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Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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zwangen mich Drogen zu schlucken. Und danach weiß ich nur noch, dass ich einen langen Gang mit ihm zusammen entlangschreiten sollte. Dahinter würde sich eine Tür öffnen, durch die ich gehen sollte.“
    Helens Stimme wurde plötzlich etwas schwammig, undeutlich. Ihre Augen schienen glasig zu werden, und ihre Bewegungen fahrig.
    Sir Thomas bemerkte diese Anzeichen mit großer Sorge.
    „Helen, was ist los? Kommen Sie wieder zu sich“, sagte er drängend.
    Doch sie schien wieder wie in einer Art Trance gefangen zu sein.
    „Der Gang“, murmelte sie abwesend. „Geh mit mir den Gang entlang.“
    „Verdammt“, fluchte Sir Thomas unbeherrscht, und der Polizist sprang auf. Er schien erst jetzt zu bemerken, dass etwas nicht stimmte.
    „Was haben Sie mir ihr gemacht?“, rief er alarmiert.
    „Nichts, Sie Idiot. Holen Sie den Arzt, los schnell!“
    Es war ein denkbar ungünstiger Augenblick, denn Comissioner Spencer kam herein.
    „Was ist denn hier los?“, wollte er von dem uniformierten Beamten wissen.
    Der salutierte zackig. „Der Mann dort, Sir, Professor Harding...“
    „Ja, ich kenne ihn.“
    „Er hat mit der zu bewachenden Person gesprochen, auf ihren eigenen Wunsch hin. Und daraufhin ist sie in eine Art Koma, oder was auch immer, gefallen. Ich werde jetzt den Arzt rufen. Habe ich dann Ihre Erlaubnis, den Mann festzunehmen?“
    „Natürlich nicht. Was war los?“, wandte sich der Comissioner an den Wissenschaftler.
    „Es scheint eine Art Nachwirkung von den Drogen zu sein. Vielleicht auch von der Hypnose. So genau kann ich das noch nicht sagen. Sie ist jedenfalls nicht mehr ansprechbar. Sie will einen Gang entlanggehen, Und der Teufel soll mich holen, wenn ich weiß, wo sie hin will.“
    Der Comissioner schaute den Psychologen abschätzig an.
    „Ich glaube, ich weiß, worauf Sie hinauswollen. Sie würden sie gerne in Ihr Institut verlegen und dort von Kopf bis Fuß untersuchen. Richtig?“
    „Das wäre eine sinnvolle Möglichkeit“, stellte Harding fest.
    „Glauben Sie nicht, dass sie hier gut betreut wird?“
    „Betreut mit Sicherheit“, stellte der Professor trocken fest. „Aber wird ihr auch geholfen?“
    „Ich kenne Sie gut und lange“, erwiderte Spencer ruhig und langsam. „Aber in diesem Fall weiß ich wirklich nicht, ob es das richtige ist, sie Ihrer Obhut zu überlassen. Sie sind persönlich engagiert. Und das macht mir Sorgen.“
    „Das ist für mich eine Verpflichtung noch sorgfältiger zu sein als ohnehin schon.“
    „Wären Sie damit einverstanden, dass ich einen Beamten in ihrem Zimmer postiere?“
    „Zwei, von mir aus. Wenn es Sie glücklich macht.“
     
    *
     
    Helen kam irgendwann wieder zu sich und fühlte sich miserabel. Sie schien sich jetzt in einem anderen Zimmer zu befinden. Die Wände waren fröhlich farbig tapeziert, auf dem Boden lag ein ordentlicher Teppich, und das Bett sah auch nicht aus wie ein Krankenbett.
    Das angenehmste, was ihre Augen jedoch erblickten, war Jenkins, der Butler von Sir Thomas, der neben ihrem Bett saß. Auf einem Tischchen stand in einer Vase ein riesiger bunter Blumenstrauß mit einer Karte darin, und der Polizist, der auch hier an der Tür saß, störte die Harmonie fast gar nicht.
    „Warten Sie auf mich?“, machte Helen den schwachen Versuch zu scherzen.
    „Ich bin nur die Vorhut“, gab Jenkins zurück. „Doch ich freue mich, Sie wieder gesund vor mir zu sehen, Mrs. Jefferson.“
    „Huch, bin ich plötzlich in ihrer Achtung gestiegen, Jenkins? Sie nennen mich doch sonst nur Madam.“
    „Nach den Ängsten, die ich um Sie ausgestanden habe, nahm ich mir diese Freiheit heraus. Ich hoffe, Sie verzeihen mir, Madam.“
    „Hören Sie bloß auf, so geschwollen zu reden. Ich bin froh, dass Sie da sind.“ Sie griff nach seiner Hand und drückte sie heftig.
    „Was war eigentlich los“, wollte sie dann nüchtern wissen. „Wo bin ich hier?“
    „Ich schätze, das wird Ihnen nicht so ganz gefallen, Madam - Mrs. Jefferson. Sie sind hier im Parapsychologischen Institut von Sir Thomas.“
    Empört fuhr sie auf. „Niemand hat ihm das erlaubt, ich am allerwenigsten.“
    „Beruhigen Sie sich, bitte. Selbst die Polizei war der Meinung, dass Sie hier am besten aufgehoben sind. Man hätte Sie sonst im Polizeikrankenhaus belassen müssen. Und außerdem empfinde ich es optisch hier bedeutend angenehmer als in der Obhut der Polizei“, setzte er fast spöttisch hinzu.
    Helen ließ sich in die Kissen zurücksinken. „Ein Punkt für Sie. Hat Sir
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