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Heyne Galaxy 12

Heyne Galaxy 12

Titel: Heyne Galaxy 12
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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einfallen. Und er wußte, daß er einfach nicht den Mut aufbrachte, seine Handlungsweise offen beim richtigen Namen zu nennen.
    Am Abend vertiefte er sich in die komplizierten Anweisungen, identifizierte die verschiedenen Bauteile und ihre Kennzeichen. Denn nur so konnte man sich mit einem How-2-Baukasten richtig vertraut machen. Man arbeitete nicht einfach drauflos, sondern ging behutsam vor; man orientierte sich über jeden einzelnen Schritt, ehe man mit dem Zusammenbau begann. Im Laufe der Jahre war Knight zu einem Fachmann auf diesem Gebiet geworden.
     
     
    2
     
    Am nächsten Morgen begann seine viertägige Freizeitperiode, und er machte sich mit Begeisterung an die Arbeit. Die biologischen Bauteile bereiteten ihm zuerst Schwierigkeiten, und er mußte ein Buch über organische Chemie zu Rate ziehen. Auf diese Weise kam er natürlich nur langsam voran. Er hatte sich seit längerer Zeit nicht mehr mit organischer Chemie befaßt und mußte feststellen, daß ihm das Wissen, das er besessen hatte, bereits wieder entfallen war.
    Am Abend des zweiten Tages hatte er genügend Informationen gesammelt, um die chemischen Prozesse zu verstehen. Jetzt konnte er die Arbeit fortsetzen.
    Es ärgerte ihn ein wenig, daß Grace, als sie von dem Roboter erfuhr, sofort von den zahlreichen Arbeiten sprach, die er ihr im Haushalt abnehmen konnte. Aber Knight vertröstete sie zunächst und ging am nächsten Morgen wieder an die Arbeit.
    Das Zusammensetzen des Roboters bereitete ihm nicht die geringsten Schwierigkeiten; immerhin war er mit seinem Werkzeug schon immer recht geschickt gewesen. Im Grunde war sein Erfolg aber darauf zurückzuführen, daß er das erste Gebot der How-2-Anhänger – zu wissen, was man tat, ehe man mit der Arbeit begann – streng befolgte.
    Zuerst redete er sich immer noch ein, daß er den Roboter sofort wieder auseinandernehmen würde, wenn er mit der Arbeit fertig war. Aber als er das letzte Teil montiert hatte, konnte er es doch nicht lassen. Was für einen Sinn hatte es, so viel Zeit zu verschwenden und schließlich doch nicht zu wissen, ob der Roboter funktionierte? Also drückte er den Aktivierungsknopf und schraubte die letzte Deckplatte fest.
    Der Roboter regte sich und richtete seine Linsenaugen auf Knight.
    Dann sagte er: »Ich bin ein Roboter. Ich heiße Albert. Haben Sie Arbeit für mich?«
    »Nun mal langsam, Albert«, erwiderte Knight hastig. »Setz dich und ruh dich aus, während wir uns mal unterhalten.«
    »Roboter brauchen keine Ruhe«, sagte Albert.
    »Schon gut – dann setz dich eben. Ich kann dich natürlich nicht behalten, aber wenn du schon mal aktiviert bist, möchte ich dich natürlich auch bei der Arbeit beobachten. Du könntest dich zum Beispiel um das Haus und den Garten kümmern – ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt, das Grundstück umzugestalten …«
    Er hielt inne und schlug sich mit der Handfläche vor die Stirn »Zusatzgeräte! Wie konnte ich nur die Zusatzgeräte vergessen?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte Albert. »Sagen Sie mir nur, was ich tun soll.«
    Also gab Knight seine Anordnungen, wobei er sich die Gartenarbeiten wie entschuldigend bis zum Schluß aufsparte.
    »Hundert Morgen sind ein schönes Stückchen Land, um das du dich natürlich nicht den ganzen Tag kümmern kannst. Außerdem möchte dich Grace im Haus einsetzen, und dann ist da noch der Vorgarten mit dem Rasen …«
    »Ich schlage vor«, sagte Albert, »daß ich Ihnen eine Liste der Dinge zusammenstelle, die ich hier brauche – alles Weitere können Sie dann mir überlassen. Sie haben eine gut eingerichtete Werkstatt – ich werde es schon schaffen.«
    »Du meinst, du baust dir deine eigenen Zusatzgeräte?«
    »Zerbrechen Sie sich deswegen nicht den Kopf«, sagte Albert beruhigend. »Haben Sie Bleistift und Papier?«
    Knight beschaffte das Gewünschte, und Albert stellte eine Materialliste zusammen – Stahl in verschiedenen Größen und Spezifikationen, Aluminium in verschiedenen Legierungen, Kupferdraht und unzählige andere Dinge.
    »Das wär's!« sagte Albert schließlich und gab Knight das Stück Papier. »Das wird Sie nicht mehr als einen Tausender kosten und mir freie Hand lassen. Am besten geben Sie die Bestellung gleich telefonisch auf.«
    Knight gehorchte, und Albert begann die Werkstatt zu inspizieren und einen Haufen Abfall zusammenzutragen, der schon eine Zeitlang in den Ecken herumgelegen hatte.
    »Ausgezeichnet«, sagte er.
    Der Roboter nahm ein Stück Stahlschrott
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