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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure
Autoren: T Brisbin
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es einfach nur ‚Pferd‘“, antwortete er.
    Ciara musste darüber laut lachen, während Marian über den Ausdruck in seinen Augen rätselte, als er ihre Tochter ansah. Mit einem Mal wurde ihr klar, dass diese Augen, die zuvor so hart und unerbittlich gewirkt hatten, nun von einer so intensiven Sehnsucht erfüllt waren, dass es ihr die Kehle zuschnürte. Nur einen Moment später war diese Regung schon wieder verschwunden. Er ging mit Ciara näher an sein Pferd heran, blieb aber in einigen Schritten Entfernung wieder stehen.
    „Es muss uns erst kennenlernen, sonst wird es versuchen davonzulaufen“, erklärte er mit ruhiger Stimme. „Lass es deinen Geruch aufnehmen.“
    Das Mädchen kicherte, als hätte es noch nie etwas Lustigeres gehört. Sofort spitzte das Pferd die Ohren und schnaubte ein paar Mal, während es aufmerksam beobachtete, wie die beiden sich ihm näherten.
    „Das ist wirklich wahr, Mädchen. Wir Menschen riechen für Pferde ganz seltsam, und deshalb müssen sie sich erst an unseren Geruch gewöhnen, damit sie uns an sich heranlassen.“
    Marian sah ihm zu, wie er die Hand ihrer Tochter nahm und sie dem Pferd entgegenstreckte. Ob es an der Kinderhand lag oder ob das Tier seinen Herrn wiedererkannte, konnte sie nicht beurteilen, auf jeden Fall stieß es sie beide sanft mit der Schnauze an.
    „Wenn du ihm etwas zu essen gibst, wird es dein Freund werden“, ließ er das Mädchen wissen. „Pferde mögen Futter.“
    „Ich hab aber nichts“, gab Ciara bestürzt zurück und schaute sich um, als könnte sie auf dem Waldboden etwas Essbares finden. Bevor Marian etwas sagen konnte, hatte Duncan bereits unter seinen Mantel gegriffen und holte ein kleines Stück Karotte hervor.
    „Ah“, machte er. „Das ist genau das Richtige.“
    Unter seiner Anleitung legte Ciara die Karotte auf die flache Hand, die sie so dem Pferd hinhielt. Das Tier schnupperte kurz und fraß dann das Stück. Ciara lachte wieder und erklärte, es habe gekitzelt.
    In diesem Augenblick wurde Marians Welt auf den Kopf gestellt. Noch nie hatte ein Mann ihre Tochter so gehalten oder sie gar zum Lachen gebracht. Kein Mann.
    Und jetzt befand sie sich in den Armen eines Fremden, fütterte dessen Pferd und kicherte, sobald die raue Zunge über ihre Handfläche strich. Mit unsicheren Schritten ging Marian auf die beiden zu, musste jedoch gleich wieder stehen bleiben. Dennoch hatte er die Bewegung bemerkt und streckte seine freie Hand aus, um ihr Halt zu geben.
    „Fühlt Ihr Euch nicht wohl, Mylady?“
    „Nichts Schlimmes, Sir. Mir ist nur ein wenig schwindlig“, antwortete sie und hielt die Arme ausgebreitet, um ihre Tochter wieder an sich zu nehmen, doch er schüttelte den Kopf und drehte sich von ihr weg.
    „Ihr könnt Eure Tochter nicht tragen, wenn Ihr so unsicher auf den Beinen seid“, beschied er. Ihm fiel auf, dass Ciaras Begeisterung über das Pferd verflogen war, da sie bemerkt haben musste, wie besorgt deren Mutter um ihr Wohl war. „Deine Mama hat ein wenig Angst, dass wir beide so dicht neben einem so großen Pferd stehen. Komm, wir sehen es uns von etwas weiter weg an.“
    Er ging auf das Cottage zu, hockte sich hin und ließ Ciara zu Boden. Anstatt sie aber loszulassen, erzählte er ihr mit leiser Stimme, wie alt das Pferd sei, wie viele Zähne es hatte und welches Futter ihm am besten schmeckte. Als er sich schließlich aufrichtete und sich zu Marian umdrehte, um sie anzulächeln, hatte sie das Gefühl, dass der Schwindel nachgelassen hatte.
    „Verzeiht, wenn ich Euch dazu veranlasst habe, Euch Sorgen zu machen. Das war nicht meine Absicht, und ich wollte auch weder Euch noch Eurer Tochter etwas antun“, beteuerte er.
    Beim Anblick von Ciaras freudestrahlender Miene wusste sie, dass er die Wahrheit sprach. „Ich danke Euch dafür, dass Ihr meiner Tochter gegenüber so freundlich wart.“
    „Das war doch selbstverständlich, Mara.“ Seine Stimme strömte förmlich durch ihren Körper, während er ihr die gleiche Aufmerksamkeit zuteilwerden ließ wie nur wenige Augenblicke zuvor ihrer Tochter. „Ich begegne nicht oft einem weiblichen Wesen, das sich so sehr wie ich für mein Pferd begeistern kann, auch wenn ich einräumen muss, dass Ciara ein klein wenig jünger ist als die meisten Frauen, mit denen ich sonst zu tun habe.“
    Marian musste lachen, da sie sich nicht vorstellen konnte, dass er Schwierigkeiten haben sollte, mit Frauen zu reden … oder zu schäkern … oder mit ihnen die anderen Dinge zu tun, die
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