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Himmel, hilf!

Himmel, hilf!

Titel: Himmel, hilf!
Autoren: Debbie Macomber
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zu Männern zu fassen.”
    “Deshalb hat sie auch erst geheiratet, als Edward schon fast acht war.” Shirley erzählte, was sie von der Geschichte im Kopf behalten hatte. “Aber heute ist sie sehr glücklich …”
    “Hat Catherine noch andere Kinder bekommen?”
    “Eine Tochter, die als Kinderpsychologin arbeitet”, antwortete Shirley. “Jeden Freitag treffen sie sich zum Mittagessen am Fisherman’s Wharf.”
    “Das liegt direkt am Wasser, oder?” Mercys Gesichtsausdruck hellte sich merklich auf.
    Schnell warf Shirley ihrer Engelskollegin einen strengen Blick zu. Sie wollte das Thema nicht schon wieder aufbringen, aber Mercys Schiff-Besessenheit nervte sie zunehmend.
Du lieber Himmel, wie soll ich mit Goodness und Mercy im Schlepptau nur die Festtage über die Bühne bringen und gleichzeitig etwas für Greg Bennett tun?
So viel Spaß es auch machte, wieder einmal die gute alte Erde zu besuchen – sie hatten eine wichtige Aufgabe zu erfüllen und durften sich nicht ablenken lassen. Dazu war die Zeit einfach zu knapp.
    “In der Zwischenzeit war Greg dreimal verheiratet, und jede einzelne seiner Frauen sah Catherine ähnlich”, bemerkte Goodness.
    Stimmt.
Darüber hatte Shirley bisher noch gar nicht nachgedacht, aber sobald die Freundin es aussprach, fiel es ihr auch auf. “Nur dass er selbst das Muster nicht erkennt”, murmelte sie.
    “Er hat bisher einfach seine Augen nicht weit genug aufgemacht.”
    “Noch nicht.” Mercy verschränkte mit einer entschiedenen Geste die Arme. Offensichtlich konnte sie sich nichts Schöneres vorstellen, als ihn persönlich mit der Nase darauf zu stoßen.
    “
Noch
nicht?” Warnend hob Shirley die Augenbrauen, fuhr aber gleich darauf in ihrem Bericht fort. “Sein einziger Sohn, das Kind, das er noch vor der Geburt verlassen hat, ist ein berühmter Krebsspezialist geworden. Greg selbst hat sein Leben dagegen mit Wein und Frauen verschwendet.”
    “Ja, und während er versuchte, in einer schicken Bar eine blonde Schönheit aufzureißen, hat Edward hier einen zehnjährigen Leukämiepatienten behandelt”, ergänzte Mercy verächtlich.
    Goodness war in Schweigen versunken – ein gefährliches Zeichen.
    “Worüber denkst du nach?”, erkundigte sich Shirley.
    “Über Catherine”, gab Goodness zu.
    Shirley zuckte die Schultern. “Er hat sie seit seinen Collegetagen nicht mehr gesehen.”
    “Trotzdem kommt es mir so vor, als hätte er sie in jeder Frau gesucht, die ihm seitdem begegnet ist”, sagte Goodness tief in Gedanken.
    “Zumindest in jeder, die er geheiratet hat.” Der Unterton in Mercys Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass sie dafür nur Verachtung übrig hatte.
    “Ja, und?”, bohrte Shirley nach. “Was willst du uns damit sagen, Goodness?”
    “Nun ja … vielleicht sollten wir etwas tun, damit es passiert.”
    “Was meinst du damit?”
    “Also, wenn er wirklich nach Catherine sucht – und alles deutet schließlich darauf hin –, dann könnten wir dafür sorgen, dass er sie findet. Soll er doch sehen, was sie aus ihrem Leben gemacht hat, wie glücklich sie ist …”
    “Goodness, ich glaube wirklich nicht, dass das eine besonders gute Idee ist”, wandte Shirley ein. “Du kennst die Regeln so gut wie ich und weißt, dass wir uns nicht einmischen dürfen.”
    “Wer hat denn etwas von Einmischen gesagt?”
    “Es gibt schließlich keine Regel, die es uns verbietet, einen Menschen in eine bestimmte Richtung zu schicken, oder?”, fiel Mercy ein.
    “Das nicht, aber …”, setzte Shirley an. Aber bevor sie den Satz zu Ende sprechen konnte, waren Goodness und Mercy bereits verschwunden.
    Ach, du liebe Zeit – nun fängt das schon wieder an!
Kaum auf der Erde angekommen, waren die beiden schon ihrer Kontrolle entwischt.
    In Windeseile machte Shirley sich auf, ihnen zu folgen. Hoffentlich gelang es ihr noch rechtzeitig, sie aufzuhalten!

3. KAPITEL
    G reg saß nun schon länger in der Kirche, als er beabsichtigt hatte. Eigentlich kam er sich ein bisschen idiotisch vor, hier ganz allein in dem dunklen Raum auszuharren. Es war ein bisschen, als … als ob er darauf wartete, dass etwas geschah. Oder darauf, dass jemand erschien und zu ihm sprach – was natürlich ein ganz und gar lächerlicher Einfall war. Nichts war unwahrscheinlicher, als dass Gott plötzlich vom Himmel herabplumpste, um mit jemandem wie ihm ein paar freundliche Worte zu wechseln.
    Abgesehen von diesem seltsamen Gefühl, dass etwas passieren könnte, war während seines
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