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Hinter dem Vorhang

Hinter dem Vorhang

Titel: Hinter dem Vorhang
Autoren: C Emberton
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hinten.“ Der Schwarzhaarige deutet dem Kopf in
    Richtung einer Seitengasse. „Einsteigen.“, wiederholte er und setzte die eigene Aufforderung in die
    Tat um. Jezz knurrte leise, packte die noch immer lethargisch wirkende Frau an den Schultern und
    bugsierte sie auf die Rückbank, bevor er selbst wieder hinter dem Steuer platz nahm, die Wagentür
    ruppig zu donnernd. „Du hast das gewusst, eh? Wenn du jetzt ja sagst fahre ich gegen die nächste
    Wand... und irgendwohin gehe ich mit dir auch nicht mehr. Scheiße nochmal! Denk nicht mal dran
    mich noch einmal zu fragen. Ich bin doch kein Pausenclown!“ Der Wagen wurde gestartet, nahm
    auch recht rasch an Fahrt auf. Jezz verhinderte es zur Seite oder gar in den Rückspiegel zu sehen,
    die Funken sprühenden blauen Augen waren starr auf die Straße gerichtet. Er hätte eine mordslust
    gehabt etwas umzufahren, ganz egal was es war, aber die Fahrbahn blieb leer, allgemein wirkte die
    Gegend wie ausgestorben. „Nein“, entgegnete Cherufe ruhig. „Zumindest nicht direkt.“ „Nicht
    direkt?! Was soll das jetzt heißen?! Wie wäre es wenn du die Dinge einfach mal genauer erläuterst
    anstatt mich mit Bröckchen an Informationen abzuspeisen, eh? Ich kann Überraschungen nicht
    ausstehen.“ Jezz schrie nicht, eigentlich schrie er so gut wie nie auch wenn ihn etwas auf die Palme
    bracht. Er konnte sich in Rage reden – wie er es gerade tat – aber es blieb dabei, dass seine Stimme
    lediglich einen fauchenden, keifenden Ton annahm. Er zog die Luft bereits wieder ein um
    fortzufahren, wurde dann jedoch unterbrochen. „Weil du nicht zuhörst. Weil du nicht zuhören willst,
    wenn man dir etwas erklärt, weil du dich für das was man dir sagt nicht interessierst... und ich nicht
    die Lust habe Jemandem etwas zu Erläutern, der sich wie ein störrisches Kind benimmt.“ Jezz warf
    einen kurzen Blick zur Seite, rollte dann mit den Augen und ließ den soeben neu aufgestauten Ärger
    am Gaspedal aus, das er regelrecht durch trat. Zum Glück für alle beteiligen blieben die Straßen,
    durch die der schwarze Van preschte nahezu gespenstisch leer. Auch im Wagen selbst herrschte
    nach dieser kurzen Rüge stille, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, da die Lethargie von der Frau die
    bis zu diesem Zeitpunkt ziemlich regungslos auf dem Rücksitz gesessen hatte ab fiel. "Lasst mich
    aussteigen..:", drang es erst recht leise hervor, dann wurde die Stimme wieder lauter, fordernder.
    "Ich will hier raus habe ich gesagt! Macht auf der Stelle die Türe auf!" Obwohl die Betonlandschaft
    nur mehr als wirrer Schemen an den Fensterscheibe vorbei flog, begann sie am Griff herumzurüttel.
    Vergeblich. Das Ding blieb fest verschlossen. "Miss Drighten, ich bitte sie beruhigen sie sich, wenn
    wir ihnen tatsächlich etwas hätten antun wollen, dann wären andere Gelegenheiten durchaus
    günstiger gewesen. Dass wissen sie auch." Cherufes Stimme übertönte das Geräusch des Motors nur
    unwesentlich, dennoch hatte sie etwas an sich, dass man gar nicht anders konnte als zuzuhören. Der
    Blick des Schwarzhaarigen glitt nach wie vor durch die Windschuchtzscheibe, hinaus in das düstere
    Zwielicht, das die magere Straßenbeleuchtung hinterließ. Eigentlich war das Ganze anders geplant
    gewesen. Allerdings konnte man sich selten darauf verlassen, dass alles wirklich so lief wie man es
    sich erdacht hatte. Nein, in Wahrheit sollte man sogar felsenfest damit rechnen, dass es nur
    schief gehen konnte. Zwar hatte er die Wahrscheinlichkeit, dass die andere Seite auftauchte
    einkalkuliert, aber dennoch gehofft, dass es nicht eintrat. Es war eingetreten. "Hören sie...", fuhr er
    nach einer kurzen Kunstpause fort, in der Kayla auch aufgehört hatte den Türgriff zu malträtieren.
    Stattdessen saß sie nun stocksteif da, im Blick eine seltsame Mischung aus Furcht und unterdrückter
    Wut, die Beide um die Oberhand rangen. "...ich denke, dass wir auf der selben Seite stehen." "Wir
    tun was?!", fiel sie ihm regelrecht ins Wort. Das konnte ja wohl nur ein schlechter Scherz sein!
    Dieser Freak hatte wohl einen Clown gefrühstückt und das Dumme war, dass man das bei diesen
    verdammten Blutegeln auch noch wörtlich nehmen konnte! "Halt, langsam... das waren doch..."
    "Ja." "Und ihr seid auch...." "Ja." "Und ihr seid nicht..." "Exakt." Für einen Moment zog Kayla ein
    Gesicht als wäre sie gegen eine Mauer gelaufen, nur um im Nächsten in schallendes Gelächter
    auszubrechen. Nur klang es absolut falsch, fast schon
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