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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)
Autoren: Kira Licht
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skeptisch, bei dem Wort Heiratskandidaten jedoch wurde sein Blick merklich finsterer. Nun hatte ich ihn auf meiner Seite. »Deine Eltern sind echt ’ne Plage«, sagte er. »Da würde ich auch irgendwann freiwillig in den Hungerstreik treten.«
    »Wir werden jetzt einen Plan machen, Nikka und ich, wie sie es schaffen kann, ihren Eltern weniger Raum in ihrem Leben zuzugestehen.«
    »Aha«, erwiderte Mik vage.
    »Meinst du, du bekommst die Tür wieder hin?«
    »Och, ich probiere es einfach.«
    »Gut, dann rede ich noch ein bisschen mit Nikka.«
    »Hm. Na gut …« Mik verstand zwar den Wink von Yaris, doch wirklich gehen wollte er nicht. »Püppi …«
    »Ja?«
    »Das nächste Mal, wenn sich so etwas anbahnt, dann sagst du eher Bescheid, klar?«
    Ich nickte schuldbewusst.
    »Es löst nämlich keine Probleme, wenn man sich vornimmt, bei lebendigem Leibe zu vertrocknen wie eine alte Topfpflanze.«
    »Ich werde es mir merken, Mik«, sagte ich, gerührt über seine etwas unbeholfene Wortwahl.
    »Okay.«
    Als er aus dem Zimmer gegangen war, drehte Yaris sich wieder zu mir. »Wie soll es jetzt weitergehen?«
    »Ich habe demnächst … heute oder morgen, ich weiß nicht genau, noch ein Abendessen bei meinen Eltern. Aber danach …«
    »… willst du wieder arbeiten kommen?«
    »Ja.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Ich will mein altes Leben zurück«, sagte ich leise. »Das Leben vor Levian.«
    Yaris nickte und seufzte schwer. »Gut, ich trage dich wieder ein, aber du musst mir versprechen, dass du dich am Riemen reißt. Keine Weinkrämpfe mehr, keine Eskapaden, keine Regelbrüche. Meinst du, du schaffst das?«
    »Ja. Ich will es.«
    »Das ist die richtige Einstellung.« Yaris lächelte. »Und nun? Vielleicht noch einen Becher Blut?«
    »Gern.«
     
    Erst nachdem ich noch zwei volle Tassen Blut brav ausgetrunken hatte, konnte Yaris Mik überreden, mich wieder allein in meiner Wohnung zurückzulassen.
    »Sollte nicht jemand auf sie aufpassen?«, murrte er sogar noch, als Yaris ihn bereits zur Tür hinausschob.
    »Nikka macht jetzt ein Verdauungsschläfchen und dann sollte sie sich besser um ihre Familie kümmern, die sich sicherlich auch große Sorgen gemacht hat«, erwiderte Yaris unnachgiebig.
    Ich warf ihr eine Kusshand hinterher. Als die beiden weg waren, folgte ich ihrem Rat und rief bei meinen Eltern an.
    »Nikka«, schrie Mutter ins Telefon, kaum hatte ich mich zu erkennen gegeben. »Mach so etwas nie wieder!«
    »Ich …«
    »Was glaubst du, was ich mir für Sorgen gemacht habe! Deinen Vater sehe ich so gut wie nie, er hat so viel zu tun in letzter Zeit. Dein Bruder arbeitet und trifft seine neue Freundin. Mayra hat ihre eigene kleine Familie …«
    »Aber Mutter, ich …«
    »Nein! Was glaubst du, wie ich mich gefühlt habe? Mit niemandem konnte ich über meine Sorgen dich betreffend reden. Und du! Du … du …!« Sie brach ab und holte energisch Luft. »Warum kannst du mir nicht Bescheid sagen, wenn du irgendwelche Sonderschichten machst? Das steht mir zu. Ich bin deine Mutter!«
    Ich atmete erleichtert auf, weil sie nur dachte, dass ich sie aufgrund eines geänderten Dienstplans nicht angerufen hatte. Gleichzeitig war ich wie immer sofort auf 180, denn wenn sie mich wirklich so sehr vermisst hatte und sich so sehr sorgte, weshalb war sie dann nicht bei mir vorbeigekommen oder hatte einen Bediensteten geschickt? Ich schnaufte, um mir fast geräuschlos Luft zu machen.
    »Ich war immer für dich da. Woher kommt nur diese Undankbarkeit? Darf ich daran erinnern, wie schlecht es dir in den vergangenen Wochen ging und wie gut ich mich um dich gekümmert habe? Hattest du nicht alles, was du brauchtest bei uns? Geht es dir eigentlich zu gut oder warum zeigst du so wenig Dankbarkeit deiner Familie gegenüber? Wenn ich da an Mayra denke, wie sehr sie immer …«
    Ich legte das Handy beiseite und sah mir meine Fingerspitzen an. Bei Lobgesängen auf meine Schwester hörte meine Geduld einfach auf. Mutter redete ununterbrochen weiter. Ich sortierte meine Stifte auf meinem Schreibtisch und wischte ein wenig Staub vom Monitor. Ein Glück nur, dass ich sie über mein Handy angerufen hatte, so konnte sie nicht sehen, was ich trieb, während sie einen ihrer emotionsgeladenen Monologe hielt.
    Plötzlich war es verdächtig still am anderen Ende der Leitung. Lautlos nahm ich das Handy wieder hoch. »Ja, verstehe ich«, sagte ich auf gut Glück.
    »Ich wünsche mir mehr Respekt!« Offenbar war Mutters leidenschaftliche Rede noch nicht zu
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