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Highlander meiner Traeume

Highlander meiner Traeume

Titel: Highlander meiner Traeume
Autoren: Carrie MacAlistair
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Kerr!
    Aline glaubte zu träumen. Sie schloss die Augen wieder und öffnete sie erneut; doch das Trugbild verschwand nicht. Mit trockener Kehle versuchte Aline etwas zu sagen, doch es kam nur ein Krächzen aus ihrem Mund.
    „Aline“, sagte nun die Traumgestalt. „Seid Ihr es wirklich?“
    Sie nickte.
    „Ich bin untröstlich, dass ich Euch um ein Haar ins Jenseits befördert habe.“ Er lächelte verlegen. „Ich bin seit Langem kein Besuch mehr gewohnt und fürchtete, dass die Engländer mein Versteck aufgespürt hätten. Hättet Ihr die Kapuze Eures Umhanges abgenommen, so hätte ich Euch wohl gleich erkannt. Wartet“, er erhob sich, als er sah, wie Alines Zunge über ihre ausgetrockneten Lippen fuhr, „ich bringe Euch sofort frisches Wasser.“
    Sie schloss die Augen erleichtert, und obwohl ihr Kopf von dem groben Schlag zu zerspringen drohte, war sie glücklich, Logan lebend angetroffen zu haben.
    Keine Minute später kam er vom Brunnen zurück, mit einem Krug voll frischem klaren Wasser. Durstig trank Aline, bis die Trockenheit in ihrem Mund verschwand und sie wieder reden konnte.
    „Ihr habt den Aufstand wirklich überlebt“, sagte sie fast ungläubig. Erst jetzt bemerkte sie, dass Logan sie auf eine Strohmatratze neben der Feuerstelle gebettet und ein Plaid über sie gelegt hatte. „Ich wusste es, habe es zumindest geahnt.“
    „Mir gelang es, dem Gemetzel zu entkommen, indem ich mich auf dem Schlachtfeld tot stellte. An einem toten Highlander hatten die Rotröcke kein Interesse und ließen mich liegen. Erst nach Anbruch der Dunkelheit wagte ich mich davonzuschleichen, um mich herum war die Erde durchweicht vom Blut meiner tapferen Kameraden. Gleich nach der Schlacht schrieen die Verletzten vor Schmerzen, sodass ich an mich halten musste, um mir nicht die Ohren zuzuhalten. Schon nach kurzer Zeit wurde alles still, denn die Engländer töteten auf Geheiß des Herzogs von Cumberland jeden verletzten Schotten.“
    „Ich hörte von diesen Grausamkeiten.“ Aline richtete sich etwas auf und lehnte ihren Rücken gegen die Wand hinter ihr. „Und da entschloss ich mich, nach Euch zu suchen – in der verzweifelten Hoffnung, dass Ihr die Schlacht überlebt habt.“
    „Was hat Euer Gatte dazu gesagt?“
    „Er lebt nicht mehr.“ In knappen Sätzen schilderte sie Hectors tragischem Ende. „Als ich Euch in meiner Scheune gesund pflegte, sagtet Ihr einmal, dass Ihr mich mit nach Schottland nehmen würdet, wenn ich frei wäre ... nun bin ich frei.“
    Bevor sie den Blick heben konnte, fühlte sich Aline umarmt. Zärtlich zog Logan sie an seine Brust und sagte kaum hörbar: „Und das war mein Ernst. Ich verliebte mich bereits auf den ersten Blick in Euch ... in dich. Am liebsten hätte ich dir schon da meine Gefühle gebeichtet, doch ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen; immerhin warst du die Frau eines anderen Mannes, auch wenn er dich schäbig behandelt hat.“
    Hatte sich Aline nicht genau diese Worte von Logan gewünscht? Vergessen war die Angst um sein Leben und die Angst, dass er ihre Gefühle nicht erwidern würde.
    Minutenlang sahen sie sich stumm und noch immer ungläubig an, dann gestand sie ihm, dass sie sich ebenfalls schon in Rutehmore in ihn verliebt hatte.
    Ein leises Geräusch ließ Logan herumfahren – gerade, als er sich über die geliebte Frau beugen und sie küssen wollte. „Bist du nicht allein gekommen?“, fragte er argwöhnisch. „Da draußen habe ich gerade etwas vernommen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich kam allein, es wird mein Pferd sein, das unruhig wird.“
    „Bobby?“
    „Ja, er hat mich brav durch ganz Schottland getragen.“
    Sofort war Logan auf den Beinen. Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt, und als er sah, dass sich wirklich nur Alines Wallach auf dem kleinen Hof befand, ging er hinaus, um Bobby zu begrüßen.
    Währenddessen hatte Aline Zeit, sich in dem halbdunklen Raum näher umzuschauen. Viel gab es freilich nicht zu sehen: Eine erkaltete Feuerstelle, darüber ein Regal mit etwas Geschirr und ein paar Haken, an denen eine verbeulte Eisenpfanne und ein Wasserkessel hingen.
    Unter dem einzigen Fenster standen ein Tisch und zwei wackelige Stühle, und in der Ecke ein weiteres Regal, auf dem sich allerlei Gläser mit Eingemachtem befanden.
    Hier also hatte Logan glücklich mit seiner Caitlen gelebt, hier war seine Heimat. Noch bevor sich Aline weitere Gedanken machen konnte, kam Logan zurück.
    „Ich habe Bobby mit dem Rest Hafer gefüttert und
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