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Highlander meiner Traeume

Highlander meiner Traeume

Titel: Highlander meiner Traeume
Autoren: Carrie MacAlistair
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erinnerte sich an die Schilderungen des redefreudigen Notars über die sogenannte Säuberung der Highlands.
    Mit einer dieser Familien kam Aline ins Gespräch, als sie gemeinsam in der Wirtsstube eines Gasthofes saßen. Der Kleinbauer Brian hatte nichts Böses getan, war noch nicht einmal dem Aufruf seines Clanführers gefolgt, als dieser die Soldaten für den Aufstand zusammengestellt hatte.
    „Ich hätte meinem Laird nie gewagt, laut ins Gesicht zu sagen, was ich von dieser Rebellion hielt ... nämlich nichts.“ Brian hob seinen Bierkrug an und nahm einen langen durstigen Zug. Frau und Kinder schliefen bereits in einer Kammer des Gasthofes, doch Brian war viel zu aufgewühlt, um schon schlafen zu können.
    „Wie Hunde haben uns die Rotröcke von unserem Hof vertrieben“, fuhr er verbittert fort. „Das wenige Vieh wurde uns enteignet, und sie überließen uns großzügig den Wagen und ein Pferd, warteten ungeduldig, bis wir das Wichtigste zusammenraffen konnten, dann zündeten sie das Strohdach unserer Kate an. Uns blieb nichts anderes übrig, als unseren Pachthof zu verlassen; ein Hauptmann erklärte uns hochnäsig, dass das ganze Land nun dem König gehöre und er damit machen könne, was er will.“
    Mit angehaltenem Atem lauschte Aline, dann erkundigte sie sich zögernd nach dem Clan, dem Brian angehört hatte.
    „MacLeoch“, war die knappe Antwort. „Warum interessiert Euch das? Es gibt keine Clans mehr, die Engländer wollen all unsere Traditionen vernichten.“
    „Oh, ich kannte man jemanden vom Clan ... Cameron.“ Sie senkte den Blick auf ihren Becher.
    „Die Camerons leben – lebten - etwas weiter östlich. Sie haben sich tapfer bei Culloden geschlagen, sagt man, aber das hat ihnen wie auch all den anderen Clans nichts außer Scherereien eingebracht.“
    Aline versuchte sich jedes Wort einzuprägen, das der Schotte sprach.
    „Den Camerons gehörten riesige Wälder, sie handelten mit anderen Clans, indem sie Holz gegen Torf und Wolle tauschten.“ Er seufzte tief. „Diese Zeiten sind nun für immer vorbei, denn auch alle Clananhänger der Camerons sind tot, in Gefangenschaft oder von ihren Höfen vertrieben worden.“
    „Und wohin geht Ihr mit Eurer Familie jetzt?“
    Er hob vage die Schultern. „Immer der Straße nach, bis in die Lowlands. Wir wissen noch nicht, wo wir uns niederlassen werden; Geld, um etwas Land zu erwerben, haben wir nicht. Niemand von all den Vertriebenen hat etwas Wertvolles, das er zu Geld machen könnte.“
    Plötzlich kam sich Aline undankbar vor. Sie hatte ihr Heimatdorf freiwillig verlassen, obwohl sie ein festes Haus besessen hatte. Spontan schob sie dem armen Mann ein paar Geldstücke über den Tisch, die dieser jedoch zunächst nicht annehmen wollte. Erst als Aline ihn daran erinnerte, dass er Kinder habe, die nicht hungern durften, steckte Brian das Geld verlegen in die Tasche seiner abgewetzten Hose.

Kapitel 7

    Wenige Tage später erreichte Aline Invernes, die heimliche Hauptstadt der schottischen Highlands. Es war keine gute Zeit für einen Besuch, das sah Aline sofort. In den Straßen wimmelte es von Soldaten in englischen Uniformen, die mit Gewehren jede Gasse durchkämmten, um vielleicht doch noch einige Krieger zu fassen, die bei der Schlacht dabei gewesen waren.
    Schließlich kam Aline in einer bescheidenen Pension unter; ihr Zimmer und Bobbys Versorgung zahlte sie gleich für eine Woche im Voraus.
    Die Wirtin war alt, fast blind und taub, sodass sie als Ansprechpartner für Aline nicht in Frage kam. Schließlich musste sie Genaueres erfahren, bevor sie sich auf die Suche nach Logan machte.
    Den Wirt mochte Aline nicht fragen, denn er sah grimmig und wenig vertrauenserweckend aus. Doch da kam ihr der Zufall zu Hilfe. Der junge Stallbursche, der sich um Bobby kümmerte, war sehr redselig, und so vertraute sich Aline ihm an. Sie nannte allerdings nur Logans Namen und dass er sich in ihrer Scheune versteckt gehalten hatte, nicht jedoch, dass sie sich in ihn verliebt hatte und aus diesem Grunde nach ihm suchte.
    „Ich kenne Logan Kerr“, sagte der Bursche prompt auf Aline zaghafte Frage. „Ist ein netter Kerl ... war es jedenfalls, als ich ihn zum letzten Male sah.“
    „Wann ist das gewesen?“ Sie bemühte sich vergebens, nicht zu aufgeregt zu wirken, doch ihre Hände nestelten nervös an den Falten ihres Rockes und eine zarte Gesichtröte ließ sich ebenfalls nicht vermeiden.
    Der Jüngling, der sich mit dem Namen Iain vorgestellt hatte, kratzte sich
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