Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
eine Tasse Kaffee, bevor sie Dons wertvolles Maschinenteil abholte, und nachdem sie beides hinter sich gebracht hatte, machte sie sich auf die Rückreise und hielt kurz am Postamt, um Thea anzurufen. »Würden Sie bitte Don sagen, daß ich ungefähr um acht Uhr zu Hause sein werde? Sein Traktorteil ist repariert, aber es war nicht vor fünf Uhr fertig.«
    Unnötig zu sagen, daß sie sich, auch wenn es vorher fertig gewesen wäre, trotzdem den Film in der Stadt angesehen hätte, einerseits, weil sie ihn sehen wollte, und andererseits, so sagte sie ehrlich zu sich selbst, weil sie das Hinterland zum erstenmal langweilte.
    »Ja, ich werde es ihm ausrichten. Er war zum Mittagessen hier.« Thea war taktvoll; Don hatte ihr von Munros Besuch erzählt, ja sogar viel mehr als das, aber es war nicht notwendig, es Tessa zu sagen. Thea hielt etwas von Schocktherapien, und ihr gefiel der Gedanke, daß Tessa die Türe öffnete, um Kenneth Munro am Feuer sitzend zu finden.
    »Vielen Dank. Es hat keinen Zweck, ihn anzurufen, denn er ist nie vor der Dunkelheit zurück.«
    Thea lächelte, als sie einhängte. Hätte Tessa zu Hause angerufen, wäre sie über die Stimme auf der anderen Seite wohl sehr erstaunt gewesen.
    Es wäre jedoch eine Erleichterung für Kenneth gewesen, der sich jetzt schrecklich langweilte und — es hatte keinen Zweck, sich etwas vorzumachen — ausgesprochen nervös war. Er hatte einen großen Teil des Gemüsegartens umgegraben, bevor er sich bewußt wurde, daß Tessa nicht mehr hier sein würde, um die Ergebnisse seiner Mühen zu ernten, das heißt, wenn sich seine Hoffnungen erfüllten. Dann hatte er den Spaten hingeworfen und ging in den Obstgarten, wo er belustigt die alten Apfelbäume betrachtete und sich an die große Vase mit Apfelblüten im Wohnzimmer erinnerte; das sah Tessa ähnlich, sie zu pflücken und den Gedanken an die Äpfel, die sie opferte, einfach abzuschütteln. Oh, er war eigentlich sicher, daß sie die Ernte in keiner Weise bekümmern würde.
    Schließlich stocherte er im Ofen herum, goß sich Tee auf und döste in dem einzigen Lehnstuhl, der in der Küche stand. In der letzten Nacht hatte er nur wenig geschlafen, und die Langeweile brachte ihn dazu, daß er einer, wie er sich sagte, ausgesprochen »mittelalterlichen« Gewohnheit nachgab. Nur alternde Menschen sollten am frühen Nachmittag in ihrem Sessel dahindösen.
    Es war nach sechs, als Don auftauchte, und inzwischen war Kenneth voll unruhiger Erwartung. Er horchte auf das Geräusch eines Wagens im Hof und beobachtete mit ernster Aufmerksamkeit den Fisch, den er kochte. Er wollte Tessa mit einer heißen, aber nicht verkochten Mahlzeit begrüßen, und so hatte er den großen Schnappbarsch geschickt gefüllt und kochte ihn vorsichtig im Ofen.
    Diese Mühe hätte er sich sparen können, denn kurz nach Dons Rückkehr klingelte das Telefon, und Tessas Mitteilung wurde durchgegeben. Thea sagte: »Vor acht wird sie wohl kaum kommen, aber auch nicht viel später. Ein Jammer mit dem Regen. Aber eure Straße wird noch nicht so sehr schlecht sein.«
    Munro war sehr verärgert, als er beobachtete, wie Don seine sorgfältig vorbereitete Mahlzeit genoß. Acht Uhr. Bevor Tessa kam, würde alles völlig verkocht sein. Er teilte eine allzu reichliche Portion ab und setzte sie zum Warmhalten auf einen Kochtopf, dann fand er sich damit ab, Don zuzusehen, wie er fast den ganzen Rest aufaß.
    Als er fertig war, streckte er sich behaglich aus und sagte: »Sie sind ein guter Koch. Tessa haßt die Kocherei, aber sie gibt ihr Bestes«, was Munro unerträglich gönnerhaft fand. Warum sollte eine Künstlerin für einen Bruder kochen? Ehemänner waren natürlich etwas anderes.
    »Es lohnt sich nicht, das Feuer im Eßzimmer anzumachen«, sagte Don. »Sie wird nach Hause kommen, essen und ins Bett gehen.« Aber das war nicht Kenneths Programm für den Abend gewesen; er hatte sich vorgestellt, wie sie beide gemütlich am Feuer saßen und ihr Leben planten. Don würde natürlich früh zu Bett gehen.
    Dieser Teil des Programms stimmte. Um halb neun sah Don von seiner Zeitung auf, gähnte und sagte: »Tessa hat sich verspätet. Daran ist wahrscheinlich der Regen schuld. Ich werde nicht aufbleiben, und Sie brauchen es auch nicht. Ich mache Ihr Bett.«
    »Vielen Dank, das ist schon gemacht. Ich werde trotzdem aufbleiben, für den Fall, daß sie Schwierigkeiten gehabt hat.«
    »Wird sie nicht gehabt haben. Machen Sie sich keine Sorgen wegen ihr. Das tue ich nie. Sie haßt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher