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Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle
Autoren: Linda Robertson
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förmlich ablehnen müssen. Schönen Tag noch .«
    Dann war die Leitung tot.
    Aha. Wenn es nicht nach ihrem Willen ging, konnte die ansonsten so liebe, alte Lydia also auch böse werden.
    Es waren doch immer die zumeist Liebenswerten, vor denen man sich hüten musste.

2
    Im Tempel war ich bisher nur ein Mal, vor fast einem Jahrzehnt, gewesen, als ich mich offiziell als Erwachsene ins Register eingetragen und erklärt hatte, eine Einzelgängerin zu sein – eine Hexe, die allein praktizierte, aber weiterhin Stimmrecht besaß. Damals war der Tempel ein einfacher quadratischer Betonklotz auf einem eineinhalb Hektar großen Feld gewesen. An jeder Seite befand sich ein Garagentor, das geöffnet werden konnte, um die Natur hereinzulassen, ohne dass es hereinregnete. Ich war überrascht, als ich nun ein beeindruckendes rundes Bauwerk mit einer geodätischen Kuppel inmitten einer gepflegten Grünanlage erblickte. Mauern aus Naturstein erhoben sich in einem natürlich gestalteten Park, daneben gab es einen breiten, gepflasterten Parkplatz. Der Rasen war so säuberlich gepflegt wie ein Golfplatz, und in jeder der vier Ecken erhoben sich Holunder, Eschen, Eichen und Dornenbüsche. In dem Park war genug Platz, um Rituale abzuhalten, und im kalten Winter Ohios fanden die Konventmitglieder Schutz und Bequemlichkeit im Innenraum. Eine perfekte Mischung aus traditionellen Hexensymbolen – die Natur, der Kreis, das Dreieck – , aber ausgestattet mit dem Komfort derer, die ihn sich leisten konnten.
    Der neue Tempel war wohl Vivians Vermächtnis. Sie hatte das alte Gebäude niederreißen lassen und es mithilfe des Geldes ihrer Lieblingsschäfchen durch diese turnhallengroße Anlage ersetzt.
    AlsichdasGebäudejetztumrundete,erinnertendieDreieckederKuppelmichandiegeodätischenLinienderErde,dieLeylinien,vondeneneineauchdurchdieFelderhintermeinem HausführteundmeineSchutzzaubermitEnergie versorgte.
    Ich parkte meinen Wagen, einen Toyota Avalon, den ich vor allem wegen seines Namens und weniger wegen seines Aussehens oder seines Benzinverbrauchs gekauft hatte. Ich war nun einmal ein großer Fan von König Artus und konnte mich für alles begeistern, was mit der Artussage zusammenhing. Als ich die Tür öffnete und ausstieg, empfing mich kühle Abendluft. Da für später Regen angekündigt war, wollte ich rechtzeitig wieder zu Hause sein, um ein paar Getreidehalme als Halloweendekoration von den Feldern zu holen.
    Riesige Holztüren führten aus allen vier Himmelsrichtungen in den Tempel. In die, der ich mich nun näherte, war ein großes O für Osteingang geritzt worden, was ich auch aus dem dunkler werdenden Abendhimmel in meinem Rücken hätte schließen können. Über der Tür hing eine Holztafel mit dem kunstvoll geschnitzten Gesicht eines Grünen Mannes und der Inschrift: »Frohes Treffen, frohes Scheiden « . Trotz ihres Gewichts ließ sich die Tür leicht aufdrücken.
    Drinnen war es beinahe stockfinster. Über mir an der Decke funkelten winzige Lichter wie Sterne am Himmel und erhellten die zulaufenden Spitzen eines Pentagramms aus rötlichem Kirschholz, das in den hellen Kiefernholzboden eingelassen war. An meinem Standort und um den hölzernen Kreis herum war der Boden aus strapazierfähigem körnigem Waschbeton in Erdtönen.
    »Hallo ?« , flüsterte die Leylinie vorsichtig, als versteckte sie sich weit entfernt.
    Auch die Leylinie auf meinem Grundstück hatte schon zu mir gesprochen, als ich zum ersten Mal durch das Kornfeld hinter meinem Haus gegangen war. Seitdem spürte ich dort jedes Mal ein Pulsieren, so als würde mir ein Nachbar von der anderen Straßenseite grüßend zuwinken. Jemand, der nicht empfänglich für magische Energien war, würde sie weder spüren noch hören, doch alle anderen hatten in ihrer Nähe etwas wie eine böse Vorahnung, ein Gefühl, das die meisten Menschen als unheimlich beschreiben würden.
    »Hallo « , flüsterte ich zurück.
    Der Geruch von Ylang-Ylang stieg mir in die Nase, und ich nahm Energiereste wahr. Meine Schritte hallten laut, als ich weiter in den Raum hineinging, und langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit.
    Ich hörte ein Geräusch zu meiner Linken.
    Ein paar Stufen führten zu einer circa drei Meter erhöhten Empore hinauf, die an der Innenseite des Bauwerks herumführte. Wie praktisch: ein Bereich für die Medien, von dem aus die Kameras gute Sicht auf die Rituale hatten. Sieh mal einer an, Vivian und ihre Leute hatten wirklich an alles gedacht.
    Doch das
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