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Heyne Galaxy 06

Heyne Galaxy 06

Titel: Heyne Galaxy 06
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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geschilderten Umständen lösbar ist. Das kann doch nicht wahr sein …«
    »Lösbar!« jubelte Rajcik.
    »Unmöglich!« Watkins blieb störrisch. »Die Maschine hält uns zum Narren, sie …«
    »Sie sind abergläubisch«, belehrte ihn Rajcik. »Nun los, machen Sie schon! Wie lange sollen wir denn noch auf die Antwort warten?«
    »Dort kommt sie.« Watkins zeigte auf den breiten Papierstreifen, der langsam aus einem Spalt an der Unterseite der Maschine hervorkroch. »Irgend etwas stimmt an der Sache nicht.«
    Es dauerte lange, denn das Papier erschien nur langsam und zögernd. Der Komputer brummte, und alle Lichter brannten jetzt grün. Dann verstummte ganz abrupt das Brummen im Innern der Maschine. Die grünen Lichter erloschen. Alles war still.
    »Was ist denn nun los?« wollte Rajcik wissen.
    »Fertig«, sagte Watkins. »Nehmen Sie das Papier und lesen Sie vor.«
    »Warum wollen Sie das nicht tun?«
    »Ich spiele nicht mehr mit. Die Maschine will uns ja nur zum Narren halten.«
    Rajcik rieb die Hände und lachte nervös, aber er blieb stehen. Er drehte sich ein wenig und sah Somers an.
    »Sie sind der Captain. Lesen Sie vor.«
    »Das fällt in Ihre Kompetenz«, stimmte auch Watkins zu.
    Somers gab die Blicke der beiden Männer wütend zurück. Ja, seine Kompetenz, seine Verantwortung! Seine Schuld womöglich! Wenn sie ihn doch endlich mal in Ruhe ließen! Er war froh, wenn er wieder allein war, auf seinem Landhaus. Wenn er die beiden nicht mehr sehen mußte.
    Er ging zu der Maschine und nahm das Stück Papier. Langsam begann er zu lesen.
    »Nun, was rät die Maschine?« fragte Rajcik ungeduldig.
    »Gibt es wirklich … einen Ausweg?« stieß Watkins hervor.
    »Aber natürlich«, sagte Somers und sah sich nach allen Seiten um. Er lachte. »Ja, es gibt einen.«
    »Und wie sieht er aus?« wollte Rajcik wissen.
    Somers sagte:
    »Sie haben ausgerechnet, Rajcik, daß wir in ein paar tausend Jahren wieder ins Sonnensystem zurückkehren würden – wie ein Komet. Nun, der Komputer gibt Ihnen da recht. Zweitausenddreihundert Jahre, um genau zu sein. Aus diesem rund hat er ein Serum produziert, das lebensverlängernd wirkt.«
    »Zweitausenddreihundert Jahre?« murmelte Rajcik erschüttert. »Wenn wir zurückkehren, ist die Menschheit soweit fortgeschritten, uns sofort zu retten. Wahrscheinlich werden wir in eine Art Tiefschlaf fallen, dann vergeht die Zeit wie nichts.«
    »Keineswegs.« Somers schüttelte traurig den Kopf. »Das Serum, so steht hier geschrieben, macht jeden Schlaf überflüssig. Wir werden die ganzen dreiundzwanzig Jahrhunderte wach bleiben. Aber wir werden auch nicht sterben. Wenigstens keines natürlichen Todes.«
    Sie sahen sich an.
    Er roch nach Metall und Schweiß. Das würde sich auch in zweitausenddreihundert Jahren nicht ändern. Und Rajcik kannte alle Bücher an Bord der DIERDRE.
    Watkins stand gegen die Metallwand gelehnt. Er war sehr blaß.
    »Ja«, sagte er langsam und erstaunlich ruhig. »Die Maschine hat recht. Das ist eine Lösung.«
    »Sogar die einzige«, gab Somers ihm recht und kehrte in die Zentrale zurück.
    Es war schön, für ein paar Minuten allein zu sein …

Die Viecher
    (DROP DEAD)
     
    Clifford D. Simak
     
     
    Die Kreaturen – wir nannten sie später einfach »die Viecher« – benahmen sich unglaublich. Sie sahen auch unglaublich aus, etwa wie die Schöpfungen eines total betrunkenen Zeichners, dem die Phantasie durchgegangen war.
    Eine ganze Herde von ihnen hatte sich vor dem gelandeten Schiff versammelt. Sie zeigten keine Furcht, sondern standen nur da und glotzten uns an. Das war zumindest merkwürdig, wenn nicht mehr. Gewöhnlich, wenn ein Raumschiff auf einem unberührten Planeten landete, dauerte es meist Wochen und Monate, bis die einheimischen Tiere sich aus ihren Verstecken wagten. Und die Viecher hier kamen sofort und besahen sich unser Schiff.
    Sie besaßen die Größe einer irdischen Kuh, wenngleich man eine Kuh im Vergleich zu ihnen als edel und graziös bezeichnen konnte. Die Viecher waren alles andere als das. Sie sahen unzweifelhaft so aus, als wären sie mit Volldampf gegen eine Felswand gerast. Zusammengestückelt war meiner Meinung nach das richtige Wort. Auch waren sie nicht einheitlich gefärbt, sondern bunt wie die Palette eines modernen Malers. Dazu noch Farbtöne, deren sich jedes vernünftige Tier schämen würde – rosa, violett und beige, um nur einige zu nennen. Aber das war noch lange nicht alles. Es kam noch schlimmer. Aus ihren Köpfen,
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