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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition)
Autoren: David S. Goyer
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infizieren, die diese Person töten wird. Und indem wir diesen Menschen töten und seine Persönlichkeitsmatrix, oder was auch immer Keanu isolieren und wiederverwenden kann, in das Revenant-System einspeisen.« Er hatte gezögert, dies laut auszusprechen, denn dieser jemand würde Bürgermeister Harley Drake sein.
    Ihm würde man mit dem Käfer-Killer eine Injektion verpassen. Er würde schnell in ein Fieberkoma fallen und sterben. Seine vergifteten und schadhaften morphogenetischen Daten würden vom Keanu-System und binnen kurzer Zeit von den Reivers absorbiert werden. Und diese korrumpierten Informationen würden sie töten.
    »Oh.« Weldon betrachtete den Injektor. »Ich schätze, das wirft die Frage auf …«
    » Wer es sein wird«, sagte Nayar. »Nicht, wann es passiert. Wir müssen unverzüglich handeln.«
    »Warten wäre sinnlos«, sagte Harley. »Das ist mein Job.« Er hatte gehofft, indem er es laut ausspräche, würde es ihm leich ter fallen, dieses Opfer zu bringen. Aber bis jetzt merkte er noch nichts davon.
    Sasha Blaine flitzte die Treppen hoch, mit wehenden roten Haaren, ihre beeindruckende Figur in einem ärmellosen Hemd. Wunderbar , dachte Harley, lass deine letzten bewussten Gedanken lüstern sein .
    Die Anwandlung begehrlichen Interesses flaute gleich wieder ab, denn selbst bei der matten Beleuchtung sah er, in welch aufgelöster Verfassung Sasha sich befand. »Ist was schief gelaufen?«, fragte er, als wundere er sich, dass überhaupt noch etwas schiefgehen konnte.
    »Camilla ist weg!«
    »Sie lag zusammengerollt in einer Ecke«, sagte Weldon. »Genau wie Bynum.«
    Sasha wandte sich ihm zu. »Ja, richtig. Ich dachte, sie sei in einen katatonischen Zustand gefallen und sprach sie auf Deutsch an. Sie reagierte nicht. Dann sang ich ihr kleines Liedchen über ›ratos‹, und sie setzte sich hin. Plötzlich sprang sie auf und lief einfach davon.«
    »Das Beste wird sein, Sie vergessen sie«, meinte Nayar. »Ich weiß, sie ist ein Kind, und ich weiß auch, dass sie unvernünftig ist. Aber im Augenblick haben wir ganz andere Probleme.« Er deutete auf den Injektor. »Wenn wir nicht sofort handeln, haben wir jede Aussicht auf Erfolg verspielt.«
    Er hielt Harley den Injektor hin.
    Sasha riss ihm die Spritze aus der Hand. »Nein!« schrie sie.
    »Doch!«, widersprach Harley.
    »Warum ausgerechnet du?«
    »Einer von uns muss es sein«, sagte Weldon.
    Sasha wandte sich wieder an ihn. »Aber es trifft Harley!«
    »Ich bin der Anführer«, betonte Harley.
    »Ich bin ebenfalls der Anführer«, sagte eine Stimme hinter ihm.
    Es war Gabriel Jones. Nach einem sehr emotionalen Gespräch waren seine Augen immer noch rot, und sein Gesicht glänzte. »Ich war für diese Leute von Anfang an verantwortlich. Die Waffe wurde mithilfe meines Körpergewebes entwickelt. Wenn jemand dieses Opfer bringen muss, dann sollte ich derjenige sein.«
    »Sie sollten Yvonne noch einmal von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten«, sagte Harley.
    »Ach, Harley, sie wird bereits immer schwächer. Sie stirbt, genau wie Bynum.« Er rang sich ein Lächeln ab. »Es scheint ihr nichts auszumachen … sie sagt, sie hätte ihre Mission erfüllt, ihren Fehler wiedergutgemacht. Aber sie wird uns bald verlassen.«
    »Wir alle leben nicht mehr lange, wenn wir nicht endlich damit anfangen, den Energiekern neu zu starten und die Reivers zu eliminieren«, wandte Weldon ein.
    Jones zeigte mit dem Finger auf Weldon. »Exakt. Und ich bin ein schwerkranker Mann. Mein Verfallsdatum ist überschritten. Geben Sie mir den Injektor.«
    Einen egoistischen Augenblick lang spürte Harley unendliche Erleichterung. Wenn man logisch dachte, bot Gabriel Jones sich tatsächlich als das ideale Opfer an.
    Und dennoch … Harley trug die Verantwortung für diese Gemeinschaft. Und wenn er etwas im Leben gelernt hatte, wenn es etwas gab, woran er felsenfest glaubte, dann war es das Prinzip, dass der Verantwortliche die wichtigen Entscheidungen traf. Der Captain geht mit dem Schiff unter. »Sorry, Gabe«, sagte er und griff nach dem Injektor.
    Ohne Vorwarnung trat Xavier Toutant vor, schnappte sich den Injektor – und gab ihn Jones! Ehe man es verhindern konnte, drückte der JSC -Direktor das Ding gegen seinen Arm und spritzte sich das Mittel ein.
    Er schien noch etwas sagen zu wollen … doch dann verdrehte er die Augen und kippte um.
    Nayar und Jaidev fingen ihn auf und legten ihn vorsichtig auf dem Boden ab. »Um Gottes willen«, flüsterte Harley, »macht es
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