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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure
Autoren: T Brisbin
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war. „Verschwiegenheit ist eines meiner wichtigsten Werkzeuge, und ich erwarte von euch, dass ihr eure Zunge im Zaum haltet. Sie ist entehrt, und sie wurde in Verbannung geschickt. Mehr gibt es über sie nicht zu sagen.“
    Die Männer hinter ihm grummelten etwas vor sich hin, doch er wusste, sie würden seine Befehle befolgen. Aus eben diesem Grund hatte er sie ausgewählt – er brauchte Männer, auf deren Gehorsamkeit er zählen konnte, sobald die Verhandlungen begonnen hatten, die möglicherweise in Streit ausarten würden. Ein falsches Wort, eine unbedachte Bewegung, allein schon ein unziemlicher Blick, und die monatelange Vorbereitung würde vergebens gewesen sein.
    Die Sonne brach in dem Moment durch die Wolkendecke, als die Männer den Punkt auf ihrem Weg erreichten, von dem aus sie das Tal überblicken und bis dorthin sehen konnten, wo die Ländereien der Robertsons begannen. Ländereien, die sich meilenweit entlang der Grampian Mountains bis nach Perth an der Ostküste Schottlands erstreckten. Ländereien, auf denen sich etliche Dörfer befanden und viele Hektar dichter Wald standen, durch die Flüsse verliefen, die reich an Fischen waren. Ländereien, die aus gutem Ackerboden und hohen Bergen bestanden. Und Ländereien, die Tausenden von Kriegern eine Heimat bot, tapferen Männern, die sich vor Jahrzehnten hinter Robert the Bruce gestellt hatten.
    Ja, die Robertsons waren mit reichem Land und mit gut bewaffneten Männern gesegnet, was die erwogene Allianz umso verlockender machte. Einen Moment lang schirmte Duncan seine Augen vor der Sonne ab und suchte das Tal nach der Straße ab, die zur Festung führte.
    „Ihr könnt hier euer Lager aufschlagen und auf meine Rückkehr warten“, sagte Duncan, als er sich zu seinen Leuten umdrehte. „Länger als drei Tage wird es nicht dauern.“
    „Er will ja bloß die Hure für sich allein haben“, warf Donald lachend ein.
    Es gelang Duncan nicht, den Fluch zu unterdrücken, der ihm ob dieser Bemerkung über die Lippen kam. Die Männer nickten, um ihm zu zeigen, dass sie seine Warnung verstanden hatten. Nur Hamish nicht. Der verdammte Kerl zwinkerte ihm stattdessen zu. Hamish wusste zu gut um Duncans derzeitige Unzufriedenheit mit dem Leben und mit den Frauen, um sich zu einer entsprechenden Bemerkung hinreißen zu lassen, und war klug genug, es bei diesem Zwinkern zu belassen.
    „In drei Tagen reitet ihr um Mittag zum westlichen Rand des Dorfs. Dort werden wir uns wiedersehen“, erklärte Duncan und wendete sein Pferd, damit es der Straße zu dem entfernt gelegenen Dorf folgte.
    Seine Männer kannten ihre Pflichten, und er zweifelte nicht daran, dass sie bis zum Einbruch der Dunkelheit ein kleines, unauffälliges Lager errichtet haben würden. Bis dahin hätte er ein gutes Stück des Wegs zurückgelegt, zu seinem Treffen mit jenem Mann aus dem Clan der Robertsons, der ihn mit Neuigkeiten über den Clan und seinen neuen Laird versorgt hatte, die man sonst so leicht nicht in Erfahrung bringen konnte.
    Der Tod des alten Laird vor zwei Jahren war für Duncan die Gelegenheit gewesen, Verhandlungen in die Wege zu leiten. Allerdings wäre es ohne die harte Arbeit, die Entschlossenheit und den bedingungslosen Rückhalt durch Connor MacLerie niemals so weit gekommen. Zwischen den Bäumen hindurch folgte er dem Verlauf eines Flusses, der talwärts und damit auf die Ländereien der Robertsons führte. Nach den Karten zu urteilen, die er sich angesehen und eingeprägt hatte, musste er in gut zwei Stunden ein Dorf erreichen.
    Während er sein Pferd vorantrieb, ging er noch einmal seinen Plan durch und rief sich die Fragen, die er Ranald stellen wollte, ebenso ins Gedächtnis wie die Bedingungen für den Vertrag, den er im Auftrag seines Lairds mit sich führte. Reaktionen auf veränderte Forderungen und Vorschläge waren längst überlegt worden. Denn Duncan glaubte nicht nur daran, sondern wusste auch aus Erfahrung, dass nur Planung und gründliche Vorbereitung, die nichts dem Zufall überließen, zum Triumph führten.
    Ohnehin waren Planung und Vorbereitung der Schlüssel zu jedem erfolgreichen Feldzug, ob es dabei um eine Allianz oder einen Krieg ging. Und da jeder wusste, dass ein falsch betontes Wort genügen konnte, um aus einem verbündeten Clan einen Kriegsgegner zu machen, hatte er die letzten Monate damit verbracht, sich auf diese Reihe von Begegnungen gründlich vorzubereiten.
    Vor ihm ging das Gelände in eine Ebene über, aber die Bäume standen weiterhin so
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