen. »Und vergiss nicht wieder, den Hörer aufzulegen.«
    Laura betrachtete die Zimmerdecke, blinzelte ins Sonnenlicht und erwog, sich die Decke erneut über den Kopf zu ziehen. Eigentlich könnte sie noch eine Stunde schlafen. Abzuschalten, wann immer sie wollte, war noch nie ein Problem für sie gewesen, und diese Fähigkeit hatte ihr während ihres Jurastudiums gute Dienste geleistet.
    Aber der Gedanke an Pizza hatte ihren Appetit geweckt. Bei der Entscheidung zwischen Schlafen und Essen sah Laura sich stets ihrem größten Dilemma ausgesetzt. Als schließlich das Essen das Rennen gemacht hatte, warf sie die Decke zurück. Sie trug ein schlichtes weißes, ärmelloses T-Shirt und seidene metallicblaue Boxershorts.
    Sie wohnte schon seit ihrer Collegezeit mit ihren beiden Cousinen zusammen, und vor zwei Jahren hatten sie dieses Haus an der Bostoner Back Bay bezogen. Auf die Idee, einen Morgenrock anzuziehen, wäre sie gar nicht gekommen. Das hübsche kleine Stadthaus – eins von Julias jüngsten Restaurationsobjekten – spiegelte ihre unterschiedlichen Geschmacksrichtungen wider. Julias Liebe für Antiquitäten wetteiferte mit Gwens Wertschätzung für moderne Kunst und ihrer eigenen Vorliebe für Kitsch.
    Sie lief leichtfüßig mit einer Hand auf dem glatten Eichengeländer die Treppe nach unten, warf einen kurzen Blick durch das geschliffene Glasfenster der Eingangstür, um festzustellen, dass es in der Tat ein strahlender Herbstmorgen war, dann ging sie nach hinten in die Küche.
    Obwohl jede der Cousinen einen wachen Verstand besaß, den sie gewissenhaft in ihrem jeweiligen Wissens- und Erfahrungsbereich einsetzte, war keine von ihnen in diesem speziellen Raum mit Talent sonderlich gesegnet. Trotzdem wirkte die Küche mit ihren gelben Wänden, die sich hübsch von dem dunkelblauen Tresen abhoben, und den Schränken mit den Glastüren ausgesprochen gemütlich.
    Laura war immer froh gewesen, dass sie sich alle drei so gut verstanden. Gwen und Julia waren nicht nur ihre besten Freundinnen, sondern auch ihre Cousinen. Zusammen mit dem Rest der MacGregor-Brut, wie Laura sie für sich nannte, bildete die weitverzweigte Verwandtschaft von Daniel und Anna eine Familie, die sich sehr nahestand, auch wenn die einzelnen Mitglieder ziemlich unterschiedlich waren.
    Sie warf einen Blick auf die saphirblaue Uhr in Form einer Katze an der Wand, deren Augen wie Diamanten funkelten, während sich der Schwanz rhythmisch hin und her bewegte. Sie dachte an ihre Eltern und fragte sich, ob diese ihren lang verdienten Urlaub auf den Westindischen Inseln auch genossen. Mit Sicherheit. Caine und Diana MacGregor waren eine unzerstörbare Einheit. Ehemann und Ehefrau, Eltern, Partner in derselben Anwaltskanzlei. Fünfundzwanzig Jahre Ehe, die Erziehung zweier Kinder und der Aufbau einer der angesehensten Anwaltskanzleien in Boston hatten an ihrer gegenseitigen Ergebenheit nichts geändert.
    Laura wollte sich lieber gar nicht vorstellen, wie viel Mühe und Arbeit es ihre Eltern gekostet haben mochte, dies alles zu bewerkstelligen. Sie selbst fand, es sei wesentlich einfacher, sich immer nur auf eine Sache zu einer Zeit zu konzentrieren. Und für sie war das jetzt die Juristerei. Einspruch, dachte sie und grinste den Kühlschrank an. Im Augenblick war es das Frühstück.
    Sie schnappte sich den Walkman, der auf dem Tresen lag, und steckte sich die Ohrhörer in die Ohren. Ein bisschen Musik zum Frühstück kann nicht schaden, entschied sie und spulte das Band zurück.
    Royce Cameron parkte seinen Jeep hinter einem kleinen schnittigen Spitfire in flammendem Rot ein. Autotyp und Farbe schienen
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