Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
Gesicht, das mich plötzlich ansah.«
    »Durch die Fischschuppen! Das hat mir Tessa erzählt«, und er war erleichtert, als Munro lachte.
    »Ja, ausgesprochen unromantisch. Trotzdem, vielen Dank für die Erklärung. Ich werde nach Houndsville fahren und versuchen, sie zu finden.«
    Der Anstand zwang Don zu protestieren. »Das wäre dumm. Es ist eine große Stadt, und sie kann überall sein. Sie wird heute abend zurückkommen. Bleiben Sie, wenn Sie möchten. Ich muß hinausgehen, aber es gibt genug Bücher hier.«
    Munro zögerte. Er verbrachte nicht gerne einen Tag mit Nichtstun, wollte nicht in einem Haus herumsitzen, wo die Hausfrau ausgeflogen war. Dann sagte er: »Sie sind den ganzen Tag draußen? Na ja, vielleicht...«
    Don hatte nicht die Absicht, sein Mittagessen mit Thea zu opfern, und sagte bestimmt: »Ja, vor ungefähr sechs Uhr werde ich nicht zurück sein. Ich will Ihnen etwas sagen, wenn Sie hier sind, können Sie das Feuer am Brennen halten und eine Mahlzeit aufsetzen. Tessa wird müde sein, wenn sie zurückkommt.«
    Munros Gesicht hellte sich auf, und er sagte mit einem unsicheren Lächeln: »Tja, um ehrlich zu sein, ich habe einen Fisch mitgebracht. Den Fisch. Jetzt ist er richtig geschuppt. Den könnte ich zubereiten,«
    Don lachte mit ihm und kam zu dem Schluß, daß er bestimmt der Richtige für Tessa war. Frohen Herzens ging er weg und ließ seinen Gast zurück, der einen langen Tag vor sich hatte und den das Gefühl der Angst bei dem Gedanken an das Treffen, das am Ende dieses Tages auf ihn wartete, plagte.
    Munro beschloß, sich ruhig hinzusetzen und zu lesen, wählte sorgfältig ein Buch aus und las zehn Minuten lang. Dann ging er hinaus, um einen Spaziergang zu machen, wobei er die Koppel mied, aus der ihn der Bulle, der jetzt wieder auf seiner Lieblingsweide graste, boshaft anstarrte. Es war ein ausgesprochen ruhiger Ort. Ganz anders als das Meer konnte der Busch ein Gefühl der Vereinsamung vermitteln. Tessa mußte einen unerschöpflichen Frohsinn besitzen, um das Leben hier zu mögen.
    Würde sie sein Leben mögen? Die Antwort war ein uneingeschränktes Ja. Sie war genau der Mensch, dem sein unstetes Leben gefallen würde, mit genügend Geld, aber nicht zuviel, mit häufigem Kulissenwechsel und einer völligen Unabhängigkeit von anderen Menschen, wenn er es wollte. Ja, dieses Leben würde sie mögen, und darauf kam es doch an? Dann verursachten ihm der Ort und das Gefühl, vor einer schweren Krise zu stehen, plötzlich Zweifel. War es klug, daß zwei Leute, die sich schließlich gar nicht so gut kannten, die beide nicht mehr jung waren und deshalb schon in ihren Eigenarten gefestigt waren, an Heirat dachten? Dann mußte er fast lachen. Tessa gefestigt! Das war ein fanatischer Gedanke. Und außerdem, fügte er grimmig hinzu, wer dachte an Heirat? Tessa nicht, wenn er sie richtig verstand. Dann kam die Antwort — er dachte daran, er dachte nicht nur daran, sondern er war fest entschlossen. Seit zehn Jahren war es eigentlich das erste Mal, daß ihm dieser Gedanke in den Sinn gekommen war; er wußte, was ihn erwartete, und sie würde es auch wissen — wenn sie zustimmte. Ohne ungebührliche Einbildung glaubte er, sie würde dazu bereit sein. Er wanderte in den Gemüsegarten und bemerkte mit Belustigung und einer gewissen Zärtlichkeit, Tessas krampfhafte Versuche umzugraben und zu pflanzen. Es war keine Arbeit für eine Frau; er mochte ihren Bruder gerne, aber es gab keinen Zweifel, daß er seine Schwester als zu selbstverständlich hinnahm. Munro griff zum Spaten und begann umzugraben.
    Inzwischen raste Tessa wie eine Wilde durch die Straßen von Houndsville, erledigte das sonderbare Durcheinander von Einkäufen, die man ihr aufgetragen hatte. Sie hatte einige Schwierigkeiten gehabt, einen Mechaniker zu finden, der das Traktorteil reparieren konnte und auch dazu bereit war. Aber er hatte zugesagt, es bis fünf Uhr fertigzumachen, was Tessa genügend Zeit ließ, in einen Film zu gehen, den sie schon lang hatte sehen wollen.
    Um die Mittagszeit herum hörte der herrliche Frühlingstag auf, und es kam ein Regenguß vom Himmel. Tessa, die natürlich nur auf Sonnenschein eingestellt war, hatte keinen Mantel mit, und so eilte sie in ein Geschäft und kaufte einen Regenschirm, um ihr gutes Kleid zu schützen. Während sie im Kino saß, regnete es stark, und als sie hinaustrat, empfing sie eine durchnäßte Welt und eine Kälte, die schon fast wieder der des Winters glich. Es blieb noch Zeit für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher