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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure
Autoren: T Brisbin
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seiner Verlobten, Iseabail von den MacKendimens.“
    Die MacKendimens waren ein kleiner, aber nicht unbedeutender Clan aus der Nähe von Dalmally, nicht weit von Lairig Dubh entfernt. Auch diese Verbindung entging Duncan nicht. Duncan the Stout wäre stolz darauf gewesen, wie Iain diese Machtdemonstration handhabte, ohne auch nur eine einzige Waffe in die Hand zu nehmen. Mit einem kurzen Nicken in Richtung der beiden wartete Duncan darauf, dass ihm auch noch der letzte Bruder vorgestellt wurde.
    „Und das ist Graem“, begann Iain und deutete auf den Mann, der Hamish gegenübersaß. „Er hat vom Bischof von Dunkeld das Angebot erhalten, unter dessen Aufsicht sein Studium zu beginnen.“
    Damit hatte er seine letzte Karte ausgespielt – den Kontakt zu einem der mächtigsten und bedeutendsten Bischöfe Schottlands, durch den der Clan eine enge Beziehung zur Kirche einging. Die Söhne von Duncan the Stout waren alle mit wichtigen Clans unterschiedlicher Größe in ganz Schottland verbunden, zudem war der Clan selbst eine der ältesten Familien des Landes und konnte seine Herkunft bis zu den keltischen Lords von Atholl zurückverfolgen. Welche Position der Clan heute einnahm, war auf Iains Weise eindrucksvoller demonstriert worden, als es mit der Nennung aller Vorfahren jemals möglich gewesen wäre. Duncan bewunderte den Laird dafür, dass er mit einer solchen Leichtigkeit klargemacht hatte, welche Stellung die Robertsons einnahmen.
    Iain war zwar erst seit etwas mehr als zwei Jahren der neue Laird, aber er hatte den Clan fest im Griff, und er wusste, was er wollte. Danach zu urteilen, wie die anderen an der Tafel ihn ansahen, waren sie alle stolz auf ihn und würden seine Bemühungen ebenso unterstützen wie seine Entscheidungen.
    Duncan erkannte, dass mit dieser Vorstellung von Iains Brüdern zugleich eine Herausforderung ausgesprochen worden war, und er spürte, wie das Blut in seinen Adern in Wallung geriet, da er sich auf einen guten Kampf freute. Nichts war ihm lieber als ein würdiger Widersacher am Verhandlungstisch, und nun wusste er, dass in den kommenden Wochen all sein Geschick gefordert sein würde.
    „Wir beginnen morgen früh, wenn es Euch recht ist, Duncan“, sagte Iain.
    „Aye, damit bin ich einverstanden.“ Duncan wollte sich so bald wie möglich ins Kampfgetümmel stürzen.
    „Mein Steward wird sich darum kümmern, dass es Euch an nichts mangelt“, fuhr er fort, woraufhin ein älterer Mann vortrat und sich zum Laird stellte. „Wenn Ihr etwas benötigt, wendet Euch einfach an Struan.“
    Struan verbeugte sich, und nachdem er sie nach ihren Wünschen in Bezug auf die Quartiere befragt hatte, zog er sich zurück, um die notwendigen Vorbereitungen zu treffen.
    Das Essen verlief durchaus angenehm, auch wenn Duncan nach einer Weile feststellte, dass er keine Notiz davon nahm, was er aß oder trank. Er benötigte Zeit, um sich noch einmal gründlich mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und den Einzelheiten ihres Angebots zu beschäftigen, bevor die Nacht anbrach. Von Ungeduld erfüllt, musste er erkennen, dass er es kaum erwarten konnte, endlich mit den Verhandlungen zu beginnen.
    Später würde Duncan auf seinen unangemessenen Eifer und seine Begeisterung zurückblicken und darüber lachen. Fünf Tage später, als sie in eine hitzige Diskussion vertieft waren, verlor Duncan der Friedensstifter zum ersten Mal überhaupt die Geduld.

3. KAPITEL
    „Das kann doch nicht Euer Ernst sein!“, brüllte Duncan und schlug so fest mit den Fäusten auf den Tisch, dass Dokumente und Schriftrolle durcheinandergewirbelt wurden. „Mit diesem Punkt habt Ihr Euch vor fast zwei Tagen bereits einverstanden erklärt!“
    Er konnte spüren, wie ihm die Beherrschung entglitt, aber es gelang ihm nicht, sich zusammenzunehmen. Nie zuvor hatte er das Gefühl gehabt, dass der Boden unter seinen Füßen gleichsam mit einer dicken Schicht Öl überzogen war und er keinen Halt mehr finden konnte. Hamish warf ihm einen finsteren Blick zu, und das nicht zum ersten Mal. Auch der Unterhändler der Robertsons reagierte so, und selbst der Laird, der die meiste Zeit über stumm dabeistand und die Gespräche lediglich beobachtete, zeigte Missfallen über Duncans Tonfall. Dabei war Duncan nicht einmal klar, was bei ihm diese Wut hervorgerufen hatte.
    „Ich war der Ansicht, Sir, dass alle Punkte weiterhin verhandelbar sind, bis der Laird den endgültigen Vertrag unterzeichnet hat. Ist das nicht länger die Art, wie wir
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