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Hexenspuk in Wokingham

Hexenspuk in Wokingham

Titel: Hexenspuk in Wokingham
Autoren: Othmar Franz Lang
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Garten keinen Jasminstrauch, außerdem blüht er jetzt nicht, ich meine den echten Jasmin. Soviel ich weiß, ist das ein Winterblüher.“
    „Guck hinaus“, schlug Goody vor. „Vielleicht ist es deine aufmerksame Lady aus dem Kurs. Möglicherweise duftet sie so.“
    „Die hat einen ganz zarten Lavendelduft.“
    O weh, dachte sie, wenn er das weiß, ist es gefährlich. Sie ging in die Küche zurück und merkte, daß es beinahe unerläßlich war, den Boden zu fegen. Als sie den Besenschrank öffnete, war da jedoch kein Besen. Und sie hätte wetten können, daß der vorhin noch dagewesen war, als sie die angebrannten Puddingtöpfe im hintersten Winkel versteckt hatte. Die Puddingtöpfe standen noch da. Als Goody sie herausholte, erschrak sie erst richtig. Keine Spur mehr von verbranntem Pudding. Die Töpfe sahen aus wie neu.
    „Mac!“ rief sie aus der Küche ihrem Vater zu. „Ich muß noch schnell zu Cedric.“ Und sie war aus dem Haus, ehe ihr Vater ja oder nein sagen konnte.
     

Flaschenschaden im Weinkeller
     
    Auf halbem Weg zum Haus der Sloanes, etwa auf der Höhe des Postamtes, traf Goody auf Cedric, der es ebenso eilig hatte, zu ihr zu kommen, wie sie zu ihm.
    Das erste, was Goody sagte, war jedoch: „Wir müssen von hier weg, im ersten Stock über dem Postamt hat sich ein Fenstervorhang bewegt. Mrs. Waterman liegt auf der Lauer.“
    So beschlossen sie, zum Dorfweiher zu laufen und sich auf die Bank unter der Trauerweide zu setzen. Als sie dort etwas zu Atem gekommen waren, fragten sie gleichzeitig: „Warum wolltest du zu mir?“
    Da mußten sie lachen, und Goody erzählte als erste, was bei ihr geschehen war. Das Aufspringen der Tür, der Jasmingeruch, das Benehmen von Well, der verschwundene Besen und die so gut wie nagelneuen Töpfe.
    Cedric holte weiter aus. „Es war einer jener nicht allzu häufigen gemütlichen Abende bei uns“, begann er. „Vater hatte gute Laune, ohne daß er oder wir wußten, warum, und dies, obwohl im Fernsehen nichts los war, was ihn interessiert hätte. Er begann, aus seiner Kindheit zu erzählen und was er da alles so angestellt hat. Und plötzlich sagte er: ,Da fällt mir ein, Mutter, wir haben noch eine Flasche französischen Champagner im Keller. Der Herzog von Buttonhole spendierte ihn mir. Die werde ich heraufholen, dann nehmen wir alles Eis aus dem Kühlschrank, kühlen die Flasche samt Inhalt schön, und dann trinken wir ihn. Der Tropfen ist mir ein bißchen zu gut für meine unerwünschte ominöse Periwinkle.“ “
    „Was ist ominös?“ fragte Goody.
    „Das weiß ich auch nicht. Auf jeden Fall, kaum sagte er, ,der ist mir zu gut für diese ominöse Periwinkle’, da krachte es im Haus. Meine Mutter, schreckensbleich und zitternd, fragte: ,O Gott, Christopher, was war das?’
    Vater, auch etwas bleich, beruhigte sie: ,Es wird im Dachstuhl gewesen sein, Jessie. Wir hatten einen heißen Tag, da hat das Holz gearbeitet, das haben wir doch schon mal gehabt.’
    ,Nein, nein“, sagte Mutter, ,das war nicht der Dachstuhl, der kracht viel heller, dies war ein dumpfes Geräusch. Sieh bitte so schnell wie möglich im Keller nach.’
    Vater erhob sich. Und man konnte ihm ansehen, daß er nicht allzugern in den Keller ging. Er suchte lange und umständlich nach seiner Taschenlampe, obwohl die auf ihrem Platz, nämlich auf dem Fensterbrett neben der Eingangstür, stand. Dann öffnete er die Kellertür in der Diele und fragte so ungefähr auf der halben Treppe: ‚Willst du nicht mitkommen, Jessie? Dann siehst du es auch gleich, falls wirklich etwas gekracht hat.’
    Mutter stieg aber nur drei Stufen hinab, dann blieb sie stehen, denn unten schrie Vater plötzlich auf und schimpfte: ,Also, das ist doch unglaublich! Nein, wirklich, das ist die größte Schweinerei, die ich je erlebt habe!’
    Inzwischen war ich an meiner Mutter vorbei einige Stufen tiefer gestiegen, und da konnte ich genau sehen, was nun passierte.“
    „Was?“ fragte Goody.
    „Unterbrich mich nicht, ich will es dir doch gerade sagen. Also, ich stehe auf der Treppe ziemlich unten, das Licht an der Kellertreppe leuchtet. Vater sammelt die Scherben der explodierten Champagnerflasche ein und sagt gerade: ,Das war sie wieder, diese, diese, ich will ja gar nicht sagen, was sie ist. Aber das eine schwör ich dir, Jessie, aus diesen Weinflaschen da bekommt sie mir keinen einzigen Schluck.’

    Meine Mutter konnte gar nicht mehr: ,Sag das nicht, Christopher’ sagen, da...“
    „Ja, was?“ Goody schnatterte
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