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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)
Autoren: Kira Licht
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erschrocken keuchen, dann umschloss seine große Hand meinen Hinterkopf und stützte mich. »Püppi, wann hast du das letzte Mal ’ne Dose Blut gehabt?«
    Ich wollte antworten, doch meine Zunge war zu trocken, um zu sprechen.
    In Miks Augen standen Tränen. »Yaris, was hat sie?«, flüsterte er. »Sie kann noch nicht mal mehr sprechen.«
    »Ich hole etwas zu trinken«, murmelte Yaris. »Dann sehen wir weiter.«
    Sie hielten mir eine Tasse angewärmtes Blut an die Lippen und ich nahm einen vorsichtigen Schluck. Ich war so geschwächt, dass nicht mal mehr meine Reißzähne sich regen konnten. Ich trank mehr, und als ich zu gierig schluckte, musste ich wieder würgen. Mik hielt meinen Kopf.
    Eine Träne rann seitlich meine Wange hinab.
    »Nikka, was machst du nur für Sachen?«, flüsterte Yaris.
    Ich fasste nach ihrer Hand, die meine Tasse hielt. Das Blut schenkte mir wieder Kraft und ich trank gierig die letzten Schlucke. Mik stand auf, um Nachschub zu holen, während Yaris meinen Arm streichelte und meinem schweren Atem lauschte.
    Nach der zweiten Tasse Blut ging es wieder besser.
    »Danke«, sagte ich mühsam. Mik schluckte schwer.
    »Noch etwas mehr?«, fragte Yaris.
    Ich schüttelte den Kopf, wobei Sternchen vor meinem inneren Auge tanzten und ich das Gefühl der Übelkeit erneut niederringen musste.
    »Warum machst du so etwas?«, fragte Mik ratlos. Ich ließ den Kopf hängen und zuckte mit den Schultern. »Aber das macht man doch nicht einfach nur so.«
    »Zeit für ein Frauengespräch, du Held.« Yaris lächelte.
    Mik blickte zwar nicht begeistert, aber schließlich nickte er. »Dann schaue ich mal, ob ich beim Hausmeister ein bisschen Werkzeug für die Tür ausborgen kann. Vielleicht kann ich das ja noch an Ort und Stelle reparieren. Aber nach eurem Gespräch will ich auch wissen, was Sache ist. So wortlos wie das letzte Mal kommt sie dieses Mal nicht mit ihren Eskapaden davon.« Miks große Silhouette verschwand aus dem Zimmer und seine schweren Schritte verhallten im Flur.
    »Er macht sich wirklich Sorgen«, sagte Yaris.
    »Ich weiß.« Meine Stimme klang verrostet und meine Zunge war immer noch etwas taub.
    Yaris strich mir die verfilzten Haare aus dem Gesicht. Dann nahm sie meine Linke und legte beide Hände darum. »Nikka, er wird nicht wiederkommen. Wie viele Tage ist es jetzt her?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wir rechnen stündlich damit, dass irgendetwas passieren wird. Die Engel sind wie vom Erdboden verschluckt. Du hast den Brief an Levian gelesen. Du hast die Unterlagen gesehen, die der Engel im Kampf verbrannt hat. Draußen in den Straßen ist es so still, so verdächtig ruhig, es ist nur eine Frage der Zeit, bis etwas passieren wird. Er ist ein Teil davon. Er ist einer ihrer Anführer, er wird dabei sein, wenn sie das, was sie gerade vorbereiten, beginnen.«
    »Ja.«
    »Hörst du mir überhaupt zu?«
    »Ja, das tue ich. Mein Kopf sagt mir auch, dass ich ihn vergessen soll. Ihn vergessen muss. Dass er mich belogen und ausgenutzt hat. Und vermutlich von Anfang an geplant hat, dass wir aufeinandertreffen, aber …«
    »Ich weiß«, murmelte Yaris. »Das Herz will einfach nicht still sein.«
    »Genau.«
    »Aber jetzt musst du mal an deine Freunde denken, an deine Familie und deine Arbeitskollegen. Wir alle machen uns große Sorgen.«
    »Es tut mir auch unendlich leid, dass ich mich so bescheuert benehme«, sagte ich und war schon wieder den Tränen nahe. »Ich werde mich bessern. Ab jetzt reiße ich mich zusammen.«
    »Das ist eine gute Einstellung.« Yaris ließ meine Hand los und strich meine Bettdecke glatt. »Den Rest heilt die Zeit.«
    »Ja«, sagte ich tapfer und versuchte, zu lächeln.
    Mik kam mit einem rumpelnden Werkzeugkoffer wieder.
    »Was sage ich ihm?«, fragte ich hektisch. »Wenn ich ihm das mit dem Engel erzähle, flippt er total aus.«
    »Sag doch einfach, dass es dramatische Familienprobleme gab. Das will er sicher nicht so genau wissen, weil er deine Eltern nicht mag, weil er bei ihnen so unerwünscht war.«
    »Gute Idee«, flüsterte ich noch, da stand Mik schon wieder neben mir.
    »Also, was ist Sache? Raus mit der Sprache!«
    »Meine Eltern machen mich fertig«, sagte ich und vermied einen Blick in seine Augen. »Sie wollen, dass ich wieder bei ihnen einziehe und seit ich mich geweigert habe, machen sie mich total verrückt. Rufen ständig an, kommen vorbei oder zwingen mich, mich dauernd mit irgendwelchen Heiratskandidaten zu treffen.«
    Miks Haltung war zunächst noch
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