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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
Autoren: Mona Vara
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heimzubegleiten.“
    Peggy grinste versteckt. Sie hatte die beiden durch das Fenster beobachtet, und der Kuss hatte nicht so ausgesehen, als wäre der Gentleman nur auf eine höfliche Begleitung aus gewesen. Aber das ging ja immer schnell bei den Mädchen hier im Haus. Und die Nichte der Herrin war da anscheinend keine Ausnahme.
    Charlie streifte die verdreckten Schuhe von den Füßen und warf sie in eine Ecke der Eingangshalle. „Wo ist meine Tante?“
    Von der Halle gingen mehrere Türen weg. Eine davon führte in das Empfangszimmer, wohin die Gäste geführt wurden, die entweder mit Lady Haga sprechen wollten oder darauf warteten, dass die jeweilige Dame oder der junge Mann, den sie besuchten, frei war. Eine weitere führte in Hagas Arbeitszimmer, dann eine in den Souterrain mit der Küche und den Wirtschaftsräumen und die letzte in den Salon. In diesem von Gold, Samt und Plüsch, weichen Lehnsesseln und Chaiselongues dominierten Raum, der eine Ahnung der einstigen Pracht von Hagas Bordell vermittelte, fanden sich die Neffen und Nichten zwanglos entweder allein oder mit den Gästen zusammen.
    „In der Küche, Miss. Braut wieder was zusammen.“
    „So.“ Charlie fuhr sich abermals mit der Hand über die Stirn. Sie hatte das Gefühl, dass ihr etwas entgangen war. Als ob sie etwas vergessen hätte. Aber was konnte das schon sein? Sie hatte sich von diesem Veilbrook verabschiedet und war danach gleich ins Haus gegangen, oder? War sie nicht ungewöhnlich lange dort draußen gestanden? Aber was hätte sie da gemacht? Alles, woran sie sich deutlich erinnern konnte, war sein eindringlicher Blick. War er dann nicht einen Schritt auf sie zugekommen? Unwillkürlich strich sie mit dem Finger über ihre Lippen und fuhr mit der Zunge darüber. Es war ihr, als ob … Nein, unmöglich. Sie schüttelte sich wie ein nasser Hund und lief auf Strümpfen in die Küche, um ihre Tante zu suchen. Sie hatte Wichtigeres zu tun, als über diesen seltsamen Fremden nachzudenken, sie musste mit Tante Haga über Theo sprechen.
    Lady Hagazussa stand in einem leichten, fließenden Gewand vor dem Herd, hatte ihr dichtes Haar mit einem bunten Schal hochgebunden und rührte mit geröteten Wangen in einem Topf, dessen Dimensionen für eine Kasernenküche angemessen gewesen wären. Sie strahlte Charlie an, als sie ihrer ansichtig wurde. „Komm herein, mein Kind. Ich will dir ein Rezept zeigen, das für dich sehr wichtig werden kann.“
    Charlie lehnte sich daneben hin und sah neugierig zu, wie Lady Haga Zutaten aus verschiedenen Dosen, Flakons, Körben nahm, sie - Zaubersprüche murmelnd - in den Topf warf und zwischendurch kräftig umrührte. Dampf und Rauch stiegen auf und erfüllten die geräumige Küche. Haga schloss die Augen, hob beschwörend die Hände über den Topf und begann zu singen. Die Töne klangen rein und klar durch den Raum, perlten durch den Dampf und lockten zwei der Mädchen an, die neugierig an der Küchentür stehen blieben.
    Endlich ließ Tante Haga die Hände sinken und öffnete die Augen. Dann atmete sie tief durch, wandte sich ihrer Nichte zu und blinzelte. „Nicht, dass der Gesang nötig wäre, aber es macht einfach Spaß.“
    Charlie lachte. Sie hatte ihre Großmutter oft dabei beobachtete, wie sie Heiltränke und weitaus geheimnisvollere Mixturen braute, und hatte sich selbst schon öfters darin versucht, aber sie hatten nur gelegentlich etwas Beschwörendes gemurmelt, um die natürlichen Kräfte der Kräuter zu erhalten oder zu verstärken. Großmutter hätte wohl indigniert den Kopf geschüttelt, hätte sie ihre Tochter so gesehen. Aber, fand Charlie, es hatte wirklich etwas Magisches an sich, beim Kochen zu singen; vor allem, wenn man eine so schöne Stimme hatte wie Tante Haga.
    Sie trat neugierig näher, als ihre Tante sie heranwinkte, und lugte in den Topf. Das roch recht aromatisch. Haga nahm einen Löffel, hielt auch ihr einen hin und nickte ihr dann aufmunternd zu. Sie tauchte ihren Löffel einund Charlie tat es ihr nach. Sie schlürfte ein wenig von der heißen Brühe und kostete nach. Es schmeckte nicht schlecht.
    „Und wofür ist es?“
    „
Wogegen
.“ Hagas Gesicht wurde ernst. „Gegen Vampire. Wenn du nämlich darauf bestehst, mit Theo Kontakt zu haben, dann wird dir dieses Mittel sehr hilfreich sein. Ich habe es früher immer regelmäßig an die Mädchen verteilt, als wir noch öfter Vampirgäste hatten.“
    Charlies Wangen wurden zuerst blass, dann rot. Haga legte rasch den Löffel weg, trat auf
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