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Heyne Galaxy 05

Heyne Galaxy 05

Titel: Heyne Galaxy 05
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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den restlichen Speck, die verbliebenen Eier und einige Handvoll Mehl und briet einen Stapel Pfannkuchen. Dazu stellte er einen Riesentopf heißen Kaffee auf den Tisch.
    »Einer von uns wird später Lebensmittel holen«, sagte Hoskins. »Wir beteiligen uns natürlich.«
    Nach dem Frühstück fuhren der Sheriff und seine beiden Gehilfen zurück ins Dorf. Hoskins sammelte Geld ein und folgte ihm mit dem Wagen, um sein Versprechen einzulösen. Die anderen Reporter blieben. Die Fernsehleute machten mit ihrem Übertragungswagen einige Telefotos.
    Das Telefon begann wieder zu klingeln. Die Reporter gingen abwechselnd hin, beantworteten Fragen und hingen wieder ein.
    Peter ging zu Mallets Farm, um frische Eier zu besorgen. Mary kam ihm entgegengelaufen.
    »Alle haben Angst«, rief sie. »Die Nachbarn, alle fürchten sich.«
    »Gestern hatten sie keine Angst. Sie gingen hinauf zu der Maschine und holten sich ihre Geschenke.«
    »Heute ist alles ganz anders, Peter. Die Maschine – sie war klein und nur eine Maschine. Das Gebäude aber …«
    Natürlich, das war es. Das Gebäude!
    Niemand hatte vor der kleinen Maschine Angst gehabt, die so unschuldig aussah und alle Wünsche erfüllte. Sie schimmerte im Tageslicht, klickte und gab Geschenke. Aber das Gebäude war ganz etwas anderes. Es war groß. Außerdem war es über Nacht entstanden, fünf Stockwerke hoch. Und es wuchs weiter.
    »Wie machen sie das nur?« flüsterte Mary scheu.
    »Ich weiß es nicht«, gab Peter zu. »Ein Geheimnis, von dem wir nicht einmal zu träumen wagen. Vielleicht beginnt mit dem Gebäude dort eine neue Ära für die Menschheit.« Er seufzte. »Vielleicht verändert sich unser ganzes Leben.«
    »Aber das Gebäude selbst wirkt nicht fremd, Peter, wir würden es sicherlich so ähnlich bauen. Natürlich nicht aus solchen Steinen, wie sie dort oben verwendet werden. Ich würde sagen, das Haus sieht aus wie ein Bürogebäude oder eine Schule.«
    »Mein Jadestein war aus Jade«, sagte Peter. »Dein Parfüm war echtes Parfüm, und Johnnys Angelrute war eine Angelrute.«
    »Das beweist nur, daß sie alles über uns wissen. Es beweist aber auch, daß sie uns lange genug beobachtet und studiert haben.«
    »Daran zweifele ich nicht.«
    Er sah den Schreck in ihren Augen, nahm ihre Hände und zog sie an sich heran. Willig kam sie in seine Arme – zum erstenmal, seit sie sich kannten. Er hielt sie fest und drückte sie an sich. Er wunderte sich darüber, daß seine Nähe einem anderen Menschen das Gefühl der Sicherheit vermitteln konnte.
    »Ich stelle mich so dumm an, Peter.«
    »Du bist wunderbar, Mary«, versicherte er ihr.
    »Eigentlich habe ich gar keine Angst.«
    »Natürlich hast du keine Angst. Ich …«
    Ich liebe dich, hatte er sagen wollen, aber er wußte, daß er das niemals würde sagen dürfen. Auch wenn er keine Schmerzen mehr gehabt hatte.
    »Ich hole die Milch und die Eier«, sagte Mary und löste sich aus seinen Armen.
    »Soviel du entbehren kannst«, rief er ihr nach. »Ich habe eine Menge Besuch.«
    Während er zu seiner Farm zurückging, fragte er sich, wie lange es wohl noch dauern würde, bis nicht nur die Nachbarn, sondern die ganze Welt Angst haben würde. Wie lange noch, bis die ersten Geschütze auffuhren, bis die erste Atombombe über dem Gebäude abgeworfen wurde?
    Auf dem Hügel vor seiner Farm blieb er stehen und sah sich um. Tatsächlich, die Scheune stand nicht mehr dort unten beim Fluß. Das hölzerne Fundament war wie mit einem Messer abgeschnitten.
    Ob der Sheriff den unheimlichen Revolver noch besaß? Wahrscheinlich, nahm Peter an. Was würde er wohl damit tun? Und warum hatte die Maschine ihm eine solche Waffe gegeben? Es war das einzige von allen Geschenken, das bestimmt nicht von dieser Welt stammte.
    Oben auf der Weide, auf der gestern noch Bäume und Büsche gestanden hatten, war nun das Gebäude. Es schien Peter, als sei es in der vergangenen Stunde erneut höher geworden.
    Die Reporter saßen vor dem Farmhaus und betrachteten das Gebäude.
    »Hoher Besuch«, sagte einer von ihnen, als Peter ankam.
    » Geheimdienst ? «
    Der Reporter nickte.
    »Ein Oberst und ein Major.«
    Sie warteten im Wohnzimmer auf ihn. Der Oberst war noch jung, aber er hatte bereits graue Haare. Der Major trug einen Schnurrbart und sah sehr militärisch aus.
    »Ich bin Oberst Whitman, und das ist Major Rockwell.«
    Peter stellte Milch und Eier auf den Tisch und nannte seinen Namen.
    »Sie also haben diese Maschine gefunden?« fragte der
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