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Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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wenn es sein musste, auch vor sich selbst.
    Helen spielte hervorragend, gleich von Anfang an auf Kampf und Angriff ausgelegt. Und Harding musste rasch einige seiner Figuren opfern, um überhaupt bestehen zu können. Dann jedoch wurden die Pausen zwischen den Zügen länger, beide überlegten lange und intensiv. Drei Stunden später schauten sich die beiden ungläubig an.
    „Ich biete Ihnen ein ehrenvolles Remis“, bot Harding an.
    „Das gleiche könnte ich mit Ihnen auch tun. Aber das ist keine Lösung für unsere Frage, nein?“
    „Sie sollten nicht darauf bestehen, Helen“, bat er weich.
    Widerwillig gab sie vorerst nach. „Gut, im Augenblick also nicht. Aber irgendwann werde ich darauf zurückkommen, Professor. Und dann möchte ich nicht, dass Sie weitere Rückzieher machen.“
    „Irgendwann, Helen“, meinte er versonnen. Dann zog er sie überraschend in seine Arme und küsste sie lange und intensiv.
     
    *
     
    Jenkins hatte die gesamte Organisation der Gründung der neuen Hexengilde übernommen. Um das Ganze möglichst authentisch wirken zu lassen, hatte er ein Haus angemietet und einige Schauspieler verpflichtet, die zusätzliche Rollen von Hexen übernehmen sollten. Dass sich unter diesen Leuten einige Polizisten befanden, die von Jenkins instruiert worden waren, verstand sich von selbst.
    Die Mitglieder der ehemaligen Gilde trafen eher tröpfchenweise ein. Ganz sicher würden viele auch gar nicht kommen.
    Aber Jenkins setzte all seine Hoffnung darauf, dass Moira Winters und Kyle O’Bannon der Versuchung nicht widerstehen konnten. Sie konnten es einfach nicht zulassen, dass sich eine neue Gilde bildete, an der sie nicht beteiligt waren. Dafür waren sie einfach zu machtbesessen.
    Und die Hoffnung des Butlers trog nicht.
    Niemand hatte die beiden kommen sehen oder hören, sie waren ganz einfach plötzlich da. Und allein durch diese Anwesenheit geriert der bisher so ruhige Zirkel in Aufruhr.
    Jenkins hatte sich bisher im Hintergrund gehalten und nur beobachtet, er war sich nicht sicher, ob man ihn kannte, obwohl das eher unwahrscheinlich war.
    Nun hatten die beiden früheren Führer der Gilde alle ihre alten Leute um sich versammelt und natürlich auch eine Menge der neuen. Vier Polizisten befanden sich darunter. Das musste reichen, entschied Jenkins. So unauffällig wie möglich machte er diesen Leuten ein Zeichen. Dann trat er zu O’Bannon.
    „Sir, ich würde Sie gern einen Augenblick sprechen“, sagte er leise.
    Der Hypnotiseur sah ihn unwillig an. „Was gibt es denn? Was wollen Sie?“
    „Das würde ich gern unter vier Augen mit Ihnen besprechen“, erklärte Jenkins. „Ich glaube, Sie maßen sich hier Rechte an, die Ihnen nicht zustehen.“
    „Das ist ja lächerlich“, empörte sich der Mann, folgte Jenkins aber in den Nebenraum.
    Die vier Polizisten drängten gleich hinterher und verhafteten O’Bannon, der vor Schreck keinen Widerstand leistete.
    Bald darauf waren auch viele der anderen Mitglieder der Hexengilde verhaftet. Die meisten würden mit Sicherheit bald wieder auf freiem Fuß sein, aber Moira konnte noch unter Anklage gestellt werden. Immerhin war sie an Helens Entführung aktiv beteiligt gewesen.
    Jenkins wunderte sich ein bisschen, wie glatt und reibungslos die ganze Sache abgelaufen war. Trotzdem atmete er auf.
    Vielleicht gab es jetzt wieder Hoffnung für Helen.
     
    *
     
    „Es gäbe für Sie die Möglichkeit vor Gericht mildernde Umstände zu erreichen“, sagte Sir Thomas mit mühsam unterdrückter Erregung zu dem vor ihm sitzenden O’Bannon.
    „Ich weiß beim besten Willen nicht, wovon Sie sprechen“, erwiderte der Mann.
    „Ich rede zum Beispiel von Freiheitsberaubung.“
    O’Bannon lachte laut auf. „Wie wollen Sie das denn beweisen?“
    „Reicht Ihnen Helen Jefferson als Zeugin?“
    „Die Reporterin, die unbedingt eine Hexe sein will? Ich bitte Sie, die Frau ist doch geistig verwirrt.“
    „Ach nein, wirklich? Und woher wollen Sie das wissen?“
    „Eine Frau, die sich selbst für eine Hexe hält? Was glauben Sie, wie weit Sie vor Gericht damit kommen? Sie hat geistige Visionen, was soll das? Das grenzt an Wahnsinn.“
    Sir Thomas nickte scheinbar zustimmend. „Ja, wenn eine solche Koryphäe wie Sie das behauptet, wird das Gericht sich dem sicher anschließen.“
    O’Bannon wurde plötzlich vorsichtig, er ahnte, dass Harding noch etwas in der Hinterhand hatte.
    „Also gut, mal angenommen, nur angenommen, ich wüsste, wovon Sie reden. Was wollen Sie
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