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Heyne Galaxy 12

Heyne Galaxy 12

Titel: Heyne Galaxy 12
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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zweites Haus ließ sich nur schwer verkaufen, auch wenn er es selbst baute. Wer wollte schon ein fertiges Haus kaufen, wenn das Bauen so viel Spaß machte?
    Außerdem war die Arbeit an seinem ersten Haus noch lange nicht beendet. Er mußte neue Räume anfügen, die im Grunde nicht unbedingt erforderlich, aber durchaus zweckmäßig waren. Dann mußte das Dach repariert werden, dann baute er ein Sommerhaus. Und schließlich durfte er das restliche Grundstück nicht vergessen. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, es gärtnerisch besonders nett zu gestalten – ein so herrliches Fleckchen Erde ließ sich bestimmt noch verschönern, wenn man sich ein paar Jahre intensiv darum kümmerte. Aber er hatte stets zu viele andere Dinge zu tun gehabt, so daß er nie Zeit für sein Riesengrundstück gefunden hatte.
    Knight und sein Nachbar Anson Lee hatten sich oft über ihre angrenzenden Grundstücke unterhalten und große Pläne geschmiedet. Aber Lee war im Grunde nicht der Typ, der eine wichtige Arbeit in Angriff nehmen und vollenden konnte. Er war Rechtsanwalt, obwohl er diesen Beruf selten genug auszuüben schien. Er besaß einen großen Arbeitsraum, der mit unzähligen juristischen Büchern angefüllt war, und von Zeit zu Zeit redete er in großen Tönen von seiner Fachbibliothek, die er jedoch niemals zu benutzen schien. Gewöhnlich geriet er darüber in Feuer, wenn er etwas getrunken hatte – was recht oft der Fall war. Denn Anson Lee pflegte, wie er sagte, viel zu denken, und er hing dem Glauben nach, daß eine gute Flasche ihn hierbei nur unterstützen konnte.
    Als Stewart schließlich an seinen Schreibtisch zurückgekehrt war, hatte Knight noch eine Stunde bis zum offiziellen Dienstschluß. Er holte die neueste Ausgabe eines How-2-Magazins aus der Aktentasche und begann vorsichtig darin zu blättern, während er sich von Zeit zu Zeit verstohlen umblickte.
    Da er die Artikel bereits gelesen hatte, wandte er sich jetzt den Anzeigen zu. Es war schade, daß man einfach nicht die Zeit hatte, all die Dinge zu tun, die man gern tun würde.
    Zum Beispiel:
    Passen Sie sich selbst eine Brille an! (Testgeräte und Linsenschleifgerät im Baukasten.)
    Nehmen Sie sich selbst die Mandeln heraus! (Vollständige Weisungen und alle erforderlichen Instrumente anbei.)
    Bauen Sie einen unbenutzten Raum zu Ihrem Privathospital um! (Wie unsinnig, bei Erkrankung Ihr Heim verlassen zu müssen – zu einer Zeit, da Sie die Wärme und den Schutz Ihrer normalen Umgebung am dringendsten brauchten!)
    Züchten Sie Ihre eigenen Heilmittel! (Die Samen von 50 verschiedenen Kräutern und sonstigen Heilpflanzen sind beigefügt mit detaillierten Instruktionen für Aufzucht und Weiterbearbeitung.)
    Züchten Sie den Nerzmantel Ihrer Frau! (Ein Nerzpärchen, eine Tonne Pferdefleisch, Kürschnerwerkzeuge.)
    Schneidern Sie sich Ihre eigenen Anzüge und Mäntel! (50 Ellen Wollstoffe verschiedener Farben und Stärken beigefügt. Futterstoff.)
    Bauen Sie sich einen Fernsehapparat!
    Binden Sie Ihre Bücher selbst!
    Bauen Sie sich eine eigene Energie-Anlage! (Lassen Sie den Wind für sich arbeiten!)
    Bauen Sie sich Ihren eigenen Roboter! (Erstklassiger Roboter, geschickt, intelligent, gehorsam, beansprucht keine Freizeit, keine Überstunden, ist vierundzwanzig Stunden täglich im Einsatz, ist niemals müde, braucht niemals zu schlafen, tut jede Arbeit, die Sie ihm auftragen.)
    Das sollte jeder mal versuchen, dachte Knight. Wenn man einen solchen Roboter hatte, konnte man sich viel Arbeit ersparen. Man konnte alle möglichen Zusatzgeräte für den Roboter erwerben, der sie selbständig an- und abzulegen vermochte.
    Wenn man einen solchen Roboter hatte, brauchte man sich um nichts mehr zu kümmern; jeden Morgen ging die Maschine in den Garten und erntete Mais und Bohnen und Erbsen und Tomaten und anderes Gemüse, und baute es säuberlich auf der Hintertreppe auf. Vielleicht ließ sich auf diese Weise noch viel mehr aus dem Garten machen, weil die Maschine den Garten genau beobachten und nur die reifsten Früchte ernten würde.
    Es gab Zusatzgeräte für die Hausreinigung, für das Schneefegen, das Anstreichen – ein Roboter ließ sich für unzählige Dinge einrichten. Wenn man sich einen vollen Satz Zusatzgeräte leisten konnte, brauchte man sich um das Grundstück nicht mehr zu kümmern, denn dann war der Roboter für alles zuständig.
    Die Sache hatte leider einen Haken. Der Preis des Roboter-Baukastens lag bei etwa zehntausend Dollar, und sämtliche Zusatzgeräte
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