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Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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liegenblieb. Es war Helen allein, von der die Beeinflussung ausging.
    Jenkins spürte, dass auch er nicht mehr lange standhalten konnte. Er musste etwas tun, um ein größeres Unglück zu verhindern. Aber was?
    Es hätte wenig Sinn gehabt, Helen jetzt bewusstlos zu schlagen, ihr Unterbewusstsein war zu aktiv.
    Jenkins versuchte O’Bannon ins Leben zurückzurufen, doch der regte sich nicht mehr.
    Jenkins kam eine verrückte Idee. Er war es nun, der nach Helens Händen griff und beruhigend auf sie einsprach und sich dann selbst konzentrierte. Auf irgendeine unfassbare Weise konnte er sie sogar erreichen. Helen signalisierte ihm, dass sie glücklich sei, aber er widersprach ihr sanft.
    „Du tust anderen weh.“
    „Aber ich fühle mich wohl hier.“
    „Du verletzt Thomas.“
    „Ich will niemandem wehtun, ich will nur glücklich sein.“
    „Dann komm mit mir zurück“, bat er sanft, ohne zu drängen. „Komm mit zurück, schließ die Tür hinter dir, und vergiss den Gang und alles andere.“
    „Wie kann ich das?“, fragte sie verwirrt.
    „Folge mir einfach.“ Jenkins war sich nicht sicher, ob er richtig handelte, aber er sah keine andere Möglichkeit, wenn er die anderen Männer retten wollte, denn der Druck in den Köpfen nahm beständig zu. Früher oder später konnten Schäden entstehen.
    „Vertrau mir!“, bat er.
    „Wer bist du denn?“, kam die Frage.
    „Ein Freund.“ Helen stellte keine weiteren Fragen, sondern tat einfach, was er anordnete. Jenkins spürte ihr sanftes Tasten, als sie aus der anderen Welt zurückkehrte, und der Druck im Kopf ließ nach. Helen vertraute ihm vollkommen. Sie ließ sich von ihm zurückführen, und als der Butler mehr oder weniger sicher war, dass sie gefahrlos aus der Trance erwachen konnte, löste er seine Hände von den ihren. Mit einem letzten Rest klaren Verstandes erblickte sie ihn, dann fiel sie in Ohnmacht.
     
    *
     
    Am nächsten Tag wurde Raymond Brody aus dem Krankenhaus entlassen, und zwei Tage später tauchte er schon wieder in der Redaktion auf. Und auch Helen hielt es nicht anders. Weder der Arzt noch Harding hatten sie überreden können länger abzuschalten. Sie wollte zurück an ihre Arbeit, einen Bericht über dieses mysteriöse Abenteuer schreiben, und es dann ganz schnell vergessen.
    „Jefferson, ich freue mich, Sie gesund und munter hier wiederzusehen“, sagte Brody, ölig wie immer.
    „Ich freue mich auch, Sie zu sehen“, erwiderte Helen nicht ganz ernsthaft.
    „Haben Sie wirklich versucht mich umzubringen?“, wollte er wissen.
    „Ja, aber wie Sie sehen, hat es nicht geklappt“, meinte sie trocken. „Unkraut vergeht nicht. Ich werde mir beim nächsten Mal mehr Mühe geben.“
    Sie saß kaum an ihrem Schreibtisch und hatte mit dem Bericht begonnen, als das Telefon klingelte. Harding war am anderen Ende.
    „Helen? O’Bannon hat alle seine Kräfte verloren, er wird nie wieder jemanden hypnotisieren.“
    „Haben Sie das festgestellt?“, fragte sie spröde.
    „Nein, er selbst. Und wie du dir denken kannst, ist er nicht gerade begeistert. Helen, du bist mir doch nicht immer noch böse?“
    „Ich weiß nicht, vielleicht werde ich diese Episode irgendwann einmal vergessen können. Aber nur, wenn Sie mich nie wieder in solche Abenteuer hineinziehen.“ Sie ging nicht weiter darauf ein, dass er sie duzte, im Augenblick wollte sie nicht an den Kuss denken, der sie doch regelrecht elektrisiert hatte. Sie verbot sich einfach, an mehr zu denken.
    „Das alles hatte ich doch nicht geplant. Ich würde nicht wollen, dass dir jemand wehtut.“
    „Ja, ich weiß.“
    „Würdest du trotzdem heute Abend mit mir essen gehen? Ganz ohne Hintergedanken. Und anschließend vielleicht eine Partie Schach?“
    „Was nehmen wir als Einsatz?“
    „Eine Erstausgabe von Sir Thomas More?“, schlug er vor.
    „Das ist nicht fair, dem habe ich nichts entgegenzusetzen.“
    „Doch, hast du. Die Unterlagen bei dem Test sind leider nicht vollständig aufgezeichnet worden. Du könntest es wiederholen.“
    „Dann will ich von Ihrer Seite einen anderen Einsatz: Meinen Film und alle Unterlagen.“
    „Hat man dir schon einmal gesagt, dass du einen Araber mit deiner Verhandlungstaktik in den Wahnsinn treiben kannst?“
    „Ja, jetzt gerade eben“, lachte sie.
    „Nun? Und deine Antwort?“
    „Ich würde mich sehr anstrengen müssen, um Remis zu spielen, wenn ich dich schon nicht schlagen kann.“ Da war es endlich, das erlösende DU. Sein Herz jubelte auf. Er nahm sich
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