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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure
Autoren: T Brisbin
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einen Moment, nachdem Duncan sie wiedergefunden hatte, war sie auch schon wieder im Gewirr der Cottages untergetaucht, weggeschickt von Caelan, der dazu nur flüchtig hatte nicken müssen.
    Ein auffälliges Räuspern, das von Hamish kam, erinnerte Duncan an die Anweisungen, die er seinen Leuten erteilt, selbst aber offenbar bereits wieder vergessen hatte. Die anderen schlossen sich dem Räuspern an und ließen ihn wissen, dass keinem von ihnen entgangen war, wie er sich vom Anblick dieser Frau in den Bann hatte schlagen lassen. Er zwang sich, seine Gedanken ausschließlich auf das zu richten, was ihn in der Festung erwartete. Beruhigt stellte er fest, dass er immer noch in der Lage war, sich die Zahl der Männer ins Gedächtnis zu rufen, die für den Clan in den Kampf ziehen würden. Er wusste auch noch, wie viele Stück Vieh die Robertsons besaßen und wie viele Zusammenkünfte und Gespräche ihm in den kommenden Wochen bevorstanden. Und später würde er sich rühmen, dass er auf dem Ritt zur Festung nur ein einziges Mal an die junge Mutter mit dem gequälten Blick und an ihr reizendes Mädchen gedacht hatte.
    Die heilige Muttergottes möge ihr beistehen!
    Marian hielt Ciaras Hand fest umklammert und rannte regelrecht zurück zu ihrem Cottage. Damit ihre Tochter nicht dagegen protestierte, machte sie daraus ein Spiel, sang ihr ein Lied vor und zählte mit ihr die Steine am Wegesrand. Ihre eigene Stimme hörte sich fremd an, und ihr Herz schlug so heftig, dass es fast jedes Geräusch ringsum zu übertönen schien.
    Caelan! Caelan war hier!
    Sie hatte ihn verwechselt, als er an der Stelle vorbeiritt, an der sie weit genug in die Schatten zurückgezogen gestanden hatte, um von niemandem bemerkt zu werden. Der Lärm, den die Krieger bei der Ankunft an der Brücke gemacht hatten, die Aufregung über die Neuigkeit, dass die MacLeries ins Dorf gekommen waren, und das Rätselraten, was sie hergeführt haben mochte, heizten die Gerüchte an, die von Cottage zu Cottage getragen wurden.
    Besucher waren grundsätzlich interessant, doch dass ein Mann in ihr Dorf gekommen war, der große Macht besaß und den man – wenn auch hinter vorgehaltener Hand – immer noch als die Bestie der Highlands bezeichnete, das würde auf Wochen hinaus für Gesprächsstoff sorgen. Von Neugier angetrieben, war Marian den anderen Frauen ins Dorf gefolgt, die die Ankunft der Besucher mitverfolgen wollten.
    Dort hatte sie fast der Schlag getroffen.
    Der Mann, der die MacLerie-Krieger anführte, war der Fremde, der nur drei Tage zuvor Laren verscheucht hatte! Zugegeben, er war jetzt vornehmer gekleidet. Auf dem Plaid über seiner Schulter glänzte das Abzeichen seines Clans, dennoch hätte sie dieses Gesicht und diese Augen unter Tausenden wiedererkannt. Nun ritt er von acht Kriegern gefolgt durch Dunalastair. Auf sie war er bis dahin nicht aufmerksam geworden, deshalb zog sie sich zusammen mit Ciara noch ein Stück tiefer in die Schatten zurück.
    Dann folgte der zweite Schlag, der ihr die Sprache raubte: Ihr jüngster Bruder Caelan war derjenige, der die Krieger zur Festung führte. Sie hatte davon gehört, dass er vor Kurzem zurückgekehrt war, doch bislang hatte sie ihn rund ums Dorf noch nicht zu Gesicht bekommen. Von ihrem Vater war er zu einem Cousin in der Nähe von Skye geschickt worden, damit der sich seiner annahm, gut drei Jahre vor … vor den Ereignissen, die sich vor fünf Jahren zugetragen hatten. Er musste jetzt wohl sechzehn sein und damit fast ein Mann. Offenbar genoss er Iains Vertrauen, wenn der Caelan die Ehre überließ, einen so hochrangigen Gast nach Dunalastair zu geleiten.
    An ihrem Cottage angekommen, setzte sich Marian auf den Hocker, der in der Nähe des Gartens stand, um das geerntete Gemüse zu schrubben. Als Ciara auf einmal ihre feuchte Wange berührte und sie fragte, warum sie traurig sei, wurde Marian klar, dass sie von dem Moment an, da sie Caelan gesehen hatte, nicht länger ihre Tränen hatte zurückhalten können. Mit dem Handrücken wischte sie sich übers Gesicht, dann atmete sie einmal tief durch, bevor sie auch nur versuchte, etwas zu sagen.
    „Ich bin nicht traurig, meine Süße“, gab sie zurück und zwang sich dazu, ein Lächeln aufzusetzen. „Ich bin nur aufgeregt, weil so viele Fremde mit ihren Pferden im Dorf sind und weil sich alle versammelt haben, um sie zu sehen.“
    „Hast du das große schwarze Pferd gesehen?“, wollte Ciara wissen. „So ein großes Pferd habe ich noch nie
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