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Hinter dem Vorhang

Hinter dem Vorhang

Titel: Hinter dem Vorhang
Autoren: C Emberton
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der
    Richtige. Na gut... na gut... er legte sich einen Plan zurecht. Nein eigentlich nicht. Rein, Person
    einpacken, Raus, Fertig. Gut es mochte an Details mangeln, aber zumindest konnte niemand
    behaupten er ging vollständig planlos vor. Mit Jedem Schritt den er tat und vermeintlich brummig
    vor sich hin starrte musterte er jedoch die Umgebung. Tatsache er war hier schon gewesen, aber man hatte die Häuser modernisiert. Nein man hatte die alten Häuser abgerissen und neue genauso
    unschöne Klötze hingestellt. Masse statt klasse. Er bog in eine Seitengasse ein – dort wo sich der
    Hintereingang zu dem Haus befand – und blieb stehen, als er in den Lauf einer Pistole blickte.
    Gangster? Nicht wirklich. „Ich habe darauf gewartet euch in die Finger zu kriegen“, zischte ihm
    eine Frauenstimme entgegen, deren Besitzerin man Dank der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze
    nicht wirklich ausmachen konnte. Aber er hatte da so eine Ahnung. Jezz fixierte das Metall, zog
    eine Augenbraue in die Höhe und blickte dann darüber hinweg zu der Lady. „Pass auf Missi...
    Erstens pack’ die Knarre weg, Zweitens...“ Nein, Missi wollte anscheinend nicht reden, sie drückte
    aber auch nicht ab, sondern zog es vor ihm das Ding mit Schmackes gegen die Schläfe zu donnern,
    was den Effekt hatte, dass Jezz für einen Moment lauter bunte tanzende Kreise vor seinen Augen
    sah, ehe auch etwas Zeit verzögert der Schmerz einsetzte. Heißa! Ungemütliches Frauenzimmer.
    „ Fahr zur Hölle, Blutsauger!“, fauchte es ihm wütend entgegen, aber der einzige Ort zu dem Jezz
    heute noch fahren wollte war sein Zimmer und da war es definitiv angenehmer temperiert. Was
    auch immer sie gerade tun wollte, er hatte den Vorteil, dass er einfach schneller war. Ehe diese Furie
    sich versah hatte er sie grob am Handgelenk gepackt, sodass sie mit einem kurzen Aufschrei die
    Waffe einfach fallen ließ, einige Male um die eigene Achse gewirbelt und schließlich frontal an die
    Wand gedrückt wurde, den Arm dabei fest auf den Rücken verdreht. Während dieses eher grotesk
    anmutenden Tanzes war ihr die Kapuze vom Kopf gerutscht sodass man jetzt den blonden Schopf
    erkennen konnte, der sich darunter verborgen hatte. Doch ja, das mochte die ältere Version der Frau
    sein, die sie vor einigen Jahren zwischen irgendwelchen menschlichen Überresten entdeckt hatten.
    Zugegeben, sie hatte sich lange gehalten. Sie zischte etwas unverständliches, die Zähne fest
    aufeinander gepresst um einen weiteren Aufschrei zu vermeiden. Gott, was würde Jezz für ein
    Schmerzmittel geben, dass er einnehmen konnte und das auch wirkte. Musste die dämliche Ziege
    ihm was gegen den Kopf semmeln? Die Quittung dafür hatte sie ja eben erhalten und da die Lady
    gerade auch nichts weiter machen konnte als zu knurren und sich kurz unsinniger Weise
    aufzubäumen, griff er das was er vorhin gesagt hatte auch wieder auf. „...Zweitens kann ichs nicht
    leiden wenn man mir was um die Ohren wirft...“ Okay das war nicht der vorgesehene Wortlaut
    gewesen, aber man musste flexibel sein. „Drittens habe ich nicht vor dich umzulegen und Viertens
    habe ich mit dem was damals vorgefallen ist rein gar nichts zu tun.“ Er lockerte den Griff ein
    wenig, nur ein klein wenig um ihr zumindest nicht mehr weh zu tun als unbedingt nötig. Jezz war
    normal schon alles andere als die Freundlichkeit in Person und wenn man ihn dann auch noch so
    begrüßte konnte er sogar richtig unfreundlich werden – durfte er nur nicht. Aber er hatte sein
    Temperament im Augenblick unter Kontrolle. „Lass mich los, Arschloch!“ Das waren die ersten
    zwar noch gepressten aber doch wieder verständlichen Worte, der Frau, deren Gegenwehr doch
    zusehends abnahm ohne jedoch gänzlich zu versiegen. „Glaubt ihr ich bin blind? Ich hab gesehen,
    dass ihr mich beobachtet habt... findet ihr das etwa lustig?!“ Ja klar, er hatte die ganze Nacht nichts
    besseres zu tun als irgendwem hinter zu glotzen und das wahnsinnig komisch zu finden. „Du bist
    nicht mein Typ.“ Das mit dem ‘zu alt’ klemmte er sich jetzt, weil es faktisch nicht richtig war, aber
    die vorherigen Worte reichten wohl schon um sie zu reizen. Nicht, dass er es jetzt doch noch als
    witzig empfunden hätte, das war falsch, es war lediglich seine Art. Mit der die Meisten nur bedingt
    zurecht kamen, bis überhaupt nicht. Dennoch ließ er von ihr ab, trat fast schon rasch einige Schritte
    zurück. Reine Vorsichtsmaßnahme. Im selben Moment drehte sich auch
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