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Hinter Geschlossenen Lidern

Hinter Geschlossenen Lidern

Titel: Hinter Geschlossenen Lidern
Autoren: Joe Waters , Carolin Wagner
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später im Leben mal fehlt, nur um Druck abzulassen. Denn mehr ist es für mich nicht. Das, was ich da fühle, wenn ich es mir selbst mache, ist kaum der Rede wert. Es ist eher so, als wolle man sich selbst kitzeln – da lacht man auch nicht. Ich jedenfalls brauche einen Mann und möglichst auch ein Bett, um richtig etwas davon zu haben.
Und jetzt, wo mir endlich beides zur Verfügung stand, brodelte es in mir wie Cola, in die man eine Brausetablette geworfen hat. Gerade war ich noch schlaff wie eine tote Made, da stand die Explosion ein paar Sekunden später schon knapp bevor und ich bemühte mich verzweifelt, es hinauszuzögern. Rekordzeit also, wenn ihr versteht, was ich meine.
“Easy, easy ...”, murmelte Jason, als er spürte, wie ich mich verkrampfte und was jeder seiner Küsse auf meinen ‘besten Freund’ bei mir für einen Tumult auslöste.
“Wir haben die ganze Nacht Zeit.” Er ließ von mir ab und sah zu mir auf. Das Gegenlicht der Nachttischlampe und meine gereizten Augen gaben ihm einen milchig flimmernden Heiligenschein. In meinem Kopf rauschte es und ich kam mir vor wie im Traum.
“Es ist so lange her ... geht alles viel zu schnell.”, stöhnte ich. Mein Herz klopfte mir im Hals, als wolle es mich erwürgen.
“Dann lass es zu.” Er lächelte und sah mir in die Augen, während er seine Lippen um meine Eichel schloss. Er lutschte an mir und beobachtete mich dabei, als warte er auf eine Sensation. Ich spannte ihn nicht auf die Folter – konnte ich gar nicht. Die Wärme seines Mundes, die Schläge seiner Zunge ... ich warnte ihn, aber er nahm den Kopf nicht weg. Ich hatte immer noch seine ungeteilte Aufmerksamkeit, als mein Orgasmus über mir zusammenschlug. Ich senkte die Lider unter Jasons Blick und warf den Kopf in den Nacken, hörte mich selbst keuchen. Heiße Flammen zischten durch meine Lenden und krochen meine Wirbelsäule hinauf. Zuckend ergoss ich mich in seinen Mund. Es war so heftig, als hätte ich nicht drei Wochen, sondern mindestens drei Jahre keinen Sex mehr gehabt.
Danach ließen wir uns Zeit. Den Champagner jedenfalls tranken wir erst in der Morgendämmerung, als wir erschöpft und verschwitzt voneinander abließen und Durst bekamen. In den letzten Tagen war es sehr heiß gewesen und der Regen hatte die Luft nicht sonderlich abgekühlt. Dennoch schlug mir jetzt eine frischere Brise entgegen, als wir hinausgingen. Wir nahmen unsere Gläser mit, lehnten nackt am Geländer und sahen zu, wie die Sonne aufging.
“Wie lange bist du noch hier?”, fragte Jason mich, bevor er ging.
“Keine Ahnung, vielleicht noch ein paar Tage.”
Er sah mich an. “Ich fahre heute schon.”
Schade, also keine Wiederholung dieser aufregenden Nacht.
“Vielleicht sieht man sich ja mal.”, sagte ich lahm.
“Gibst du mir deine Nummer? Ich ruf dich an, wenn ich wieder in Boston bin.”
Als er das sagte, war ich erleichtert – mehr als ich gedacht hätte.
Wir hatten festgestellt, dass wir in der gleichen Stadt wohnten. Er arbeitete als Filialleiter eines HerrenmodenGeschäfts und hatte hier seine Eltern besucht. Ein Wiedersehen war also nicht ausgeschlossen und ich nahm mir im stillen vor, mich endlich von Dan zu trennen. Es wurde einfach Zeit. Dan war von Anfang an eine Sackgasse gewesen.
Dann war Jason weg. Ich duschte und zog mich so langsam an wie möglich, genoss jede Minute. Mein Körper glühte noch und fühlte sich gleichzeitig an, als wäre ich verprügelt worden. Muskeln taten mir weh, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie noch hatte. So lebendig wie jetzt hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.
Schließlich konnte ich es nicht länger hinauszögern, dem Tag ins Auge zu blicken und ging hinunter zum Frühstück. Clive verspätete sich. Es hatte ihn ja auch arg erwischt gestern. Aber als ich dann nach ihm sah, pumpte er bereits wieder seine beeindruckenden einarmigen Liegestütze, bei denen seine Füße auf dem Bettrand lagen.
“Tut mir leid, ich hab verschlafen.”, rief er mir zu, als ich eintrat. Gut gelaunt war er auch noch! Clive war wirklich unverwüstlich. Er musste den Tipp mit der DreiwegeKat-Leber von Dan bekommen haben, dachte ich völlig
unlogisch angesichts der Tatsache, dass die beiden sich ja
überhaupt nicht kannten. War ich denn weit und breit das
einzige Weichei, das nach ein paar Bourbon mit einem
Quadratschädel aufwachte?
Er jedenfalls zeigte nicht die geringste Schwäche. Bei
seinen Liegestützen hing er so steif und gerade in der Luft,
ich hätte seinen
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