Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel

Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel

Titel: Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
irrst dich, Shadow, oder sollte ich lieber Uriel sagen? Wer hat davon gesprochen, dass ich dich töten werde? Ich weiß, welche Folgen das für mich hätte. Aber es gibt andere Möglichkeiten. Ich werde dich an einen Ort bringen, wo du mir nicht mehr schaden kannst, und wohin nicht einmal Hasturs Einfluss reicht.«
    Sie stieß ein einziges, unglaublich düster klingendes Wort hervor. Shadows Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie das Vorhaben Priscyllas durchschaute. Verzweifelt versuchte sie sich gegen den fremden Einfluss zu stemmen, aber ihre magischen Kräfte waren erschöpft und ausgebrannt. Sie konnte nicht einmal mehr fliehen, ihre Füße schienen mit dem Boden verwachsen zu sein.
    Die Finsternis schien sich an einem Punkt dicht vor ihr zu zusammenzuballen und schattenhafte Kontur anzunehmen. Die Schatten waren zu finster, zu dicht, um allein durch die Abwesenheit von Licht hervorgerufen zu werden, und Shadow wusste, dass dies keine Einbildung war. Mit der puren Kraft ihres Willens schuf Priscylla ein Tor, einen Riss in der Wirklichkeit, in dem es nachtschwarz zuckte. Rauchige Schattenfinger peitschten aus dem Tor hervor und griffen nach der El-o-hym.
    »Robert!!!«
    Mit der Kraft der Verzweiflung überwand sie die Lähmung und stieß den Schrei aus, bevor die Schattenfinger sie packten und mit sich in die Unendlichkeit rissen.
    Das Tor brach zusammen, sobald es seinen Zweck erfüllt hatte. Erschöpft wischte Priscylla sich den Schweiß von der Stirn. Um ein Haar hätte die El-o-hym alles gefährdet, aber diese Gefahr war für alle Zeit gebannt. Noch niemals war ein Wesen aus der Kalten Wüste zurückgekehrt und nicht einmal einem leibhaftigen Engel würde die Rückkehr gelingen.
    »Und nun zu dir, mein Schatz«, murmelte Priscylla und beugte sich über Robert. »Ich glaube nicht, dass du jetzt noch Misstrauen gegen mich hegst, nicht wahr?«
    Laute Fußtritte ließen sie aufschauen. Sie schrak zusammen, als sie die Kreatur erblickte, die sich ihr näherte.
    Eine Kreatur mit dem Aussehen des Mannes, der vor ihr lag!
    »Vernichte ihn!«, befahl sie dem Mutanten, der reglos an ihrer Seite stand. Die Errichtung des Tors war fast über ihre Kräfte gegangen, sie durfte sich selbst nicht durch eine neue Auseinandersetzung in Gefahr bringen. Sie legte dem Mann kurz die Hände auf die Schultern und sammelte noch einmal ihre magische Kraft, um sie an ihn abzugeben.
    Im gleichen Moment zerfloss seine Gestalt zu schwarzem Protoplasma …
     
    Jemand rief meinen Namen und schreckte mich aus meiner Ohnmacht auf. Wie aus weiter Ferne drang der Schrei an mein Ohr, aber ich war zu benommen, um darauf reagieren zu können. Nur langsam, fast widerwillig lichteten sich die Schleier, die sich um mein Bewusstsein gelegt hatten. Auch jetzt schmerzte mein Kopf, aber es war eine andere Art von Schmerz, als ich sie nach der …
    Der Gedanke entglitt mir, noch bevor ich ihn richtig fassen konnte. Gerade noch hatte ich mich vage an etwas erinnert, aber ich hatte keine Vorstellung mehr, um was es sich gehandelt hatte.
    Ich schob es auf den Schmerz, der jede Konzentration unmöglich machte. Vorsichtig tastete ich mit den Fingern über meinen Kopf. Der Schmerz wurde übermächtig, als ich eine bestimmte Stelle berührte. Als ich meine Hand zurückzog, war sie blutverschmiert.
    Jetzt erst fiel mir alles wieder ein. Der Kampf gegen das Mutantenmonster, die zerberstende Statue. Ich war in das Sanatorium gekommen, weil sich Pri in Gefahr befand.
    Kampfgeräusche ließen mich auffahren. Vergessen waren alle Schmerzen, als ich Pri entdeckte, die sich ängstlich an die Hauswand presste. Aber ich sah nicht nur sie, sondern auch die schreckliche Gefahr, die ihr drohte.
    Kaum drei Yards von ihr entfernt kämpfte ein Shoggote gegen eine andere Gestalt, die ich in der Dunkelheit nur undeutlich erkennen konnte.
    Ich rannte zu Priscylla hinüber und schloss sie in die Arme. Meine Gefühle befanden sich in Aufruhr. Ich wollte etwas sagen, aber meine Kehle war trocken und wie zugeschnürt. So presste ich sie nur an mich und strich ihr über das Haar.
    »Robert«, hauchte sie und schlang schluchzend ihre Arme um mich. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an mich. Tränen liefen über ihre Wangen.
    Am liebsten hätte ich sie nie mehr losgelassen, aber wir befanden uns immer noch in Gefahr. Behutsam löste ich ihre Arme und wandte mich wieder dem Shoggoten zu.
    Erst jetzt erkannte ich, um wen es sich bei seinem Gegner handelte. Die Haut des Mannes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher