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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)
Autoren: Kira Licht
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Ende. »Und …«
    »Ich respektiere dich doch«, warf ich ein, bevor sie wieder loslegen konnte.
    »Nein, das tust du nicht!«
    Ich ließ leicht genervt die Schultern hängen. »Und wie …«
    »Du respektierst nicht mal deinen Vater! Du hörst nicht auf seinen Rat, wieder in das Haus deiner Familie zu ziehen. Wenn ich dir schöne Kleider schneidern lassen will, ziehst du ein Gesicht. Bei unseren Abendeinladungen bist du mürrisch und deine Abendgarderobe sieht aus, wie aus dem Abfall gezogen!«
    Was sollte ich darauf erwidern? Grundsätzlich hatte sie recht. Aber aus ihrem Mund klang mein Verhalten regelrecht boshaft. Und diesen Schuh würde ich mir nicht anziehen. »Du und Vater spielen seit einigen Wochen die großen Geheimniskrämer.« Ich ahmte ihre Stimme nach. »Zieh wieder zu uns, triff dich nur mit Blutdämonen, spioniere deine Kollegen aus. Nein, wir können dir nicht sagen, warum wir uns so seltsam benehmen, aber irgendwann wirst du wissen, warum … Es ist alles nur zu deinem Besten.«
    Mutter schnaufte empört. »Es ist ja auch zu deinem Besten.«
    »Ich akzeptiere nicht, dass irgendetwas zu meinem Besten sein soll, solange ich nicht weiß, worum es geht.«
    »Es geht um dich. Du bist unsere Tochter.«
    »Seit wann steht ihr den anderen Dämonenrassen so feindlich gegenüber? Ich weiß, dass ihr es am liebsten hättet, ich wäre mit einem Blutdämon zusammen, aber in letzter Zeit klingen eure Äußerungen so, als wären die anderen Dämonen alle Schwerverbrecher und unser nicht würdig. Erinnerst du dich, dass wir auf unserem Heimatplaneten alle gleichberechtigt leben und es dort keine Rasse gibt, die über der anderen steht? Genauso wurde es auch den Delegationen vorgeschrieben. Wir leben hier auf der Erde nach den Gesetzen unserer Heimat. Und die besagen eindeutig eine Gleichberechtigung. Nun willst du mir vorschreiben, nicht mehr arbeiten zu gehen, um nicht mit andern Dämonenrassen in Kontakt zu kommen. Ich weiß nicht, woher dieser Sinneswandel bei euch kommt.«
    Eine Weile erwiderte meine Mutter nichts. Als sie dann schließlich doch wieder mit mir sprach, klang ihre Stimme seltsam fremd. »Auf welcher Seite stehst du, Nikka?«
    Ich war ein paar Sekunden fassungslos. »Von was für Seiten redest du?«
    »Ich rede von deiner Familie und von all denen, die nicht dazugehören. Auf welcher Seite stehst du? Würdest du zu uns halten?«
    »Ihr seid meine Familie, natürlich steht ihr vor meinen Freunden und allen anderen. Aber warum fragst du das?«
    »Dann kündige deinen Job.«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Nikka, wir als deine Familie wünschen uns, dass du nicht länger arbeiten gehst. Wir wollen dich sicher auf dem Anwesen wissen. Nur dort kann dir nichts passieren.«
    So langsam wurde mir ihr Verhalten echt zu dumm. Sie ignorierte meine Frage, stattdessen sorgte sie für noch mehr Verwirrung. »Ich lege gleich auf, Mutter, denn ich könnte genauso gut mit einem Orakel telefonieren. Es wird morgen das letzte Mal so sein, dass ich mich zu einem eurer arrangierten Abendessen begebe. Bitte mach keine neuen Termine für mich, ich werde nicht erscheinen. Solange ich keine Antworten auf meine Fragen bekomme, sehe ich nicht mehr ein, euch zuliebe die nette Tochter zu spielen. Die letzten Kandidaten waren allesamt eine Zumutung.«
    »Aber Tarsos wird dir gefallen, da bin ich mir sicher«, erwiderte Mutter völlig ungerührt.
    »Mutter! Hast du mir zugehört?«
    »Natürlich. Dieser Tarsos soll wirklich ansehnlich sein. Mayra hat ihn mit deinem Vater mal nach einer Ratssitzung vor dem Hauptquartier gesehen.«
    Ich gab es auf. Solange sie sich so stur stellte und meine Fragen einfach ignorierte, kam ich nicht weiter. »Es wird trotzdem das letzte Kuppelabendessen. Keine neuen Termine für mich.«
    »Benimm dich ruhig kindisch. Das zeigt mir nur umso mehr, dass es mal wieder deine Familie sein muss, die dafür sorgt, dass es dir gut geht.«
    »Mutter! Ich lege jetzt auf.«
    »Versuch bitte, nur ein einziges Mal pünktlich zu sein.« Ihre Stimme verriet, dass sie mich kein bisschen ernst nahm.
    »Werden wir dann sehen …«, brummte ich und legte auf.
    Ich warf das Handy auf die Couch, während ich zur Küchenzeile marschierte, um mir noch eine Dose Blut aufzumachen.
    Sie trauten mir nicht! Nur deshalb erzählten sie mir nicht, was in den vergangenen Wochen zu diesem radikalen Sinneswandel geführt hatte. Jaro schien auch immer noch unwürdig, um eingeweiht zu werden. Ob Mayra und ihr Mann
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