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Highlander meiner Traeume

Highlander meiner Traeume

Titel: Highlander meiner Traeume
Autoren: Carrie MacAlistair
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Europa noch in den Kolonien.“
    Mit einem wohligen Seufzer lehnte sie sich an seine breite Schulter und schwor ihm ihre Liebe. „Und mir geht es ebenso, mein Liebster. Der Gedanke, allein in Schottland zurückbleiben zu müssen, ist mir unerträglich. Aber du wirst für meine Überfahrt nicht arbeiten müssen, denn auch ich habe einiges Geld bei mir.“
    Sie war während ihrer Reise sparsam gewesen, und es zeigte sich, dass sie davon mühelos eine Schiffspassage kaufen konnte; darüber hinaus würde sogar noch etwas Geld übrig bleiben, um sich in den Kolonien eine bescheiden Existenz aufzubauen.
    „Spätestens heute Nacht sollten wir zur Küste aufbrechen“, schlug Logan vor, nachdem sich seine Erleichterung etwas gelegt hatte. „Natürlich nehmen wir Bobby mit an Bord, das Tier hat dir schließlich treue Dienste erwiesen.“ Er grinste. „Und außerdem hat er mir in deiner Scheune oft genug Äpfel oder Möhren von seinem Futter überlassen – wenn auch nicht ganz freiwillig.“
    Sie lachte, dabei stellte sie fest, dass sie noch nie zuvor so befreit hatte lachen können. Sie war glücklich und fiel Logan ungestüm um den Hals, um ihm wieder und wieder zu sagen, wie glücklich sie war.
    „Noch ist die Gefahr nicht vorüber“, warnte er sie allerdings. „Noch haben wir die Küste nicht erreicht; überall könnten wir auf Soldaten stoßen. Noch kann ich mich nicht an den Gedanken gewöhnen, die Beinkleider eines Lowlanders zu tragen, aber mein Plaid wäre zu auffällig.“
    Sie nickte ernst. „Ich hörte, dass es nun verboten ist, den Tartan zu tragen.“
    „Aye, sie verbieten alles, was unsere Tradition ist“, erwiderte er verbittert. „Aber niemand wird mich daran hindern, in den Kolonien voller Stolz wieder das Plaid zu tragen.“
    Sie liebten sich noch mehrmals an diesem Tage, dazwischen schliefen sie, aßen etwas und machten Pläne. Gegen Abend wechselte Logan endlich seine Kleidung und verstaute sein Plaid mit bedauernder Miene in seinem Gepäck.
    Eine Frage brannte Aline noch auf den Lippen, bevor sie Logans Hof für immer verließen. Fast schüchtern fragte sie, ob Logan noch oft an seine verstorbene Frau dachte und sie vielleicht sogar mit ihr verglich.
    Er küsste sie sanft auf die Nasenspitze. „Natürlich hat mir Caitlen viel bedeutet, und ich trauerte lange Zeit um sie. Doch von dem Tage an, als du mich in deiner Scheune entdeckt hattest, wurde aus der Trauer endlich Erinnerung – eine schöne Erinnerung an eine schöne Zeit. Niemals würde ich euch beide vergleichen, denn das ginge überhaupt nicht. Ich liebe dich so, wie du bist ... deine Augen, dein schöner Mund, einfach alles.“
    Genau das hatte Aline hören wollen. Jedes seiner Worte ließ sie angenehm erschauern; so lange hatte sie sich nach dem Klang seiner Stimme gesehnt, so lange nach seinem Liebesgeständnis und seinen Zärtlichkeiten.
    *
    Sie brachen auf, als der Mond aufging. Aline weigerte sich zu reiten, während Logan neben Bobby hergehen wollte. Und so wanderten sie die ganze Nacht durch die hügelige karge Landschaft, immer weiter nach Westen.
    Nur einmal begegnete ihnen im Morgengrauen eine Patrouille von englischen Soldaten, die jedoch kaum Notiz von dem bärtigen Mann in zerschlissenen Hosen und der wie eine Magd gekleideten Frau nahmen.
    Am Abend des dritten Tages erreichten sie endlich die Küste. Sie waren nicht die Einzigen, die auf ein Schiff warteten; etliche als harmlose Bauern verkleidete Krieger von Bonnie Prince Charlies einstiger Armee hatten es geschafft, sich bis zur Küste durchzuschlagen.
    In wenigen Tagen sollte ein Schiff anlegen, erfuhren Logan und Aline. Und während sie auf seine Ankunft warteten, standen sie oftmals stundenlang umarmt am Ufer und blickten auf das tosende Meer hinaus. Was ihnen die Zukunft bringen würde, wussten sie nicht – sie wussten nur, dass sie zusammengehörten und sich niemals wieder trennen wollten.
    Sie sprachen nicht viel, verstanden sich auch ohne Worte, doch die Liebe zueinander stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Niemals wieder würden sie sich trennen, und alles, was bisher in ihrer beider Leben geschehen war, war Vergangenheit, die man zwar niemals vergessen, in der neuen Heimat jedoch nur noch flüchtig denken würde ...

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