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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition)
Autoren: David S. Goyer
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Dringlichkeit dieser Mission hatte Zack ausdrücklich hingewiesen.
    »Nein. Er hat Menschen getötet und paktiert mit den Reivers. Wir müssen erfahren, was er weiß.«
    »Nein, das müssen wir nicht«, widersprach Yvonne. »Viel wichtiger ist …«
    Sie drehte sich um und blickte auf den hundert Meter entfernten Waggon.
    Er bewegte sich auf sie zu .
    »Nichts wie weg!«, rief sie. »Hier hinein!« Sie schob oder zog die drei anderen in den Seitentunnel. Cowboy überholte sie alle.
    Kaum hatten sie die Hauptpassage verlassen, da sauste der Wagen auch schon wie der Blitz an ihnen vorbei. Makali spürte die Explosion von verdrängter Luft und ein beängstigendes Kribbeln, als sei ihr ganzer Körper gestreckt worden, um anschließend in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuschnellen.
    »Was zum Teufel war das?«, fragte Dale.
    »Ein Katzenauge ist durch den Tunnel geflitzt«, sagte Yvonne, als erkläre dies alles.
    Ein paar Meter weit weg war der Waggon stehen geblieben. Zhao, Pav und Rachel kletterten langsam heraus, wie Opfer eines Unglücks. »Wer hat das getan?«, fragte Zhao.
    »Keanu«, antwortete Yvonne lakonisch.
    Dash lag vor dem Waggon auf dem Boden. Der Aufprall war schrecklich gewesen. Eine Seite des Wächters war zerquetscht, und aus seinem Körper sickerte eine Flüssigkeit. Er sah aus, als hätte man ihn von einem zehnstöckigen Haus her untergeworfen. Der Hund schnüffelte an den Überresten, aber der Geruch schien ihm nicht zu gefallen.
    Zack kniete sich hin, um den Leichnam zu inspizieren. Nach einer Weile lehnte er sich zurück. »Ich muss euch was sagen, allmählich bin ich es leid, tote Wächter zu finden.« Langsam erhob er sich. »Das ist bereits der dritte.«
    Erst jetzt merkte er, dass seine vierzehnjährige Tochter nur zwei Meter entfernt stand und die grausige Szene mitbekam. »Rachel«, sagte er.
    »Mach dir um mich keine Gedanken, Daddy. Nach allem, was ich gesehen habe …«
    Makali sah, das Pav ihre Hand hielt. Und dass der Architekt den Wagen verlassen hatte. Der schweigsame Riese bewegte sich wie ein alter Mann mit Arthritis.
    Dann fiel die Energie schon wieder aus. Aber dieses Mal wurde der Blackout begleitet von einem Geräusch wie von einer fernen Explosion. Nicht nur der ganze Tunnel – der ganze Planetoid – schien zu beben.
    »Bitte sagen Sie, dass das ebenfalls ein Katzenauge war«, ächzte Makali.
    »Tut mir leid«, antwortete Yvonne und deutete mit dem Kinn auf den Architekten, der aussah, als sei er plötzlich in sich zusammengesackt. »Das war das Vesikel. Es ist mit den Reivers an Bord gestartet.«
    »Wir kommen zu spät. Es fliegt zur Erde.«
    »Der Scheißtyp hat uns reingelegt!«, fluchte Dale.
    »Wie meinst du das?«, fragte Zack. Die Energie kehrte zurück und fiel gleich darauf wieder aus. Das gesamte System schien zusammenzubrechen.
    »Er hat dafür gesorgt, dass wir aufgehalten wurden!« Dale lachte böse. »Er hat sich absichtlich vor den Wagen geworfen, damit diese Reivers das Vesikel vor uns erreichen konnten!«
    »Heißt das, dass wir jetzt aufgeschmissen sind?«, fragte Pav. »Dass wir nicht mehr nach Hause zurück können?«
    »Ich mache mir mehr Sorgen, ob Keanu überleben wird«, entgegnete Zack. »Die Energie ist instabil.«
    Zack wandte sich an Yvonne. »Das hier ist die Welt des Architekten. Was können wir tun?«
    »Wir müssen die Skyphoi aufsuchen«, sagte sie. »Jetzt sind sie unsere einzige Hoffnung.«

2
    HARLEY
    »Es ist eine Form der Krankheit, an der Dr. Jones leidet«, erklärte Jaidev. »Seine Erkrankung greift die Organe von innen an. Dieses Zeug hier schädigt das Gehirn und das zentrale Nervensystem.« Er hielt einen primitiv aussehenden Injektor hoch, der mit einer milchigen Flüssigkeit gefüllt war.
    »Aber es tötet den Wirt«, sagte Harley Drake.
    »Ja.« Der ernsthafte indische Ingenieur blickte Harley an, als sei er ein Idiot. Und das tat er nicht zum ersten Mal. »Das ist doch der Sinn der Sache.«
    Shane Weldon setzte sich neben Harley. Sie befanden sich im zweiten Stockwerk des Tempels, an der Arbeitsplatte der sogenannten »Küche«. Das Licht war so matt, dass man das Gefühl hatte, draußen zu kampieren. Die Geräusche des Habitats – ein fernes Summen, das Flüstern einer schwachen Brise und knirschende Laute, die Harley an ein Raumschiff denken ließen, das sich ausdehnte und wieder zusammen zog – waren verstummt, als die Energie auf ein Minimum her absank.
    Jetzt hörte man nur noch die Schritte der Menschen, die
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