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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
Autoren: Mona Vara
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nennen. Allerdings waren sie tatsächlich Hexen verschiedener Stufen, verschiedener Ausbildung und Begabung. Die meisten von ihnen waren reine Succubi, die sich hervorragend auf Liebeszauber und sexuelle Erregung verstanden – und auch darin, zeitgerecht das Weite zu suchen, wenn es brenzlig wurde.
    Charlie dagegen hatte die magischen Fähigkeiten ihrer Mutter geerbt, auch wenn sie noch nicht völlig ausgeprägt waren. Es dauerte oft bis zum vierzigstenund gar fünfzigsten Lebensjahr, bis die Magie einer Hexe vollkommen ausgereift war.
    Theo wiederum hatte gar nichts mitbekommen. Das war nicht ungewöhnlich, denn meistens übertrugen sich die übersinnlichen Fähigkeiten nur auf die weiblichen Nachkommen, und lediglich in ganz seltenen Fällen kam es dazu, dass ein Sohn sie erbte. Möglicherweise hatte Theo sich benachteiligt gefühlt, und daraus war der Wunsch entstanden, mehr als nur ein Mensch, ja sogar unsterblich zu sein, Fähigkeiten zu erhalten, die ihm sonst verschlossen geblieben wären - ein Vampir zu werden. Charlie konnte ihn bis zu einem gewissen Grad verstehen, aber es bedeutete auch, dass sie ihm gegenüber versagt und nicht genügend auf ihn achtgegeben hatte. Der Gedanke, ihn an diese Vampire zu verlieren, wurde mit jedem Tag, mit jeder Stunde unerträglicher. Nein, sie konnte es nicht dulden. Sie würde um ihn kämpfen.
    Tante Haga zog Charlies Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Diese Suppe, ja wie wirkt sie nun? Sie wehrt die Vampire nicht ab, falls du das geglaubt hast, macht aber gegen den Biss immun. Und“, fügte sie triumphierend hinzu, „der Kräuterzauber darin verhindert, dass sich die Vampire an unserer Magie bereichern. Kommt nur her, Kinderchen“, Haga winkte ihren Mädchen zu, die sich an der Küchentür versammelt hatten, „es schadet nicht, wenn ihr zuhört. Die Gerüchte, dass sich Londons Vampirgemeinde um einige sehr unangenehme Exemplare vergrößert hat, stimmen leider. Wir können nicht vorsichtig genug sein.“
    „Unangenehme Exemplare – ist das Charlottas Bruder?“, kicherte eines der Mädchen. Es war ein süßes Ding mit blonden Locken.
    Charlie fuhr so wild herum, dass das Mädchen drei Schritte zurückwich. „Mache noch einmal eine dumme Bemerkung über meinen Bruder und du wirst es sehr lange Zeit bereuen!“ Sie hatte die Hand erhoben, zwei Finger ausgestreckt, und das Mädchen starrte darauf wie auf eine giftige Schlange. Tante Haga fing Charlies Hand ein, hielt sie in ihrer fest und streichelte darüber.
    „Sofort aufhören, meine Lieben. Venetia, wenn ich dich noch einmal solch einen Unsinn reden höre, sei es auch im Scherz, werde ich böse. Viel zorniger, als Charlotta das jemals sein könnte. Haben wir uns verstanden?“ Haga wütend zu stimmen war kein guter Gedanke. Sie war, wie die Mädchen Charlie zugeflüstert hatten, in dem vergangenen Jahr zwar viel sanftmütiger geworden, aber es hatte Zeiten gegeben, da hatte sie sehr üppigen Gebrauch von der Gerte gemacht.
    Venetia nickte, murmelte eine Entschuldigung und fasste nach Charlies Arm. „Es war wirklich nicht so gemeint. Wir alle mögen doch Theo.“ Sie kannten ihn von früheren Besuchen, als Theo noch ein lebhafter jungerMensch gewesen war, der fröhlich hinter Tante Hagas Nichten herlief, um die eine oder die andere auf sich aufmerksam zu machen. Sie hatten ihn geneckt und – wie Charlie vermutete – auch in die ersten Geheimnisse der Liebe eingeweiht.
    Charlie nickte nur und befreite ihren Arm aus Venetias Griff. Es war nur eine gedankenlose Bemerkung, aber dieses Thema tat im Moment zu weh, um es überhaupt anzuschneiden, noch dazu vor allen anderen. Sie war immer noch entsetzt, wenn sie daran dachte, wie verändert sie Theo vorgefunden hatte. Bleich, ein Schatten seiner selbst und ein Schatten der Welt, auch wenn er sich einbildete, sehr bald sogar bei Tag seine düstere Unterkunft verlassen zu können, solange er jedem Sonnenstrahl auswich. Sie atmete tief durch, schob den schmerzlichen Gedanken an ihren Bruder so weit wie möglich zurück und setzte ein gleichmütiges Gesicht auf, während sie Tante Haga zuhörte, die sich über die Londoner Vampire ausließ.
    „… diese Vampire sich nicht anpassen und in Frieden leben wie die meisten anderen, die schon Hunderte von Jahren hier wohnen. Sie wollen Macht ausüben.“
    Sebastian, ein junger Mensch, der als Tante Hagas „Neffe“ im Haus lebte, nickte wissend. Er zählte einige Vampire – männliche und weibliche – zu seinen Stammkunden
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