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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure
Autoren: T Brisbin
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gab sie an die MacLerie-Männer weiter.
    Es war ein sonniger Tag, und die Unwetterwolken am Horizont schienen in eine andere Richtung davonzuziehen, sodass ideale Jagdbedingungen herrschten. Die Robertsons erwiesen sich dabei als durchweg sympathische Truppe, verbrachten sie den Tag doch mit Scheinkämpfen, bei denen sie ihr Jagdgeschick unter Beweis stellten, und jeder Clan zeigte, dass er ein würdiger Widersacher war. Der Laird erlegte einen Hirsch, was seine Männer mit lautem Jubel feierten. Duncan gestattete dem Mann diesen Triumph, da es angesichts der langwierigen Verhandlungen nicht ratsam war, sein überlegenes Geschick als Jäger zu demonstrieren. Als die Sonne allmählich sank und die Abenddämmerung einsetzte, war die Gruppe auf dem Weg zurück zum Dorf und zur Feste.
    Sie ritten soeben über die Brücke, da schweifte Duncans Aufmerksamkeit für einen kurzen Augenblick ab, der jedoch genügte, um von Hamish bemerkt zu werden. Er griff unter seinen Mantel und tastete nach dem Spielzeug, dann bat er den Laird um Erlaubnis, die Gruppe verlassen zu dürfen, um sein Clansmitglied Ranald zu besuchen. Nachdem die anderen weitergeritten waren, begab er sich tatsächlich zum Schmied, da ihm Fragen durch den Kopf gingen, die ihm Ranald hoffentlich beantworten konnte, ohne dass andere davon erfuhren.
    Nach einem Krug Ale und einer kurzen Unterhaltung machte Duncan sich auf den Weg zum Cottage. Neben dem geschnitzten Holzspielzeug führte er auch einige Vögel bei sich, die er im Verlauf der Jagd erlegt hatte. Es waren Geschenke für Ciara und ihre Mutter.
    Ihm wurde bewusst, dass er seinen scheinbar zufälligen Besuch bei den zweien sehr gründlich geplant hatte. Doch nach einem kurzen Moment des Zweifelns, ob es wirklich so klug war, was er da tat, ritt er schließlich weiter. Während er dabei auf die Geräusche ringsum achtete, fiel ihm auf, dass diesmal kein fröhliches Gelächter zu hören war, aber auch nichts, was auf einen Kampf hingedeutet hätte. Er ließ sein Pferd anhalten, saß ab und band es an einem Baum fest, dann ging er zum Cottage.
    Ein kurzer Blick um die Ecke zeigte ihm, dass sich Ciara und Mara nicht im Garten mit der ringsum verlaufenden Steinmauer aufhielten. Er betrachtete die Beete, ohne dass ihn die Frau ablenken konnte, die sich um den Garten kümmerte. Der war zwar nur klein, aber die gesamte Fläche wurde genutzt und befand sich in einem gepflegten Zustand. Verschiedentlich erkannte er Kräuter wieder, wie sie von Jocelyn und ihren Frauen in Lairig Dubh zum Kochen und als Heilmittel verwendet wurden, aber viele der Gewächse waren ihm fremd.
    Da noch immer kein Laut aus dem Cottage zu hören war, begab er sich zur Tür und klopfte vorsichtig an. Als niemand öffnete, rief er die Namen der beiden und wartete, doch auch jetzt erfolgte keine Reaktion. Er hätte kehrtmachen und zurückreiten sollen und es als Zeichen dafür deuten, sein Interesse an der Frau nicht länger zu verfolgen. Doch irgendetwas veranlasste ihn zu bleiben und brachte ihn dazu, nach dem Riegel zu greifen und die Tür zu öffnen.
    Das Cottage war klein, aber sauber und trocken. Mehrere Matten lagen auf dem Boden verstreut, in der entlegenen Ecke fand sich ein kleines Nachtlager. An der anderen Wand standen ein kleiner Schrank und eine Truhe. Gegenüber befand sich der kleine Kamin, und mitten im Zimmer standen ein kleiner runder Tisch und zwei Hocker. Alles war schlicht und praktisch, doch als sein Blick auf das fiel, was auf dem Tisch lag, machte sich ein sonderbarer Druck auf seiner Brust bemerkbar.
    Einfaches Kinderspielzeug – eine Puppe, ein Pferd –, das aus Hölzchen und Stoffstücken bestand, war dort zu einem kleinen Häufchen zusammengeschoben worden, als warte es nur auf die Rückkehr seiner Besitzerin. Duncan lächelte, da er wusste, wie sehr sich das Mädchen über das Geschenk freuen würde, das er mitgebracht hatte. Aus einem Grund, der sich ihm nicht erschließen wollte, freute auch er sich auf diese Aussicht.
    Als sein Blick durch das Cottage wanderte, gestand er sich zum ersten Mal ein, dass er sich nach dieser Häuslichkeit sehnte. Er wollte nicht länger im Auftrag des Clans kreuz und quer durch Schottland reisen müssen, wollte nicht länger von Spannungen, Gefahren und Streitigkeiten umgeben und ständig unterwegs sein. Sein Leben drehte sich seit jeher um Frieden, und das um jeden Preis, doch das hieß nicht, dass das immer so sein musste. Eine Ehefrau, ein paar Kinder und eigenes Land
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