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Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Titel: Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)
Autoren: Eoin Colfer
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mir fällt die Nummer wieder ein. Zeb fährt mit großzügiger Geste über seine Auswahl an Cocktails, bietet mir einen an, was ihm gar nicht ähnlich sieht. Ich wette, dem Zeb-Man ist gerade aufgegangen, dass ihm Schlimmeres passieren könnte, als zum Partner meines neuen superschwulen Clubs gemacht zu werden.
    Ich entscheide mich für einen Ball Buster, einschließlich schwimmendem Silberzwiebelhoden.
    Scheint mir angemessen.

EPILOG
    Es ist jetzt eine Woche her, seit Ronelle Sofia verhaften wollte, und mein Leben verläuft wieder in mehr oder weniger normalen Bahnen, insofern ich vermeintlich gemütliche Abende mit meiner vermeintlichen Freundin verbringe und wir ausländische Spielfilme gucken.
    Ich bin zu der Entscheidung gelangt, falls Sofia Carmine erschossen hat, er es höchstwahrscheinlich verdient hat und mir wohl kaum zusteht, darüber zu urteilen.
    Unsere Beziehung hat sich verändert, denn jetzt ist mir klargeworden, dass ich derjenige bin, der Sofia braucht, und nicht umgekehrt.
    Wie Simon gesagt hat: Vielleicht gefällt dir ja, dass sie dein wahres Ich nicht kennt, weil dir deine geringe Selbstachtung eingibt, dass du es gar nicht verdient hast, dass man sich zu dir hingezogen fühlt.
    Oder wie Zeb meinte: Manchmal will der Pitbull den Pudel gar nicht ficken. Er will nur sicher sein, dass es niemand anders tut.
    Beides leuchtet mir ein, denke ich.
    Ich entspanne mich also allmählich wieder. Freue mich, dass der Club so gut läuft, und besuche Sofia möglichst oft, bleibe aber weiterhin vor Mike auf der Hut, weil ich weiß, dass sich der verbrecherische Kartoffelfresser nicht ewig von mir fernhalten wird. Das Video von seiner Mutter wird ihm aufstoßen wie Sodbrennen, nur schlimmer.
    Ronnie hat mich ein paarmal angerufen, um sich zu vergewissern, dass ich mich benehme. Ich denke, derzeit betrachtet sie mich eher amüsiert. Als wüsste sie, dass meine Tage gezählt sind, und jeder Tag, den ich noch auf freiem Fuß unter den Lebenden weile, entlockt ihr ein mit einem Lächeln gepaartes Kopfschütteln.
    Also setze ich meinen Maulkorb auf. Meine Hände fühlen sich ohne Waffe leer an, aber Pech gehabt, ihr Hände, ihr werdet eine Weile ohne Sharpie auskommen müssen.
    Aber es gibt noch ein paar andere Dinge.
    Zwei ungeklärte Angelegenheiten, mit denen ich nicht leben kann.
    Also bitte ich Jason, jemanden für mich ausfindig zu machen, und wie sich herausstellt, hat einer unserer Stammgäste Internetsuchmaschinen praktisch erfunden. Ich darf nicht sagen, welcher Stammgast, weil er zurzeit in über hundert laufende Gerichtsverfahren verwickelt ist, aber der Mann braucht nur fünfzehn Minuten und sein neues Prototyp-Telefon, um meinen Cyberfreund Citizen Pain aufzuspüren. Denjenigen, der hunderttausend Dollar zahlen wollte, um zu sehen, wie ich zu Tode gefoltert werde.
    Citizen Pain stammt aus Connecticut, und ich war wild entschlossen, mit dem Bus hinzufahren, vielleicht sogar einen schwarzen Dildo mitzunehmen und ein bisschen ausgleichende Gerechtigkeit zu üben.
    Ich glaube, Benny Hill war’s, der mal gesagt hat: Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird, aber meine sollte glühend heiß auf den Tisch kommen, später würde ich die Reste in Gedanken kalt verzehren.
    Ein Plan, der mir das Beste von beidem versprach.
    Ich kann mich irren, was das Zitat angeht, für Benny Hill klingt es ein bisschen zu gemein. Aber man weiß nie, viele witzige Männer haben eine dunkle Seite.
    Egal, wie gesagt, ich war kurz davor, zu Citizen Pain zu fahren und ihn an seinem Arbeitsplatz als das Arschloch zu enttarnen, das er ist, aber dann hat mir Jasons Mann die restlichen Einzelheiten gesimst. Anscheinend ist Citizen Pain gar nicht der korrupte Senator oder vorbestrafte Sexualverbrecher, den ich mir ausgemalt hatte. Citizen Pain ist eine Lady Mitte fünfzig und Direktorin der Zweigstelle einer großen Dritte-Welt-Hilfsorganisation in Connecticut. Sie macht sogar Werbekampagnen im Fernsehen, bei denen sie vor der Kamera weint. Die haben Sie gesehen, oder?
    Und wenn ich da reinplatze, wird die gesamte Hilfsorganisation den Bach runtergehen, und das kann ich mir nicht auf mein Gewissen laden. Das Letzte, was ich gebrauchen kann, sind Alpträume von sudanesischen Kindern, die vorwurfsvoll mit dem Finger auf mich zeigen. Also übergebe ich Ronelle meine Beweise, woraufhin sie sich bereit erklärt, sich diskret darum zu kümmen, was keine leichte Aufgabe für sie ist, wofür ich ihr umso dankbarer bin.
    Die
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