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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe
Autoren: Lisa Renee Jones
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die ich auf ein wenig Sightseeing bekomme, kann ich kaum erwarten, dass du die Kunstgalerien siehst. Du wirst durchdrehen, Baby.«
    Sein Handy klingelt, und mit einem offensichtlichen Widerstreben, für das ich ihn liebe, lässt er mich los.
    »Es ist Blake«, verkündet er, nachdem er auf das Display geblickt hat.
    Der Name wirkt wie ein kalter Guss Wasser. Da Blake Nachforschungen über das Verschwinden von Rebecca und Ella angestellt hat, ist absolut unsicher, ob ich gute oder schlechte Nachrichten erwarten kann.
    »Ganz ruhig, Baby«, murmelt Chris und streicht mir mit der Hand über den Arm, als spürte er mein plötzliches Frösteln. »Es ist alles gut.«
    Aber das bezweifle ich. Wer hätte gedacht, dass die verschwundene Rebecca tot ist, ermordet von jemandem, den wir alle kannten? Wie soll ich jemals wieder annehmen, dass irgendetwas gut ist?
    Chris legt mir die Hand aufs Bein, während er den Anruf annimmt, und seine beschützende Geste pflanzt mir einen Kloß in die Kehle. Ich sollte für ihn da sein, dabei benimmt er sich wie mein Prinz.
    Und er ist mein Prinz. Mein dunkler, geschädigter, hinreißender Prinz. Meine Vorstellung von Perfektion. Jetzt muss ich nur noch ihn dazu bringen, das zu glauben.
    »Erzählen Sie mir, dass Sie gute Neuigkeiten über Ella haben«, sagt Chris und lauscht, bevor er mich ansieht. Sein sinnlicher Mund wird schmal. »Weder etwas Gutes noch etwas Schlechtes«, erklärt er mir.
    Ich nicke und schaue aus dem Fenster, nehme aber nichts da draußen wahr. Es hat auch von Rebecca monatelang keine Neuigkeiten gegeben, und ihr Ende war Mord. Das einzige Ende, das Ella blühen soll, ist Glück bis in alle Ewigkeit, gemeinsam mit ihrem neuen Ehemann.
    Mir kommt eine Idee, und ich kann kaum fassen, dass mir das Offensichtliche entgangen ist. Eine Hochzeit – Ella hatte eine Hochzeit! Dafür würde es einen Nachweis beim Standesamt geben. Ob Blake daran gedacht hat?
    Ich berühre Chris am Arm.
    »Check deine Nachrichten«, sagt er zu mir, bevor ich meine Frage stellen kann. »Schau, ob du eine übersehen hast.« Sein Ton ist nonchalant, aber die subtile Anspannung in ihm macht mich unruhig.
    Ich runzele die Stirn und greife nach meinem Handy, außerstande, seinen Gesichtsausdruck in dem von Scheinwerfern durchflackerten Dämmerlicht des Fonds zu deuten. Als ich durch meine Nachrichten scrolle, bemerke ich eine unbekannte Telefonnummer aus San Francisco im Papierkorb. »Tatsächlich, ja, ich habe eine Nachricht bekommen, sie aber für Werbung gehalten, also habe ich sie nicht angehört.« Ich will auf Wiedergabe drücken, zögere jedoch, um auf das zu lauschen, was Chris sagt. Ich will dahinterkommen, was los ist.
    »Sie wird es sofort tun«, versichert Chris Blake. »Und ja, ich gebe Ihnen Bescheid.« Er beendet den Anruf. »Der Beamte, der Rebeccas Fall federführend bearbeitet, will dir einige weitere Fragen stellen.«
    Ich habe keine Ahnung, was ich von ihm zu hören erwartet habe, aber gewiss nicht das. Brüsk schüttele ich den Kopf und will mein Handy wegstecken. »Ich kann im Moment nicht darüber nachdenken. Ich werde ihn morgen anrufen, nachdem ich mich ausgeruht habe.«
    »Anscheinend ist es dringend. Der Beamte ist bei uns vorbeigekommen und hat mit Jacob geredet. Jacob hat versucht, uns anzurufen, hat aber immer nur ein Besetztzeichen bekommen. Er und Blake haben seit Stunden versucht, uns zu erreichen.«
    Ich befeuchte meine plötzlich ausgedörrten Lippen. »Was könnte so dringend sein? Sie haben mich vor weniger als einem Tag befragt.«
    »Das ist nicht ungewöhnlich; sie werden sich so schnell wie möglich mit Ava beschäftigen wollen. Und die Anklage gegen sie wird sich nicht nur um Rebecca drehen. Sie werden sie auch wegen des Angriffs auf dich anklagen.«
    Das weiß ich natürlich, aber ich habe mir bisher nicht gestattet, darüber nachzudenken, was es bedeutet. Es ist alles zu brutal, zu viel, gerade jetzt.
    Glücklicherweise fährt der Wagen vor einem beeindruckend hohen eisernen Tor vor, eine willkommene Ablenkung von dem Gespräch über Ava.
    Chris kurbelt sein Fenster herunter, um einen Code auf einem Zahlenblock einzugeben, dann kurbelt er es wieder hoch. »Du wirst höchstwahrscheinlich bei Avas Verhandlung aussagen müssen, und die Polizei muss eine wasserdichte Beweiskette zusammenstellen, um eine Verurteilung zu garantieren.«
    »Na klar«, antworte ich. »Ja. Natürlich. Und ich will das auch. Ich werde dort anrufen.« Ich schaue auf meine Weltuhr und
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