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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition)
Autoren: David S. Goyer
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etwas noch Exotischeres?
    Er brauchte es nicht zu wissen. Er musste nur dafür sorgen, dass der Neustart klappte.
    Während der zweite Skyphoi in ein Nachhutgefecht verwickelt wurde, ließen sich die Menschen von der ersten Kreatur durch den Tunnel lotsen. Zack, Rachel und Yvonne gingen voraus, dichtauf gefolgt von Zhao, Pav und Cowboy. Makali und Dale machten den Schluss.
    »Der Plan sieht offenbar folgendermaßen aus«, sagte Zack keuchend. »Ich betrete den Energiekern, platziere dieses Gerät in seinem Innern und komme wieder heraus. Wie viel Zeit habe ich?«
    »Keine Ahnung«, sagte Yvonne. »Ich wünschte, ich könnte es dir sagen, aber ich habe keine Info.« Mit einer Kopfbewegung deutete sie auf den schwebenden Skyphoi. »Diese Kreaturen kontrollieren die Zündung. Sie werden es wissen.«
    Am liebsten hätte Zack schallend gelacht. Sämtliche Entscheidungen, die er getroffen hatte … der Trick mit dem Gravitationsvorteil, mit dem sie die BRAHMA überlisteten, das Hinunterwerfen des Rovers in den Vesuv-Schlot, die Konfrontation mit dem ersten Architekten, der Marsch über die Oberfläche vom verwüsteten Bienenstock bis hin zum Wächter-Habitat … jede einzige hatte er selbst verantwortet, und mit den Konsequenzen musste er leben.
    Nun jedoch fungierte er als Laufbursche für eine Spezies von unversöhnlichen, stummen, undurchschaubaren Aliens.
    Und nicht nur sein eigenes Leben, sondern das Überleben sämtlicher Menschen auf Keanu – wahrscheinlich sogar das der gesamten Menschheit – hing von diesen Wesen ab.
    Daraus musste sich ein allgemeingültiger Schluss ziehen lassen – irgendeine fundamentale Erkenntnis. Aber er war zu müde und zu frustriert, um dies wertschätzen zu können.
    Der Skyphoi brachte sie zu einem Seitengang und einer Membran. »Ist das der Kern?«, fragte Pav.
    »Es könnte sich um den Eingang zu einem anderen Schacht handeln«, überlegte Dale. Er wandte sich an Zack. »Okay, Commander, gib mir das Ding.«
    »Das ist mein Job, Dale.«
    Dale deutete mit dem Kinn auf Rachel. »Deine Tochter ist anderer Meinung.«
    »Er hat recht, Daddy«, bestätigte Rachel. »Jemand anders soll es machen. Bitte!«
    Zack blickte in ihr schmutziges, hübsches, müdes, verzwei feltes Gesicht und erkannte darin Züge ihrer Mutter. »Ich würde gern Pinnchen ziehen, aber wir haben keine Strohhalme«, sagte er. Die Bemerkung reichte beiden nicht.
    Er nahm seine Tochter an die Hand und führte sie ein Stück weit weg, bis sie direkt unter dem schwebenden, funkelnden Skyphoi standen … mehr an Privatsphäre würden sie nicht bekommen. »Ich hab dich lieb, Rachel …«
    »Sag das nicht! Das bedeutet, du glaubst, du würdest mich nie wiedersehen!«
    »Ich werde dich wiedersehen. Schon in wenigen Minuten. Sobald ich dieses Ding an der richtigen Stelle platziert habe.«
    »Ich habe Angst«, sagte sie. »Mom ging weg, dann kam sie zurück, dann …« Schluchzend warf sie sich an seine Brust.
    Jetzt durfte er nicht weich werden. Benimm dich wie ein Vater. Benimm dich wie ein Anführer .
    »Hör mir zu, mein Schatz, mein kleines Mädchen.« Er gab ihr einen Kuss. »Hör mir gut zu!« Endlich hatte er ihr Interesse geweckt. »Wir alle bestehen aus … Informationen. So ist das Universum konstruiert. Und es stirbt nie wirklich, weißt du? Aber es muss sich dauernd verändern. Deshalb sind die Reivers so gefährlich. Sie sind starr, sie werden nicht schlechter und sie werden nicht besser. Doch anscheinend müssen wir sterben oder fortgehen oder in einen anderen Zustand eintreten, um besser zu werden.«
    »Ich hasse das.«
    »Du sollst es nicht hassen. Es ist das größte Wunder, das die Menschheit je entdeckt hat.«
    Indem er es laut aussprach, überzeugte er sich beinahe selbst. Auf einmal schien die Luft rings um sie her stillzustehen. Die Temperatur sank ab.
    Man hörte ein bedrohliches Grollen, als befände sich Keanu im Todeskampf. Vielleicht sieht so der Tod eines NEO s aus, dachte Zack. Es bricht auseinander und verteilt seine Überreste im Weltraum  …
    Er musste sofort handeln. Eine letzte Umarmung, ein letzter Kuss. »Wir sehen uns bald wieder. Halte dich an Makali.«
    Dann richtete er das Wort an die anderen. Er brüllte beinahe. »Das ist keine Selbstmordmission! Ich komme hierher zurück, sobald ich diesen bösen Buben wieder auf Vordermann gebracht habe!«
    Er hielt das silbrige Gehäuse fest umklammert. Wenn es ihm aus der Hand fiele, würde er sich nicht danach bücken.
    Zum Schluss zeigte
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