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Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle
Autoren: Linda Robertson
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hatten einen elektrischen Schlag bekommen. Ich war diejenige gewesen, die das Metall angefasst hatte. Damals hatte der Versuch Spaß gemacht, denn wie die meisten Teenager besaß ich eine sadistische Ader, sodass es mich mit Genugtuung erfüllte, als gewisse Klassenkameraden einen leichten Schlag verpasst bekamen.
    An diesen sadistischen Teenager, der ich mal gewesen war, dachte ich jetzt, als ich Spannung in meine Handfläche leitete und Hunters Hand mit derselben Schadenfreude packte, die ich damals auf der Highschool empfunden hatte.
    Nichts geschah.
    Hunters Augen verengten sich erneut. Ich hob die Mundwinkel. Da nichts passierte, mussten wir ähnlich stark sein. Oder mein neues Stigma glich ihren Schock aus.
    Das Telefon klingelte. Die Sekretärin nahm den Hörer ab: »Ja ?«
    »Ich habe Ihren Namen nicht verstanden « , sagte Hunter Hopewell und ließ meine Hand los.
    »Ich hatte ihn auch nicht genannt .«
    Die Sekretärin legte den Hörer auf und drehte ihren Stuhl zu uns herum. »Lydia wird Sie jetzt empfangen .«
    Hunter wollte um den Tisch herumgehen.
    »Oh, nicht Sie, Miss Hopewell. Ich meinte Miss Alcmedi .«
    Dass die Frau meinen Namen kannte und ihn sogar richtig aussprach, überraschte mich. Als ich ihr dankte, fiel mir wieder ein, woher ich sie kannte. »Mandy, richtig? Aus Vivians Café in Cleveland ?«
    Ein verlegenes Lächeln huschte über ihr rundes Gesicht.
    »Sie haben jetzt eine andere Haarfarbe .« Damals war ihr Haar braun gewesen.
    Sie strich sich über das strohig blonde, lange Haar, das ihr über die Schultern fiel. »Ja, die Veränderung war Vivians Idee .«
    Ich fragte mich, zu welchen Dummheiten Vivian sie noch angestiftet hatte. Armes Mädchen. Fieberhaft suchte ich nach einem Kompliment, das ich ihr machen könnte, doch vergeblich: Mir fiel keins ein. Diese gebleichte Krause würde niemandem stehen, und ich brachte es einfach nicht über mich zu lügen.
    Mandy sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. »Alles in Ordnung mit Ihnen ?« , fragte ich.
    »Ich vermisse sie so .«
    »Oh .« Was sollte ich nun darauf sagen? Es hätte wohl einen schalen Beigeschmack gehabt, wenn ausgerechnet ich, die Vivian auf dem Gewissen hatte, versuchen würde, Mandy zu trösten.
    »Fast zwei Jahre lang war ich Vivians Assistentin und ihr Protegé. Man sollte doch meinen, dass sie wenigstens mit mir gesprochen hätte, bevor sie ging .« Sie verdrehte wieder die Augen, während sie sie trocken tupfte. Wenigstens einer, der gut von Vivian gedacht hatte . »Ich hätte nicht erwartet, dass Sie sich noch an mich erinnern « , sagte sie.
    Meine Erinnerung hatte einen Grund. Der Kaffee, den sie mir zubereitet hatte, hatte grässlich geschmeckt – was aber auch daran gelegen haben konnte, dass ich kurz zuvor von dem Mord an Lorrie erfahren hatte. Ich zuckte die Achseln. »Zuerst hat mich die neue Haarfarbe irritiert. Ich bin wiederum erstaunt, dass Sie mich erkannt haben .«
    »Vivian hat nicht sehr oft jemanden in ihr Büro mitgenommen … « Mandy hielt inne. »Wie geht es dem Mädchen ?«
    »Sie gewöhnt sich gut ein « , sagte ich und begann, um den Schreibtisch herumzugehen. »Danke, dass Sie nachfragen .«
    »Aber ich war zuerst hier « , protestierte Hunter.
    »Ich weiß « , presste Mandy durch ihre zusammengebissenen Zähne hindurch. »Sie sind seit genau dreiunddreißig Minuten und « , sie warf einen Blick auf die Wanduhr, »vierzehn Sekunden hier .«
    »Dann wird die einheimische Kandidatin wohl schon jetzt bevorzugt « , verkündete Hunter. »Warum findet überhaupt ein Eximium statt, wenn die Entscheidung bereits gefallen ist ?«
    Ich stand in der Tür und blickte sie fragend über die Schulter hinweg an.
    »Wer zuerst erscheint, sollte auch zuerst drankommen « , beschwerte sie sich.
    »Meine Güte, finden Sie sich einfach damit ab« , sagte Mandy.
    Hunter gab einen verächtlichen Laut von sich und hob das Kinn.
    »Wissen Sie « , sagte ich zu Hunter, »eine Hohepriesterin sollte auch den Unterschied zwischen Stolz und Arroganz kennen .« Damit schloss ich die Tür hinter mir.
    Lydia machte einen zerbrechlichen Eindruck, wie sie mit sanftmütiger Miene in ihrem großen Schreibtischsessel hinter dem schweren Mahagonitisch saß, aber ich wusste es besser. Sie erhob sich, um mich zu begrüßen. Ihr übliches kariertes Sommerkleid hatte sie gegen einen dünnen weißen Rollkragenpullover, einen grünen Pulli mit breitem Kragen und einen langen braunen Cordrock eingetauscht. Offensichtlich
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