Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
Vom Netzwerk:
keine Schäden davongetragen. Aber ich denke, wir sollten einen Neurologen und einen Psychiater hinzuziehen. Es gefällt mir nicht, wie ihr Geist reagiert.“
    „Ich werde mein Gehirn mit einem rosa Schleifchen garnieren und Ihnen zum Geburtstag schenken“, stieß Helen wütend hervor. „Niemand hat gesagt, dass Ihnen meine geistige Verfassung gefallen muss. Dieser Zustand gefällt mir selbst am allerwenigsten. Aber ich werde weder mit Ihnen noch mit der Polizei reden, bevor ich nicht mit Thomas Harding gesprochen habe.“
    „Mir scheint, Sie sind eine schwierige Patientin, liebste Helen.“ Die Tür hatte sich geöffnet, und Thomas Harding, der die letzten Worte gehört hatte, kam herein.
    Sein Lachen aber wirkte aufgesetzt und nicht echt, das spürte Helen sofort.
    „Schachmatt durch den Turm“, sagte Helen ruhig.
    Die Augen von Sir Thomas blitzten auf. Sie musste noch recht gute Erinnerungen an die Zeit vor dem Kongress besitzen. Aber das war später zu klären, er würde sie noch genügend ausfragen können. Stattdessen beugte er sich über sie und drückte ihr einen brüderlichen Kuss auf die Wange. Er konnte nicht wissen, dass sie in diesem Augenblick den wahnwitzigen Wunsch nach mehr von seinen Zärtlichkeiten verspürte. Doch das ließ sie sich nicht anmerken.
    „Ich bin froh, dass ich wieder normal mit Ihnen reden kann, Helen.“
    „Doktor, ich bin nicht gerne unhöflich“, wandte sich Helen an den Arzt. „Aber ich würde mit dem Professor gerne allein reden.“
    Der Arzt zögerte ein bisschen, dann gab er aber nach, immerhin war ja noch der Polizist im Raum.
    „In Ordnung, aber nicht länger als zehn Minuten.“
    Nun schaute Helen ganz offen auf den Polizisten. „Würden Sie bitte...“
    „Tut mir leid, Madam, ich darf den Raum nicht verlassen.“
    „Himmel, glauben Sie ernsthaft, Professor Harding würde mir etwas antun? Wir sind Freunde. Er ist nicht der große böse Wolf.“
    „Ich habe meine Befehle, Madam. Ich darf Sie nicht allein lassen.“
    „Da kann man nichts machen“, murmelte Harding und lächelte Helen beruhigend an. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben das Bett, dann nahm er Helens Hand in die seine und schaute sie eindringlich an.
    „Wollen Sie mir jetzt erzählen, was passiert ist? Oder vielmehr, woran Sie sich erinnern können?“
    Sie blickte ihn durchdringend an. War das jetzt berufliches Interesse?
    „Da war diese Vorführung“, begann sie zögernd. „Wir waren doch noch zusammen. Und plötzlich war mir alles so vollkommen egal. Ich weiß nicht einmal mehr, was genau da vorgegangen ist. Das alles ist etwas verschwommen. Auf jeden Fall muss ich dann eingeschlafen sein. Ich bin wohl ein paar Mal zu mir gekommen und spürte, dass ich nicht zuhause in meinem Bett war. Aber das war mir noch immer völlig egal. Und dann schließlich kam O’Bannon.“
    „Der hat es Ihnen ziemlich angetan, was?“, warf Sir Thomas ein.
    „Was soll das denn heißen? Spricht da etwa die Eifersucht aus Ihren Worten?“, versuchte sie zu scherzen.
    „Nein, meine Liebe, nur die Sorge. Dieser Mann ist gefährlich.“
    „Ja, ich weiß. Es war immer wieder seine Stimme, die mich in den Bann geschlagen hat, als ob er ein sehr guter Hypnotiseur wäre. Er erzählte mir jedenfalls, dass ich mich der Hexengilde angeschlossen hätte, was ich für mich selbst nicht glauben konnte. Das ist einfach nicht meine Welt. Aber es war immer noch eine gewisse Gleichgültigkeit in mir. Bis dann Dalrina auftauchte.“ Ein schmerzlicher Zug flog über Helens Gesicht, den Sir Thomas falsch interpretierte.
    „Es tut mir leid, dass ich Sie in diese Situation gebracht habe“, sagte Harding leise.
    Sie aber schüttelte energisch den Kopf. „Nein, das ist es nicht, Sir Thomas. Dalrina hat sich geopfert, um mich zu retten.“
    Nun wirkte er betroffen.
    „Dalrina schlich sich heimlich zu mir“, fuhr Helen fort. „Sie musste wohl irgendwelche Gespräche belauscht haben. Auf jeden Fall wollte sie mich befreien. Auf dem Weg nach draußen passte uns jedenfalls O’Bannon ab, mit einer Waffe in der Hand. Es kam zu einem Gerangel zwischen ihm und der Frau. Dabei starb sie, als sich ein Schuss löste. Und O’Bannon offenbarte sein Gesicht. Er suchte die Macht. Es war immer wieder die Rede von einem Buch, das man nur mit meiner Hilfe lesen könnte. Ich sollte die Tür zu einer anderen Welt aufstoßen. Fragen Sie mich, um Himmels Willen, nicht, was das zu bedeuten hat, ich weiß es nicht. O’Bannon und Moira
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher