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Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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eigentlich von mir?“
    „Nehmen Sie den geistigen Zwang, den posthypnotischen Befehl von Helen.“
    Nun schaute O’Bannon verblüfft. „Das ist alles?“
    „Das ist alles, was ich von Ihnen will.“
    „Nun, dazu bin ich gern bereit, das ist weiter gar nichts.“
    Harding wurde ausgesprochen misstrauisch, das war ihm jetzt einfach zu schnell gegangen. Woher kam diese plötzliche Bereitschaft?
    Aber eigentlich hatte er keinen Grund, noch weiter misstrauisch zu sein. Vielleicht wollte O’Bannon wirklich seine Chance vor Gericht verbessern, obwohl Harding das nicht zusagen konnte. Zwar vermutete er noch eine Hinterlist, doch er konnte nicht erkennen, woraus die bestehen könnte.
    „Gut. Ich werde Sie morgen mit Mrs. Jefferson zusammenbringen, und in meiner Gegenwart werden Sie den Block lösen. Und ich werde sehr genau aufpassen.“
    O’Bannon zuckte mit den Schultern. „Meinetwegen können Sie eine ganze Kompanie daneben stellen. Wenn das alles ist, was Sie verlangen, werde ich mich nicht weigern.“
     
    *
     
    Helen bekämpfte mühsam ihre Angst. Sie wusste, was jetzt auf sie zukam, aber sie wusste nicht, ob sie durchhalten würde.
    O’Bannon wurde in Handschellen hereingeführt, zwei Polizeibeamte begleiteten ihn. Helen blickte ihm voller Abscheu und doch insgeheimer Hoffnung entgegen. Würde er jetzt endlich dafür sorgen, dass sie nicht mehr in solche Anfälle verfiel?
    Harding saß in einem Sessel und schaute aus wie ein Rachegott. Und auch Jenkins war anwesend. Auf seinen eigenen Wunsch hin wollte er das Ganze beobachten, und Harding hatte nichts dagegen einzuwenden.
    Comissioner Spencer hatte die Vorschriften etwas beugen müssen, ein solcher Fall war nirgendwo vorgesehen, aber er hielt das für vertretbar.
    Helen war komplett angekleidet, saß aber dennoch auf ihrem Krankenbett im Institut. Sie holte tief Luft.
    „Also los, fangen Sie an!“, forderte sie dann.
    O’Bannon schaute bedauernd lächelnd auf seine Handschellen und ergriff dann Helens Hände. Sie zuckte erst zurück, gab dann aber nach.
    „Konzentrieren Sie sich, Helen. Konzentrieren Sie sich ganz auf meine Stimme.“
    Da war er wieder, dieser beschwörende Tonfall, diese Stimme, die sich tief in sie senkte und jedes bewusste Denken auslöschte.
    „Da bist du“, sagte sie glücklich, der Welt wieder völlig entrückt. „Lass uns endlich gehen.“
    Harding schaute argwöhnisch, aber relativ hilflos zu. Auch er hatte schon öfter Hypnose benutzt und wusste, dass es eine Angelegenheit von relativ kurzer Zeit war, diesen Block zu lösen. Doch nun dauerte es ihm zu lange. Was ging da zwischen den beiden unausgesprochen vor?
    Jenkins sprang plötzlich auf. Das war eine ungewöhnliche Bewegung für den Butler.
    „Er nimmt sie mit“, rief er laut und aufgeregt. „Er will mit ihr das Tor in die andere Welt aufstoßen. Er will sie vernichten. Tun Sie doch etwas!“
    Helens anderes Ich war glücklich. Endlich hatte sie ihren Führer zurück, jetzt konnten sie endlich gehen und die Tür in die andere Welt aufstoßen. Helen fieberte diesem Moment entgegen.
    Ein Licht erschien am Ende des langen Ganges, und beide blieben davor stehen, und O’Bannon stieß die Tür weit auf. Es änderte sich nichts an der Helligkeit, aber Helen fühlte, dass sie nun hindurchgehen konnte. Was sie da drüben auf der anderen Seite erwarten würde, konnte sie nicht ahnen, und es war ihr auch egal. Sie wollte dorthin.
    Helen trat hindurch, und plötzlich fühlte sie sich frei von allen Zwängen, die ihr Leben als Mensch beeinflusst hatten. Sie schien über unbegrenzte Kräfte zu verfügen. Und noch bevor O’Bannon sie hindern oder unter seinen Bann bringen konnte, begann sie mit diesen Kräften zu experimentieren.
     
    *
     
    Elektrische Spannung baute sich im ganzen Raum auf. Die kleinen Härchen auf der Haut der Männer richteten sich steil auf, und von irgendwoher sprühten Funken. Ein schier unerträglicher Druck legte sich auf die Gehirne der Anwesenden, und die beiden Polizisten sanken als erste in die Knie, die Hände stöhnend vor die Schläfen gepresst.
    Sir Thomas sah nur noch rote Schlieren vor den Augen, er wusste, auch er würde nicht mehr lange durchhalten.
    Jenkins war der einzige, der sich noch bewegen konnte. Wie macht er das nur? fragte sich Harding, ohne eine Antwort zu erwarten.
    Mit einem wahren Hechtsprung stürzte sich der Butler auf O’Bannon, riss ihn von Helen los und bemerkte erst dann, dass der Mann ebenfalls wie gelähmt am Boden
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