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Highlander meiner Traeume

Highlander meiner Traeume

Titel: Highlander meiner Traeume
Autoren: Carrie MacAlistair
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Soldaten hatten ihr Leben für den Glaube an die Gerechtigkeit gelassen? Scheu betrachtete Aline das hohe Gras, das sich im leichten Wind bewegte; und dann glaubte sie zu beiden Seiten des Schlachtfeldes zerwühlte Erde zu erkennen – dort also waren die Soldaten aufeinander losgegangen ... die Engländer gut genährt, gekleidet und ausrüstet auf der einen, die ausgehungerten, zerlumpten und spärlich bewaffneten Highlander auf der anderen Seite.
    Mit leisem Grauen eilte Aline zurück zu ihrem Pferd, das friedlich am Wegrand graste. Eigentlich hatte sie auf dem Schlachtfeld nach einer Spur von Logan suchen wollen, doch das wagte sie nicht. Und außerdem würde sie nichts finden, da war sie sich völlig sicher.
    *
    Nach zwei unbequemen Nächten am Waldrand mit einem hastigen einfachen Frühstück ging es weiter. Schon bald erreichte Aline jenes Dorf, von dem Iain, der Pferdeknecht, gesprochen hatte – es war völlig verlassen und zerstört. Die englischen Soldaten hatten die Einwohner vertrieben, Katen und Ställe angezündet.
    Alines Mut sank bis zur völligen Hoffnungslosigkeit. Auch Logans Dorf würde nicht anders aussehen, obwohl es versteckt hinter einem Waldstück lag.
    Noch nicht einmal die kleine, aus Felssteinen gemauerte Kirche hatten die Soldaten verschont. Das Dach war verbrannt, die Fenster eingeschlagen und die robuste Holztür aus den Angeln gerissen.
    Überall lagen Mauersteine herum, große und kleine, so dass der Weg hinter der Kirche kaum zu erkennen war. Ohne sich umzudrehen, ritt Aline weiter, hinein in einen dunklen Eichenwald, in dem es so still war, dass Bobbys Hufschläge so laut wie Donner klangen.
    Alines Augen brannten vor Anstrengung; ihr Blick war auf den kaum zu erkennenden Weg geheftet. Sie durfte ihn nicht verlieren, denn sonst würde sie sich verirren und Logans Dorf niemals finden.
    Geduldig trottete Bobby dahin. Seine Ohren waren gespitzt, und als einmal ein Eichelhäher flügelschlagend und schimpfend über die Baumkronen flatterte, erschraken Pferd und Reiterin gleichermaßen.
    Der Pferdebursche hatte nicht gesagt, wie lang das Waldstück war und wie lange man brauchte, um es zu durchqueren. Der mit vermodertem Laub bedeckte Waldweg sah aus, als wäre er lange nicht benutzt worden, und das gab Aline die Hoffnung zurück, dass die englischen Soldaten Logans Dorf noch nicht entdeckt hatten – falls nicht noch ein zweiter Weg dorthin führte, von dem Aline und auch der Stallbursche nichts wusste.
    *
    Es wurde schon wieder Abend, als sich der Wald endlich zu lichten begann. Und tatsächlich, als Aline den Waldrand erreichte, konnte sie – halb verborgen hinter wucherndem Gestrüpp – die strohbedeckten Dächer einiger Bauernkaten erkennen.
    Doch nun, da sie ihr Ziel erreicht hatte, zögerte Aline. Wer sagte ihr, dass sich in den verlassenen Katen nicht Gesindel herumtrieb, dem die verlassenen Häuser Obdach gaben, wenn sie nicht zu sehr zerstört waren?
    Angestrengt horchte Aline und reckte ihren Hals, um mehr sehen zu können. Aber aus keinem der Schornsteine stieg Rauch in den Abendhimmel, keine Stimme war zu hören, noch nicht einmal das Bellen eines Hundes. Wie es schien, war dieses Dorf genauso verlassen und zerstört wie jenes, das Aline am Vormittag passiert hatte.
    Sie warf einen ratlosen Blick zu ihrem Pferd, das gemächlich auf einem Eichenblatt kaute.
    Es wurde nun rasch dunkel. Aline nahm sich vor, am Waldrand zu übernachten, bevor sie am nächsten Morgen frisch gestärkt das Dorf in näheren Augenschein nehmen würde. Allerdings wusste sie nicht recht, wonach sie dort suchen sollte. Möglicherweise stand Logan Kerrs Haus noch, aber das besagte noch lange nicht, dass sie darin eine Spur des geliebten Mannes finden würde.
    *
    Nach einer unruhigen kurzen Nacht hielt es Aline nicht länger auf ihrem kargen Schlaflager aus. Noch bevor es richtig hell wurde, war sie wach und konnte nicht mehr einschlafen. Vor Aufregung war ihr übel, dennoch zwang sie sich wenig später, eine Kleinigkeit zu essen.
    Bobby hingegen schien die Ruhe selbst zu sein. Gemächlich zermaltem seine großen Zähne die Äpfel, die Aline in einem Obstgarten des vorigen verlassenen Dorfes aufgelesen hatte, und als ihn seine Herrin dann zum nahegelegenen Bach führte, trottete er widerstandslos neben ihr her; denn noch war Alines Nervosität nicht auf das Pferd übergesprungen.
    Sie ließ den Sattel samt Satteltaschen und ihre Schlafdecke dort liegen, wo sie genächtigt hatte und führte Bobby
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